×

Das Wintersport-Update: Jasmine Flury überstrahlt alles

Mit dem historischen WM-Titel in der Abfahrt schönt Jasmine Flury eine ansonsten bescheidene Wochenend-Bilanz der Bündner Wintersportlerinnen und Wintersportler. Eine Übersicht.

Johannes
Kaufmann
13.02.23 - 09:05 Uhr
Schneesport
Gold-Coup: Jasmine Flury strahlt mit Abfahrtsgold.
Gold-Coup: Jasmine Flury strahlt mit Abfahrtsgold.
Bild Guillaume Horcajuela / Keystone

Der Samstag, 11. Februar wird nicht bloss bei Jasmine Flury in bleibender Erinnerung bleiben. Der Tag an dem die 29-jährige aus Davos Monstein im französischen Méribel überraschend zum Weltmeistertitel in der Königsdisziplin Abfahrt fuhr, ist ab sofort auch ein historisches Datum für den Bündner Skirennsport. Dieser war bislang vor allem von den männlichen Athleten geprägt. Und so war Flurys bis dato grösster Triumph, ihr erster und einziger Weltcupsieg im Super G 2017 in St. Moritz, der einzige Sieg auf dieser Stufe einer Bündnerin. Eine Weltmeisterin aus dem eigentlich für den Skirennsport prädestinierten Wintersportkanton gab es freilich schon vor Flury. 1960 triumphierte Yvonne Rüegg aus Chur an den Olympischen Spielen in Squaw Valley (USA) im Riesenslalom, was damals auch gleichbedeutend mit dem Gewinn des WM-Titels war.

Entschieden weniger gut unterwegs in Frankreich ist derweil Stefan Rogentin. Die WM-Premiere des 28-jährigen aus Lenzerheide steht unter keinem guten Stern. Zunächst blieb er in seiner stärksten Disziplin, dem Super-G, mit Rang 19 hinter den Erwartungen. Dann verpasste er in der internen Schweizer Qualifikation gegen Justin Murisier und Alexis Monney die Fahrkarte für die WM-Abfahrt vom Sonntag.

Podestplatz für Sandro Simonet

Gar nicht erst nach Courchevel anreisen durfte Sandro Simonet. Der Slalomspezialist aus Tiefencastel hatte es im Weltcup verpasst, sich mit regelmässig guten Resultaten inmitten des kompetitiven Schweizer Teams aufzudrängen. Dies bedeutet nun Einsätze im zweitklassigen Europacup statt Wettkämpfe im grellen Scheinwerferlicht der WM. Immerhin tat dies Simonet am Wochenende beim Heimwettkampf in Jaun mit Erfolg. Er belegte beim ersten Nachtrennen im Kanton Freiburg am Freitag den zweiten Platz. Beim zweiten Start tags darauf war er weniger erfolgreich (Rang 15). Simonet hatte bereits Mitte Dezember im italienischen Obereggen einen Podestplatz herausgefahren. Fadri Janutin (Landquart) belegte in Jaun die Ränge 27 respektive 26.

Elisa Gasparin rückt vor

An den Biathlon-Weltmeisterschaften im deutschen Oberhof blieben die Bündner Vertreterinnen und Vertreter hinter ihren Erwartungen zurück. Aita Gasparin (Lantsch/Lenz) blieb in ihrem ersten Einsatz, dem Sprint über 7,5 Kilometer am Freitag, zwar fehlerfrei am Schiessstand. Zu mehr als Platz 20 reichte dies nicht. Schwester Elisa Gasparin (ebenfalls Lantsch/Lenz) enttäuschte im selben Wettkampf auf Rang 50, rückte in der Verfolgung am Sonntag immerhin auf Rang 28 vor. Aita Gasparin kam mit dem Thüringer Nebel am Schiessstand diesmal nicht zu Rande: vier Fehler waren gleichbedeutend mit dem Rückfall auf Position 38. Gar nicht erst zur Verfolgung antreten durfte Serafin Wiestner (Trin Mulin). Er belegte im Sprint am Samstag bloss Position 81. Das Bündner Trio erhält in dieser Woche weitere Einsatzchancen am Saisonhöhepunkt.

Folladors Abschluss

Eine Woche nach den Weltmeisterschaften in St. Moritz/Celerina ist in Innsbruck/Igls mit gleich zwei Wettkämpfen der Weltcup im Viererbob abgeschlossen worden. Pilot Cédric Follador aus Bever blieb mit den Rängen 11 am Samstag respektive 10 am Sonntag leicht unter seinen Möglichkeiten. Neben seinen Stamm-Anschiebern Nicola Mariani und Dominik Hufschmid war der 28-jährige Engadiner mit Gregoy Jones vom Team des verletzten Simon Friedli angetreten. Die noch auf der Heimbahn sehr guten Startzeiten erreichte Team Follador im Tirol nicht. Dies fällt gerade auf der eher einfachen und kurzen Olympiaanlage von 1976 entscheidend ist Gewicht. Den Vierer-Weltcup schliesst Follador in seiner ersten kompletten Saison auf einem soliden siebenten Rang ab. Am kommenden Wochenende fällt im lettischen Sigulda die Entscheidung mit dem kleinen Schlitten. Es werden ebenfalls zwei Wettkämpfe ausgetragen.

Sieg für Jason Rüesch

Der nicht für die Weltmeisterschaften in Planica selektionierte Bündner Langläufer Jason Rüesch aus Davos sorgte auf einem anderen Terrain für Aufsehen. Der 28-jährige Stiefbruder der neuen Abfahrtsweltmeisterin gewann in Frankreich den traditionsreichen Transjurasienne-Volkslanglauf über 50 Kilometer in der freien Technik mit Ziel in Les Rousses. Rüesch setzte sich mit fünf Sekunden Vorsprung auf den langjährigen französischen Weltklasseathleten Maurice Manificat durch. Für Rüesch ist es der wohl grösste Sieg in seiner Laufbahn.

 

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Schneesport MEHR