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Aus dem Jammertal gehts steil bergauf

Dem Bündner Tourismus geht es gut. Die Hotelübernachtungszahlen für den Sommer 2017 sind zum Vorjahr um fast sechs Prozent gestiegen.

Pierina
Hassler
06.12.17 - 04:30 Uhr
Tourismus

Die vergangenen Jahre waren schwierig für den Bündner Tourismus. Ob Übernachtungszahlen oder Bergbahntickets – die ganze Branche hatte zu kämpfen.

Und jetzt zeigen die gestern veröffentlichten Zahlen des Bundesamts für Statistik: Die Hotelübernachtungszahlen in Graubünden des Sommers 2017 (Mai bis Oktober) sind mehr als gut. Gegenüber 2 082 007 Übernachtungen im Sommer 2016 sind es heuer 2 204 363 Übernachtungen.

Das heisst: Verglichen mit dem letzten Sommer, haben die Logiernächte im Sommer 2017 um 5,9 Prozent zugenommen. Und vergleicht man die Logiernächte der letzten fünf Jahre, sind diese im Sommer 2017 um 0,4 Prozent gestiegen.

Goldener Oktober

Extrem gut sind vor allem die Übernachtungszahlen für den Oktober 2017: Gegenüber dem Oktober 2016 stiegen die Logiernächte von 254 137 auf 285 664 an. Das ist ein Plus von mehr als zwölf Prozent. Rechnet man die durchschnittlichen Übernachtungen der letzten fünf Jahre aus, ergibt sich sogar ein Plus von 15 Prozent.

Zum Vergleich: Die Tourismus- region Luzern/Vierwaldstättersee kann nur einen Logiernächte-Anstieg von knapp sechs Prozent vorweisen. Die meisten Logiernächte dazugewonnen hat das Tessin. Dort sind die Oktoberzahlen von 2017 über 16 Prozent höher als ein Jahr zuvor.

Ernst Wyrsch, Präsident von Hotelleriesuisse Graubünden, freut sich ob der guten Zahlen. Er erklärt den erfolgreichen Sommer so: «Der Wechselkurs ist bei den ausländischen Touristen fast kein Thema mehr. Viele haben sich daran gewöhnt, dass bei uns alles ein paar Franken mehr kostet.»

Dies sei aber nur die eine Seite, so Wyrsch. «Das Zusammenspiel der touristischen Leistungsträger hat zu einer Attraktivitätssteigerung geführt.» Die Hoteliers hätten attraktive Angebote zusammengestellt, so Wyrsch. Dies und das unglaublich schöne Wetter bis in den November hinein hätten zum Turnaround geführt.

Rentner in Davos

Betrachtet man die Sommerzahlen der jeweiligen Destinationen, sticht die Tourismusregion Davos Klosters klar heraus. Waren es letztes Jahr insgesamt 397 848 Übernachtungen, lagen diese im Sommer 2017 bei 456 376. Dies bedeutet ein Anstieg von fast 15 Prozent.

Noch eindeutiger lässt sich der Anstieg an Logiernächten in Davos Klosters anhand des Oktobers 2017 aufzeigen. Gegenüber dem Oktober 2016 stiegen die Übernachtungen um rund 40 Prozent. Zumindest ein Teil des hohen Zuwachses lässt sich mit 3500 österreichischen Rentnern erklären.

Herbsttreffen nennen sich die einwöchigen Ferien, welche der österreichische Pensionistenverband für seine Mitglieder alljährlich organisiert: diesen Oktober eben in Davos. Ein Erfolg waren die Rentner übrigens nicht nur für die Davoser Hotellerie, auch die Rhätische Bahn profitierte. Fahrten mit dem Bernina-Express wurden wacker gebucht.

Gewinner und Verlierer

Ausserordentlich gut sind die Oktoberzahlen auch für die Destination Engadin St. Moritz. Diese verzeichnet ein Plus der Logiernächte von 14,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch die Regionen Lenzerheide und Scuol Samnaun Val Müstair gehören zu den Gewinnern (siehe Grafik).

Etwas weniger rosig sehen die Zahlen in den Regionen Arosa und Flims Laax aus. Arosa muss sich gegenüber dem Oktober 2016 mit einem Minus von 4,6 Prozent zufriedengeben. Flims Laax verliert im Oktober 2017 fast sieben Prozent der Übernachtungen.

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SO titelt hier: "Aus dem Jammertal gehts steil bergauf" quasi alternierend zu Meldungen über "Katastrophale Tourismus-Entwicklung".
Und das seit vielen Jahren quasi manisch-depressiv. Leute, bitte entscheidet euch doch endlich mal, was denn nun gilt - man könnte als Leserschaft ja ganz konfus werden bei dem ständigen Hü und Hott.
https://www.suedostschweiz.ch/wirtschaft/2017-07-19/premiere-in-graubue…

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