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Piranha-Kantersieg dank fulminantem Schlussdrittel

Im ersten NLA-Spiel des Jahres 2020 hat Piranha Chur die Red Lions Frauenfeld zu Hause mit 17:7 bezwungen. Dies, nachdem die Thurgauerinnen nach zwei Dritteln noch in Führung lagen.

Südostschweiz
06.01.20 - 10:44 Uhr
Unihockey
Chur-Goalie Livia Angehrn wurde von ihren Vorderleuten in den ersten 40 Minuten des öfteren alleine gelassen.
Chur-Goalie Livia Angehrn wurde von ihren Vorderleuten in den ersten 40 Minuten des öfteren alleine gelassen.
PHILIPP BAER

von Piranha Chur

Die 281 Zuschauerinnen und Zuschauer in der Gewerblichen Berufsschule in Chur rieben sich überrascht die Augen. Zwei Drittel der Partie Piranha Chur gegen Red Lions Frauenfeld waren gespielt. Der Spielstand lautete 7:6 für das Tabellenschlusslicht, notabene gegen den Leader. Die geforderete Reaktion der Churerinnen im letzten Drittel fiel heftig aus. Die auf zwei Formationen reduzierten und somit kräftebündelnden Piranhas zeigten ihre bissige Seite. Gleich mit 11:0 Toren in den letzten 20 Minuten schickte man die mutigen Frauenfelderinnen vom Feld.

Die «roten Löwinnen» erwischten einen Start nach Mass. Nach etwas mehr als sieben Minuten führten sie mit zwei Toren. Innert zwei Minuten und 16 Sekunden drehten die Churerinnen die Partie mit vier Toren auf ihre Seite. Die Frauenfelderinnen liessen sich davon nicht beirren und schafften noch vor der ersten Pause den Anschlusstreffer.

Auch im zweiten Abschnitt waren die Gäste zuerst erfolgreich und konnten zum 4:4 ausgleichen. Die erneute Führung von Piranha war eine ausgefuchste Aktion von Mari Aanerud. Die Schiedsrichter sprachen direkt vor dem gegnerischen Tor einen Freistoss für Chur. Alle Spielerinnen auf dem Feld begaben sich Richtung Bank um sich auswechseln zu lassen. Aanerud blieb, schnappte sich den Ball und konnte alleine vor Torhüterin Selina Steiger einnetzen. Nicole Capatt stellte in der 32. Minute die Zwei-Tore-Führung wieder her. Anschliessend setzte Frauenfeld zur Kür an. Piranha hatte zwar viel Ballbesitz, konnte diesen aber nicht in Tore ummünzen. Durch Unkonzentriertheiten und Eigenfehler lud man die Thurgauerinnen zum Kontern ein. Diese nahmen dankend an und erzielten bis zur zweiten Pause gleich drei Tore. Die bemittleidenswerte Livia Angehrn, im Dezember von Ligakonkurrent Red Ants Winterthur nach Chur gewechselt, wurde von ihren Vorderleuten im Stich gelassen. Die 7:6-Führung für die aufopfernd kämpfenden Red Lions nach zwei Dritteln war verdient.

Im letzten Drittel waren es dann die Vize-Weltmeisterinnen Corin Rüttimann, Katrin Zwinggi und Seraina Ulber (welche vor dem Spiel zusammen mit Chiara Gredig und Flurina Marti gebührend geehrt wurden) sowie die junge Capatt, welche dem Gegner Goal um Goal einschenkten. Das Schlussresultat von 17:7 wiederspiegelt die gespielten 60 Minuten nicht wirklich. Trotzdem war der Sieg für Chur dank der grossen Leistungssteigerung nicht unverdient.

Piranha Chur – UH Red Lions Frauenfeld 17:7 (4:3, 2:4, 11:0)
Gewerbliche Berufsschule, Chur. 281 Zuschauer. SR Baumann/Häusler.
Tore: 5. L. Müggler 0:1. 8. N. Lindenstruth (S. Meister) 0:2. 9. C. Rüttimann (F. Marti) 1:2. 9. L. Ediz (S. Ulber) 2:2. 11. J. Putzi (Eigentor) 3:2. 11. S. Ulber (L. Ediz) 4:2. 14. J. Kradolfer (L. Müggler) 4:3. 22. L. Müggler 4:4. 26. M. Aanerud 5:4. 32. N. Capatt (F. Marti) 6:4. 36. J. Kradolfer (D. Weber) 6:5. 37. J. Kradolfer (L. Müggler) 6:6. 40. N. Lindenstruth (S. Meister) 6:7. 42. K. Zwinggi (M. Aanerud) 7:7. 48. N. Capatt (F. Marti) 8:7. 50. C. Rüttimann (F. Marti) 9:7. 51. S. Ulber (C. Rüttimann) 10:7. 51. K. Zwinggi (M. Aanerud) 11:7. 52. C. Rüttimann 12:7. 55. C. Rüttimann (L. Danuser) 13:7. 56. N. Capatt (K. Zwinggi) 14:7. 58. S. Ulber (C. Rüttimann) 15:7. 59. C. Rüttimann (F. Marti) 16:7. 59. N. Capatt (M. Aanerud) 17:7.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen UH Red Lions Frauenfeld

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