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Weissbuch soll Bündner Tourismus retten

Mit einem Weissbuch für den Bündner Tourismus will der Tourismusrat Mittel und Wege aufzeigen, wie dieser wichtige Wirtschaftssektor wieder Schwung aufnehmen kann.

Südostschweiz
29.11.17 - 15:32 Uhr
Tourismus
Der Bündner Tourismusrat präsentiert ein Weissbuch. Im Bild: Einberufung des Bündner Tourismusrats im Jahr 2015.
Der Bündner Tourismusrat präsentiert ein Weissbuch. Im Bild: Einberufung des Bündner Tourismusrats im Jahr 2015.
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«Das Weissbuch des Tourismusrats Graubünden soll unternehmerisch anregen und zu einer effizienteren Zusammenarbeit motivieren. Es ist keine Belehrung und es ist auch keine Anklageschrift: Vielmehr wollen wir die Diskussion im Bündner Tourismus auf das Wesentliche fokussieren. Wir brauchen eine Allianz der Fähigen und Willigen, die den Turnaround für diese lebenswichtige Branche im Kanton anpackt», erklärt Prof. Dr. Ernst A. Brugger, Präsident des zehnköpfigen Gremiums. Dieses berät die Regierung in strategischen Fragen und ist für die Lancierung und Bewilligung von Projekten im Rahmen des Tourismusprogramms 2014 bis 2021 zuständig. Ausgehend von zahlreichen Einzelgesprächen und Workshops mit Leadern aus allen Bereichen des Bündner Tourismus sei die Idee entstanden, die dringend notwendigen Veränderungen als Lektüre zu veröffentlichen, heisst es in einer Medienmitteilung des Tourismusrat Graubünden.

Starker Gästerückgang

Die im Weissbuch dargelegten Fakten bewegen haben es teilweise in sich. So hat der Bündner Tourismus beispielsweise überproportional an Logiernächten in der Hotellerie (minus 25 Prozent in den letzten 15 Jahren) verloren. Auch die Skitage nehmen ab: 28 Prozent weniger Winter-Ersteintritte in den letzten 12 Jahren sind zu verzeichnen. Das Buch listet Fremdeinflüsse wie auch eigene Ursachen auf, angefangen bei der einseitigen Abhängigkeit von Schlüsselmärkten in Europa über die bislang schwache Präsenz in neuen Märkten wie Asien bis hin zur zu kleinteiligen Organisation des hiesigen Tourismus, heisst es in der Mitteilung weiter.

«Wir erheben absolut nicht den Anspruch, alles besser zu wissen oder anderen eine Lektion erteilen zu wollen. Das Weissbuch ist kein Rezeptbuch, aber ein Kompass, der durchaus im konstruktiven Sinne provozieren soll. Denn alle Involvierten sind sich einig: Wir brauchen ein neues Denken auf der Basis einer ehrlichen Analyse. Kein Aktivismus und keine Sololäufe, sondern wohlüberlegtes und dann entschiedenes strategisches und operatives Handeln sind angezeigt», so Brugger.

Das Weissbuch für den Kanton Graubünden ist online unter www.innovationGR.ch verfügbar.

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