×

Malanser Schaulaufen zum Serie-Ausgleich

Ein völlig spielfreudiges und entfesseltes Malans, meldet sich in der Playoff-Viertelfinalserie gegen die Grasshopbers auf eindrückliche Art zurück und gewinnt das zweite Spiel mit 8:2. Damit steht es vor dem morgigen Spiel in Zürich 1:1 zwischen diesen beiden Kontrahenten.

Südostschweiz
04.03.18 - 08:46 Uhr
Unihockey
UHC Alligator Künzli
Die Alligatoren sind zurück!
YANIK BÜRKLI

von Heinz Grass, UHC Alligator Malans

Vor dem eigentlichen Anpfiff zur zweiten Playoff Partei gegen den Grasshopper Club Zürich, wurde Jarkko Nurmela als Malanser-Topskorer mit 33 Punkten (23 Tore/10 Assists) während den Qualifikationsrunden, durch Vertreter des Liga-Sponsors mit einer Checkübergabe zu Gunsten der Malanser-Nachwuchsausbildung geehrt.

Daniel Karlander sorgte nach einem konzentrierten Start der Malanser in der 3. Minute für eine erste Duftmarke. Sein Geschoss flog äusserst knapp noch über das Tor. Nur Sekundenbruchteile später durften die Alligatoren doch noch jubeln. Simon Nett brachte das Heimteam mit 1-0 in Front.

Pascal Meier im Zürcher Tor bekam in den Startminuten womöglich viel mehr Arbeit als ihm eigentlich lieb war. Zudem herrschte auch eine echte Playoff Stimmung in der Halle. Einerseits unter den Fans, andererseits aber auch unter den Akteuren selbst. Das bereits sehr viel auf dem Spiel stand, zeigte sich an vorherrschenden Gehässigkeiten und der spielerisch gebotenen Härte.

Nach 8 Minuten schlug es bei Meier bereits zum zweiten Mal ein. Tim Braillard antwortete auf die Zürcher Härte auf seine persönliche Art. Er traf zur zwei-Tore Führung. Es lief noch immer dieselbe Minute und schon hiess es 3:0 aus Malanser Sicht. Nino Vetsch durfte sich ebenfalls in die Torschützenliste eintragen lassen. Als die Zürcher einsehen mussten, dass man mit solchen harten Spieltattacken in dieser Sportart überhaupt nichts gewinnen kann, besannen sie sich allmählich wieder aufs Unihockeyspiel zurück. Trotz allem mussten die Schiedsrichter gegen GC in der 13. Minute die erste Strafe des Abends aussprechen.

Emil Julkunen wurde als Sünder mit einem Halten entlarvt. Doch statt einem erfolgversprechenden Powerplay, traf es Sekunden später auch Tim Braillard auf der anderen Seite, welchem ein Sperren geahndet worden ist. Die beiden Auszeiten brachten aber keine weiteren Tore hervor. Der Spielstand hielt bis zur ersten Pause bestand, obschon Remo Buchli nur 2 Sekunden vor der Sirene noch einen Lattenknaller verzeichnen musste.

Der zu Beginn dieser Partie geehrte Topskorer Jarkko Nurmela benötigte nur gerade 45 Sekunden im Mitteldrittel, bis er das nächste Tor schoss und es bereits 4-0 für die entfesselten Bündner hiess. Das Spiel war bis zu diesem Zeitpunkt vollends in der Hand der Platzherren. GC Zürich war gegenüber den andern Direktbegegnungen dieser Saison praktisch nicht wieder zu erkennen. Fehlzuspiele reihten sich zu Hauf und im Tempospiel rannten sie den Malansern stets mit einem Schritt hinterher. So mussten die Zürcher in der 27. Minute bereits zum fünften Mal den Ball durch einen Treffer von Simon Nett aus ihrem Netz herausfischen. Kurze Zeit danach wurde Kevin Berry wegen einem zu hohen Stock auf die Strafbank beordert.

Doch wer nun ein effizientes Zürcher Powerplay erwartete, wurde durch die eingesetzten Malanser Boxplay-Spieler eines Besseren belehrt. Zu viert machten sie noch Druck vor dem Zürcher Gehäuse und erspielten sich gefährlichste Spielszenen. Kurz vor Ende dieser Strafe wurde Tim Braillard im Zürcher-Slot ahndungsfrei gefoult, ähnlich der ersten Playoff-Partie in Zürich, als gegen Malans nur 5 Sekunden vor Spielende noch ein Penalty gepfiffen worden ist und im direkten Gegenzug traf dann Topskorer Joel Rüegger doch noch in Überzahl zum 5:1. Dieser Treffer war jedoch begleitet unter lautem Missfallens-Rufen der Zuschauer.

Bei Spielhälfte folgte dann bereits die nächste Strafe, diesmal wieder gegen GC an die Adresse des Sünders Julian Müller. Die Malanser konnten diese Chance mit nummerischer Überlegenheit allerdings nicht ausnutzen. Die Gäste reagierten und stellten kurzfristig auf zwei Blocks retour. Dadurch fanden sie gegen Ende des Mitteldrittels auch sichtlich besser ins Spiel zurück. Die Alligatoren hielten dem aufkommenden Zürcher-Druck aber weiterhin Stand und konnten den verdienten 5-1 Vorsprung somit in die zweite Pause mitnehmen.

In der 42. Minute konnten die Alligatoren abermals in Überzahl antreten. Der Finne Julkunen wurde an diesem Abend bereits zum zweiten Mal in die Kühlbox geschickt. 20 Sekunden vor Julkunens Strafende folgte wohl das Zürcher Geschenk des Abends. Goalie Meier mit einem äusserst unglücklichen Auswurf direkt auf die Schaufel des Topskorers Nurmela. Dieser bediente direkt den freistehenden Tim Braillard, welcher auf einfachste Weise zum 6:1 einnetzte.

Yannick Vogt zeichnete sich zuerst in der 45. Minute mit zwei weiteren Big-Saves aus und im direkten Gegenzug hat Dan Hartmann mit dem 7. Malanser-Treffer diese Playoff-Partie definitiv und indiskutabel vorentschieden. Nur eine Minute später knallte Lukáš Veltšmíd den Ball mit seinem berüchtigten Drehschuss zudem noch an die Torlatte. Daniel Karlander hatte vom Malanser Schaulaufen aber noch nicht genug gesehen und netzte den Ball in der 52. Spielminute herrlich auf 8:1 ein.

Malans schaltete in der Folge zwei Gänge zurück um mit dem Kräfteverschleiss auf das Spiel von morgen Sonntag zu haushalten. In der 57. Minute musste sich der glänzend agierende Vogt doch nochmals geschlagen geben. Das Zürcher Urgestein Michael Zürcher verkürzte das Skore auf 8:2. Zu mehr reichte es den Gästen an diesem Abend aber nicht mehr. Im Gegenteil, Moritz Mock musste die Schlussminute das Spiel seiner Teamkollegen noch von der Strafbank aus mitverfolgen. Tore fielen bis zur Schlusssirene keine mehr.

Die Alligatoren kommen auf eindrückliche Weise in die Serie zurück und sind definitiv in den Playoffs angekommen. Mit dem 1:1 Stand nach zwei Spielen ist diese Serie klar lanciert und macht Lust auf mehr. Heute Sonntag geht es nun in Zürich mit Spiel 3 weiter.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Unihockey MEHR