So stark spielten die Bündner an der Unihockey-WM
Die Schweizer Unihockey-Nati gewinnt das Bronze-Spiel gegen Tschechien in Prag mit 4:2 und sichert sich somit den dritten Platz. Grossen Anteil an diesem Sieg hat die Bündner Fraktion im Nati-Kader. Auch ansonsten kann sich die Bilanz der sechs WM-Teilnehmer sehen lassen.
Die Schweizer Unihockey-Nati gewinnt das Bronze-Spiel gegen Tschechien in Prag mit 4:2 und sichert sich somit den dritten Platz. Grossen Anteil an diesem Sieg hat die Bündner Fraktion im Nati-Kader. Auch ansonsten kann sich die Bilanz der sechs WM-Teilnehmer sehen lassen.


Tim Braillard, Mullsjö AIS, 3 Tore, 5 Assists
In der Vorrunde lieferte er zumindest punktemässig ein relativ unauffälliges Turnier. Er agierte als Center der ersten Formation, welche er meist zusammen mit Ex-Teamkollege Claudio Laely und GC-Stürmer Joël Rüegger bildete. In den entscheidenden Momenten zeigte Braillard erneut seine ganze Klasse und leitete die Spiele immer wieder in die richtigen Bahnen. So war er der Siegtorschütze beim Viertelfinal-Spiel gegen Norwegen und war auch im Spiel im Platz 3 der Matchwinner. Er traf dort in Überzahl zum 3:2 und bereitete danach das 4:2 vor. Erhielt in allen wichtigen Situationen sowie im Powerplay das Vertrauen von Nati-Trainer David Jansson. Er war der Stürmer mit der höchsten Einsatzzeit.

Claudio Laely, GC Zürich, 1 Tor, 3 Assists
Wie häufig einer der Schweizer mit der höchsten Laufleistung und kämpferisch erneut ein Vorbild. War immer da, wo es ihn gerade brauchte. Er lieferte den Assist zum 3:2-Siegtreffer gegen Norwegen. Zusammen mit Braillard wirbelte der Davoser immer wieder durch die gegnerische Abwehr. Im Spiel gegen Schweden aufgrund des Linien-Coachings des schwedischen Trainers weniger zu sehen. Am Finalwochenende gelangen ihm keine Punkte mehr, er half dem Team aber mit einer makellosen Arbeit gegen hinten.

Paolo Riedi, Chur Unihockey, 3 Tore, 0 Asissts
Musste gegen die Schweden zuschauen. Er bewies im Spiel um Platz 3 gegen Tschechien aber seinen grossen Wert für das Schweizer Team. Er lief dort anstelle von Rüegger neben Braillard und Laely auf. Im dritten Drittel, als die Schweiz zunehmend unter Druck geriet, haute er den Ball mit einem ansatzlosen Schuss zum 4:2 in die Maschen und hatte somit entscheidenden Anteil daran, dass die Schweiz sich schliesslich die Bronzemedaille umhängen konnte. Er lenkte mit seinem ersten WM-Tor auch das Gruppenspiel gegen Deutschland in die richtigen Bahnen, wo er zum 1:0 traf.

Dan Hartmann, Alligator Malans, 2 Tore, 2 Assists
Geglückter WM-Einstand für den Maienfelder. Er agierte häufig in einer Linie mit Nati-Legende Matthias Hofbauer und dem Könizer Wirbelwind Jan Zaugg. Gegen Deutschland gelang ihm mit zwei Toren und zwei Assists ein grosses Spiel. Gleichzeitig waren es seine ersten WM-Punkte. In den entscheidenden Momenten war er aber (noch) Center Nummer drei hinter Tim Braillard und Christoph Meier, die aber beide auch schon sehr viel Erfahrung aufweisen. Im Spiel gegen Schweden versenkte er bereits wie ein grosser Routinier den fünften und letzten Penalty für die Schweizer. Leider trafen danach auch die Schweden, sodass die Schweiz trotzdem verlor.

Christoph Camenisch, Alligator Malans, 1 Tor, 0 Assists
Lieferte eine solide WM ab und fiel nie negativ auf, was für einen Verteidiger ein gutes Zeichen ist. War nicht der ganz grosse Antreiber, das wird von ihm aber auch nicht erwartet. Im zweiten Gruppenspiel gegen Deutschland mit einem WM-Treffer. Im Spiel gegen Schweden im WM-Halbfinal ausserdem anders als vor zwei Jahren, als ihm im Halbfinal ein ärgerlicher Ballverlust unterlief, der zu einem Gegentor führte, ohne Fehl und Tadel.

Kevin Berry, Alligator Malans, 2 Tore, 1 Assist
Trotz einmonatiger Verletzung vor der WM ein wichtiger Verteidiger für die Schweizer Nati. Spielte meist in der ersten Formation zusammen mit GC-Abwehrturm Luca Graf. Ausserdem agierte er in Überzahl. Dort konnte er allerdings nur selten seine bekannten und gefürchteten Weitschüsse anbringen, sodass er im Spiel um Platz drei seinen Platz im Powerplay an den Basler Patrick Mendelin verlor. Die Ausnahme bezüglich Schüsse in Überzahl bildete das Tor in der Gruppenphase zum 4:6 gegen die Tschechen.
Patrick Kuoni ist Redaktor und Produzent bei Südostschweiz Print/Online. Er berichtet über Geschehnisse aus dem Kanton Graubünden. Der Schwerpunkt seiner Berichterstattung liegt auf den Themenbereichen Politik, Wirtschaft und Tourismus. Wenn er nicht an einer Geschichte schreibt, ist er als einer der Tagesverantwortlichen für die Zeitung «Südostschweiz» tätig. Patrick Kuoni ist in Igis (heutige Gemeinde Landquart) aufgewachsen und seit April 2018 fester Teil der Medienfamilie Südostschweiz. Mehr Infos