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Bergbahnen Graubünden hoffen auf weniger Behinderungen am Markt

Die Bergbahnen Graubünden erhoffen sich einen baldigen Abbau von Regulativen. Die Kritik geht vor allem an das Bundesamt für Verkehr. Deshalb soll die Lobbyarbeit ausgebaut werden.

Südostschweiz
06.11.17 - 17:30 Uhr
Tourismus
Die Bergbahnen Graubünden erhoffen sich einen baldigen Abbau von Regulativen.
Die Bergbahnen Graubünden erhoffen sich einen baldigen Abbau von Regulativen.
SYMBOLBILD YANIK BÜRKLI

Um im hartumkämpften Markt mit tendenziell weniger Skierdays nicht zusätzlich behindert zu werden, wünschen sich die Bergbahnen Graubünden bei den Rahmenbedingungen den Abbau von Regulativen, die Beschleunigung der Verfahren sowie die Überprüfung von Abgaben. Die direkte finanzielle Unterstützung sei dabei nicht prioritär, heisst es in einer Medienmitteilung der Bergbahnen Graubünden. Beim nationalen Verband konnte im Frühjahr erreicht werden, dass der Verband Seilbahnen Schweiz ab dem 1. Januar 2018 mit einer vollzeitlichen Direktion ausgestattet wird, so dass die Lobbyingarbeit in Bern ausgebaut werden kann.

Die Konzentration auf die Themen Rahmenbedingungen und Interessenvertretung erfolgte im Jahr 2006 im Zuge einer strategischen Neuausrichtung. Im Marketing würden die Bergbahnen Graubünden noch koordinative Funktionen und Aufgaben im Bereich der Nachwuchsförderung übernehmen. Das Marketing erfolge grundsätzlich direkt durch die Mitgliedsunternehmen beziehungsweise durch die Destinationen und Graubünden Ferien. Die Preisgestaltung ist Sache der einzelnen Bergbahnunternehmen.

Kritik am Bundesamt für Verkehr

Hauptansprechpartner für die Bergbahnbranche in Bern ist das Bundesamt für Verkehr. Drei Arbeitsgruppen befassen sich derzeit mit der Umsetzung des Seco-Projekts «administrative Entlastung von Seilbahnunternehmen». In der Arbeitsgruppe Technik wurden zehn dringliche Massnahmen erarbeitet, von welcher bis dato keine einzige einer Lösung zugeführt wurde. Die Konformität der kommunalen Nutzungsplanung von Seilbahnen bildete in der Arbeitsgruppe Umwelt und Raumplanung den Schwerpunkt. Das Planungsverständnis zwischen Bund einerseits sowie Kantonen und Bergbahnbranche andererseits könnte unterschiedlicher nicht sein, heisst es in der Medienmitteilung weiter.

Ein Rechtsgutachten im Auftrag von drei renommierten Schweizer Bahnunternehmen untersuchte die Praxis des Bundesamtes für Verkehr und habe das Anordnen von unverhältnismässigen Massnahmen, die Missachtung der Bestandesgarantie sowie die Umgehung der in der Seilbahnverordnung festgelegten Beweislastumkehr festgestellt, so die Medienmitteilung.

Verbesserung nur mit Vollamt

Mehr Gehör in Bern gebe es für die Bergbahnbranche nur, wenn sich die Direktion von Seilbahnen Schweiz zu einhundert Prozent für seine Mitglieder engagieren könne - und nicht wie bis anhin zu dreissig Prozent im Jobsharing mit dem Verband öffentlicher Verkehr.

Zuletzt lief es für die Bergbahnen Graubünden nicht rund. Die Branche musste in den letzten sechs Wintern Verluste von 42,1 Millionen Franken hinnehmen. Dies sei vor allem auf einen Rückgang der Gäste um 21,9 Prozent in den letzten zehn Jahren zurückzuführen.

Jubiläums-Generalversammlung auf dem Jakobshorn

Zum 50-Jahr-Jubiläum trifft sich die Branche am 24. November 2017 auf dem Davoser Jakobshorn, wo am 11. Juli 1967 die Bergbahnen Graubünden noch als Vereinigung der Seilbahnen und Skilifte Graubünden gegründet wurden.

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