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Chancenlos gegen Tschechien: Die Schweiz verliert den WM-Halbfinal mit 3:11

Das Halbfinal an der Unihockey-WM zwischen Gastgeber Schweiz und Tschechien ist eine klare Angelegenheit. Die Schweizer verlieren mit 3:11 und spielen am Sonntag um 12 Uhr gegen Finnland um Bronze.

Stefan
Salzmann
12.11.22 - 19:15 Uhr
Unihockey

Achtung, fertig los. So fängt die Schweizer Unihockey-Nationalmannschaft in diesem Halbfinalduell gegen Tschechien an. Vor toller Kulisse – es sind über 11000 Zuschauer in der Swiss-Life-Arena in Zürich – gehen die ersten zwei Abschlüsse sogleich aufs Schweizer Konto. Treffen aber, das tun die Tschechen. Keine zwei Minuten dauert es, da verwertet Mikulas Krbec einen Abschluss aus dem Slot mit einem Handgelenkschuss. Torhüter Pascal Meier im Schweizer Gehäuse ist machtlos.

Die Reaktion? Sie folgt. Und sie ist eindrücklich. Keine Minute vergeht, da fällt Christoph Meier der Ball in hohem Bogen vor die Füsse. Dieser hat keine Mühe, den Ball volley zum 1:1-Ausgleich zu verwerten. Und als vier Minuten später Nils Conrad hinters gegnerische Tor zieht und am nahen Pfosten auf Patrick Mendelin ablegt, führen die Schweizer plötzlich. Doch von da an stimmt nicht mehr viel im Spiel des Gastgebers.

Interview mit Tim Braillard

Folgerichtig gleichen die Tschechen aus. Der Treffer zum 2:2 ist perfekt herausgespielt. Kurz darauf folgt gar die Führung für den Gast. Eiskalt werden die Schweizer ausgekontert, Captain Ondrej Nemecek trifft.

Katastrophal aus der Garderobe 

Die gefährlichen tschechischen Konter bleiben auch im Mitteldrittel ein Thema. Zwar noch nicht beim vierten Tor der Tschechen, als die Anzeigetafel erst 30 Sekunden Spielzeit im Mitteldrittel anzeigt. Aber 2,5 Minuten später, als die Schweiz sich beim nächsten schnellen Gegenstoss schlecht anstellt. Während die Schweizer also katastrophal aus der Garderobe kommen, sind die Tschechen ihnen in allen Belangen überlegen. Im ausverkauften Rund ist dies ein absoluter Partycrasher. 

Interview mit Trainer David Jansson

Und weil auch weitere Anweisungen von Cheftrainer David Jansson nichts nutzen, liegen die Tschechen bald gar mit 7:2 in Führung. Der bemitleidenswerte Patrick Eder im Tor, der Meier im Gehäuse ersetzt, ist chancenlos. Auch auf dem Feld gibts einen Wechsel. Der Bünder Christoph Camenisch spielt neu an der Seite von Luca Graf in der Verteidigung, Moritz Mock hat auf der Bank Platz genommen. 

Die Stimmung in der Halle – ja sie ist nicht mehr so wie zu Beginn des Spiels. Die Schweizer Leistung ist dafür einfach zu wenig gut. Wenigstens ruft Mendelin sein Potenzial ab. Der Basler bringt mit seinem zweiten persönlichen Treffer und dem 3:7-Anschlusstor zumindest ein wenig Hoffnung zurück in der 37. Minute. Auch die Chance zum vierten Schweizer Treffer wäre da, doch im Überzahlspiel kurz vor der zweiten Pause will dem Gastgeber nicht viel gelingen.

Keine wirklichen Torchancen 

Mit Start der letzten 20 Minuten wirbelt Trainer Jansson die Linien ordentlich durcheinander. Mit Joel Rüegger kommt ein weiterer neuer Spieler zum Einsatz. Während die Tschechen sich nur noch aufs Verteidigen und ihre gefährlichen Konter konzentrieren können, müssen die Schweizer je länger das Spiel dauert das Risiko erhöhen. Das Unterfangen, hier nochmals ins Spiel zurückzukehren, könnte definitiv einfacher sein.

Bemüht ist der Gastgeber allemal, aber gefährlich vor dem Tor von Lukas Bauer werden die Schweizer trotzdem kaum einmal. Es sind wiederum die Tschechen, die einen Fehler in der Hintermannschaft ausnutzen und die Führung auf 8:3 ausbauen. 

Interview mit Captain Nicola Bischofberger

Schon acht Minuten vor Schluss macht Torhüter Eder einem sechsten Feldspieler Platz. Die Wirkung verpufft, die Tschechen treffen ins leere Tor und sind nur noch einen Treffer vom «Stängeli» entfernt. Es ist eine ganz bittere Lehrstunde für die Schweizer. 

Und weil das «Stängeli» eben doch noch fällt und die Tschechen zum Schlusspunkt ein elftes Mal treffen, verliert die Schweiz diesen Halbfinal zu Hause mit 3:11 gegen Tschechien. Somit spielt der Gastgeber am Sonntag um 12 Uhr gegen Finnland um Bronze. Vielleicht ist es ja ein gutes Omen, dass man die Finnen in der Gruppe bezwingen konnte.

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