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In St. Moritz geht es um EM-Medaillen

Beim Weltcup am Wochenende in St. Moritz kämpfen die Bobfahrer nicht nur um Punkte, sondern auch um EM-Medaillen. Mit Rico Peter und Beat Hefti hat die Schweiz zu heisse Eisen im Eiskanal.

Südostschweiz
06.02.16 - 07:45 Uhr
Asylpolitik

Die Situation ist ungewohnt, für Rico Peter genauso wie für Beat Hefti. Der 32-jährige Aargauer ist erstmals Leader des Schweizer Bobteams. Er liegt in der Weltcup-Wertung mit dem Zweier auf dem 4. und mit dem Vierer auf dem 3. Platz. Viermal stand Peter in diesem Winter auf dem Podest. Gleiches strebt er am Samstag und am Sonntag auf der Heimbahn in St. Moritz an. Überrascht ist er von seinem erneuten Sprung nach vorne nicht unbedingt. "Jeder ist im Sommer noch einmal einen grossen Schritt besser geworden", lobt Peter insbesondere auch seine Anschieber-Crew.

Peter hat aktuell vier konkurrenzfähige Hinterleute. So kann er es sich leisten, Thomas Amrhein für einen Einsatz im Vierer zu schonen. Das Zweierrennen am Samstag (9.30 Uhr, live auf SRF2) bestreitet er mit dem Niederländer Janne Bror van der Zijde, am Sonntag (10.30 Uhr) mit dem grossen Schlitten setzt er auf Amrhein, Fabio Badraun und Simon Friedli. Bei den Olympischen Spielen 2018 wird Van der Zijde nicht für die Schweiz startberechtigt sein, so dass Peter je länger je stärker auf die Schweizer bauen muss. Wer an den beiden folgenden Wochenenden an der WM in Innsbruck/Igls im Bob sitzen wird, lässt er aber noch offen.

"Wir sind bereit und werden Gas geben", verspricht Peter vor den Rennen in St. Moritz, die für den Weltcup und - für die europäischen Teams - als EM zählen. Er weiss aber auch, dass es Bahnen gibt, die ihm besser liegen als die Natureisbahn im Oberengadin. Zudem warnt er: "Es ist hier immer auch ein bisschen eine Lotterie." Im Gegensatz zu den sonst üblichen Kunsteisbahnen wird der Olympia-Bobrun für die höheren Startnummern meist etwas schneller. Peter hatte aber Glück und startet als Achter.

Heft/Baumann wieder topfit

Erst recht profitieren könnte Beat Hefti, der mit der Nummer 16 ins Rennen steigt. Der Appenzeller, der am Mittwoch 38 Jahre alt wurde, blickt auf einen komplizierten Winter zurück. Kurz vor dem Auftakt in Altenberg wurde bei Stamm-Anschieber Alex Baumann eine Diskushernie diagnostiziert, sodass Hefti, viel früher als geplant, seine erst im Herbst bei einem Casting gefundenen Novizen einsetzen musste. Damit war er im Weltcup natürlich nicht konkurrenzfähig, zumal sich Hefti selber auch noch mit Schmerzen in der Achillessehne herumschlug.

Im Europacup - unter anderem mit einem Sieg in St. Moritz - erarbeitete er sich im Januar aber wieder "ein gutes Gefühl", wie er sagt. "Wir sind nahe beim Maximum", glaubt er. Anschieber Baumann, mit dem er in Sotschi Olympia-Silber gewann, versichert: "Ich bin wieder völlig schmerzfrei." Sie könnten unbeschwert ins Rennen gehen. Eine ungewohnte Situation für den ehrgeizigen Hefti. Da er ihm Weltcup nicht zu den Besten gehört, kann er spät starten und gehört so zu den heissen Medaillen-Anwärtern. Im Training zeigte er sich jedenfalls sehr stark. Hefti wird nur im Zweier starten, am Sonntag im Vierer kommt der Luzerner Pius "Billi" Meyerhans mit seinem "A-Team", dem der St. Galler FDP-Nationalrat Marcel Dobler angehört, zum Einsatz.

Die Topfavoriten kommen wie üblich aus Deutschland. Im Zweier führt allerdings sensationell der Südkoreaner Xon Yunjong vor dem Letten Ugis Zalims die Weltcup-Wertung an. "Im Zweier ist das Feld sehr breit", erklären Peter und Hefti unisono. Überraschungen gehören in St. Moritz sowieso zur Tagesordnung.

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