Malans nach Niederlage wieder in Rücklage

Von Heinz Grass, UHC Alligator Malans

Anders als noch am Abend zuvor wirkten die Zürcher in den ersten Minuten des Startdrittels konzentrierter und wesentlich agiler. Sie hatten zu Beginn auch die besseren Spielanteile, doch richtig gefährlich wurde es für Yannick Vogt bisher noch nicht.

Trotz dem Druck der Zürcher gelang es auch den Malansern, Goalie Pascal Meier auf Zürcherseite immer wieder zu prüfen. Jarkko Nurmela verzog in abschlussreicher Position nur äusserst knapp. In der achten Minute schlug es dann doch erstmals ein. Julian Müller erwischte Vogt backhand und überraschend zur 1:0 Führung für die Grasshoppers.

Nico Scalvinoni musste in der elften Minute wegen eines überharten Körperspiels die erste Strafe des Nachmittags nehmen. Das drauffolgende Malanser Powerplay war in dieser Phase jedoch nicht gerade das Gelbe vom Ei. Im Gegenteil, denn nach der Hälfte dieser Überzahlmöglichkeit, wurde auch Nurmela wegen einem Stockschlag bestraft.

Die Zürcher machten es nach der Rückkehr Scalvinonis im Powerplay wesentlich besser und Topskorer Joel Rüegger traf zum 2:0.

Dem Ausgleich nahe

Der Malanser Anschlusstreffer liess aber nicht lange auf sich warten. Tim Braillard verwandelte in der 15. Minute das Zuspiel von Kevin Berry gekonnt zum 2:1 und auch nach diesem Treffer hätten die Bündner mehrere gute Möglichkeiten gehabt, den Ausgleich zu erzielen. Doch nach einem fahrlässigen Malanser-Blackout mit einer falsch getimten Wechselphase, dies bei Freischlag von GC (!) nur eine Zeigerumdrehung später, wurde der Zweitore Abstand gleich wiederhergestellt.

Ex-Alligator Claudio Laely nahm das Malanser Geschenk dankend an und skorte zum 3:1. Kurz vor der Pause mussten die Alligatoren erneut in Unterzahl agieren. Patrik Künzli wurde ein zu hartes Körperspiel angelastet. Die Malanser-Box liess bis zur Sirene aber keinen weiteren Zürchertreffer mehr zu.

«Wer die Tore nicht schiesst ...»

Für 53 Sekunden mussten die Malanser zu Beginn des Mitteldrittels noch in Unterzahl agieren. Künzlis Strafzeit verfiel jedoch ohne Konsequenz für Malans. Die Alligatoren erhöhten nach Vollbestand weiter ihr Pressing, doch die Zürcher standen defensiv sehr gut, denn im Abschluss tun sich die Bündner äussert schwer. Wiederum kommt eine alte Floskel «Wer die Tore nicht schiesst bekommt welche» zum Tragen.

Wie wahr und alt diese Floskel auch immer ist, so bestraften die Zürcher in der 27. Minute die Malanser gleich doppelt. Erst traf Laely und Sekunden später Pedolin zur deutlichen 5:1 Führung für GC.

Wer erzielte nun die Tore?

Das Spiel verlief vom Torverlauf her ähnlich wie Spiel 2 am Vortag, doch nur mit umgekehrten Vorzeichen. Das Tempo in diesem Spiel nahm nach diesem Doppelschlag nochmals deutlich zu. Malans sichtlich im Stolz verletzt, setzte nach kleinen Änderung in der Linieneinsetzung, die Zürcher Abwehr in der Folge unter enormen Druck. Joel Friolet verpasste aber vorerst das 5:2 alleinstehend vor Meier, doch beim nächsten Angriff bediente er gleich Simon Nett, welcher den ersehnten zweiten Malanser-Treffer erzielen konnte.

Sofort wurde durch die Bündner weiter gepresst, doch statt dem vermeintlichen 5:3 hiess es in der 37. Minute bereits 6:2. Laely zuvor mit einem Schuss an die Torlatte, doch beim nächsten Abschluss netzte Dan Hartmann und eine Minute später auch Beni Reusser den Ball in ihre eigenen Tore (!) ein. Auf dem Matchblatt werden aber Alain Kaiser für die Zürcher und Kevin Berry für Malans zum 6:3 Zwischenstand angegeben.

Remo Buchli bekam kurz vor Drittelsende nochmals eine hochklassige Gelegenheit, das Skore weiter zu verkürzen, doch es blieb beim Dreitore Vorsprung bis zum zweiten Pausentee.

Malanser Druckphase

Oscar Lundin stellte seine Linien fürs dritte Drittel weiter um. Daniel Karlander fortan nun im ersten Block anstelle von Harry Braillard agierend. Auch GC in der Zwischenzeit nur noch mit zwei Blöcken spielend, versuchten der Malanser Druckphase entgegen zu stehen. Die Zürcher wurden durch die Alligatoren stark in ihre Defensivzone zurückgedrängt.

Nino Vetsch verpasste in der 48. Minute das leer Zürcher-Tor aus bester Position, doch Christoph Camenisch zeigte beim nächsten Angriff Nerven und knallte den Ball herrlich und verdient zum 6:4 ins «Engeli».

Trotzdem verrann die Zeit zunehmend und aus Malanser Sicht galt nun nur noch «All-In». GC stand defensiv aber äusserst effizient doch auch die stärkste Abwehr kann mal wanken. Karlander nutzte in der 57. Minute eine unübersichtliche Szene und traf zum 6:5 Anschluss.

Die Schlussphase war somit von Neuem neu lanciert. Lundin nahm in der 58. Minute noch das Timeout und Vogt bei Malanser Angriffen aus dem Tor. Wie meist, ist in solchen Momenten, ist das Glück dann eher beim Team in Unterzahl. Ein Missverständnis zwischen Berry und Veltsmid war das Glück Rüeggers, welcher zum 7:5 Endergebnis ins leere Tor einschieben konnte.

Damit gewinnt GC auch ihr zweites Heimspiel und geht in der Serie mit 2:1 wieder in Führung. Spiel 4 findet am Samstag um 18 Uhr wiederum in Maienfeld statt. Falls SRF die Partie überträgt, würde der Anpfiff auf 17 Uhr vorgezogen.

Grasshopper Club Zürich - UHC Alligator Malans 7:5 (3:1, 3:2, 1:2)
Sporthalle Hardau, Zürich. 369 Zuschauer. SR Fässler/Schläpfer.
Tore: 8. J. Müller (J. Rüegger) 1:0. 14. J. Rüegger (N. Scalvinoni) 2:0. 15. T. Braillard (K. Berry) 2:1. 16. C. Laely (J. Rüegger) 3:1. 27. C. Laely (J. Rüegger) 4:1. 27. C. Pedolin 5:1. 33. S. Nett (J. Friolet) 5:2. 37. A. Kaiser (B. Reusser) 6:2. 38. K. Berry (T. Braillard) 6:3. 50. C. Camenisch (L. Veltsmid) 6:4. 57. M. Karlander (J. Friolet) 6:5. 60. J. Rüegger (C. Laely) 7:5.

Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Grasshopper Club Zürich. 2mal 2 Minuten gegen UHC Alligator Malans.

Grasshopper Club Zürich: P. Meier; Müller, Graf; Honold, Reusser; Mock, Kaiser; Laely, Göldi, Rüegger; Scalvinoni, Julkunen, Steiger; Zolliker, Pedolin, Zürcher; Ersatz: Unternährer, Wenk, Berlinger, Hess, Bier, Stocker.

Alligator Malans: Vogt; Camenisch, Veltšmíd; Künzli, Berry; Gartmann, Tromm; Nurmela, Friolet, Nett; H. Braillard, T. Braillard, Buchli; Karlander, D.Hartmann, N.Vetsch; Ersatz: C. Hartmann, Bebi, Bärtschi, Fehr, Obrecht.

Bemerkungen: Grasshopper Club Zürich ohne Vizzini und C. Meier (verletzt); Alligator Malans ohne P. Vetsch (verletzt; 36. Lattenschuss Claudio Laely; 54. Pfostenschuss Daniel Steiger; 58. Timeout Alligator Malans; ab 58. Alligator Malans mehrheitlich ohne Torhüter.

Beste Spieler: Joel Rüegger für Grasshopper Club Zürich, Tim Braillard für Alligator Malans.