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Alligator überrollt Chur

Malans besiegt Chur dank einem überragenden Startdrittel mit 12:5 und wahrt damit die Hoffnungen auf das Play-off-Heimrecht. Für Chur wird die Situation im Strichkampf hingegen immer ungemütlicher.

Patrick
Kuoni
15.01.18 - 04:30 Uhr
Unihockey
Alligators Simon Nett zieht locker an zwei Churer Gegenspielern vorbei.
Alligators Simon Nett zieht locker an zwei Churer Gegenspielern vorbei.
THEO GSTÖHL

Spannend war das zweite Bündner Derby der Saison nur gut elf Minuten. Alligator führte zu diesem Zeitpunkt mit 2:1. Dann kamen fantastische fünf Minuten der Malanser und rabenschwarze aus Sicht der Churer. Zuerst schnürte die zweite Malanser Linie rund um Simon Nett die Churer so in die Zone ein, dass es für Joel Friolet schliesslich ein Leichtes war, aus guter Position zum 3:1 einzuschieben. Keine 30 Sekunden später lag der Ball bereits wieder hinter dem Churer Torhüter Curdin Furrer. Remo Buchli konnte praktisch unbedrängt diagonal durch die ganze Churer Abwehr zurück zu Kevin Berry spielen, der mit einem harten Schuss zum 4:1 traf. Das Verdikt erhöhte sich nun in regelmässigen Abständen. Bereits in der 14. Minute verwertete Buchli ein Zuspiel von Daniel Karlander zum 5:1, dann bediente Nett Jarkko Nurmela mustergültig, und zuletzt erhöhte Nino Vetsch auf das Pausenresultat von 7:1 (!).

Der Mist in diesem Derby war damit geführt. «Wir spielten defensiv überhaupt nicht, wie wir uns das vorgenommen haben», erklärte Chur-Verteidiger Andreas Bürer nach der Partie. Ärgerlich sei vor allem gewesen, dass viele Querpässe der Malanser den Weg durch die Abwehr fanden. «Wir wussten eigentlich, dass Malans häufig die Querpässe sucht und waren vorgewarnt, trotzdem gelang es uns nicht, diese zu unterbinden.» Malans-Stürmer Nett meinte zum ersten Drittel: «Chur hat den Start verschlafen, und uns gelang das beste Drittel der Saison.» Zum Gegner sagte er: «In den Derbys ist Chur normalerweise immer stark, deshalb waren wir überrascht, wie wenig die Churer uns zu Beginn entgegenzusetzen hatten.»

Tag der offenen Tore

Bereits nach dem ersten Drittel kam es bei den Churern dann zu einem Torhüterwechsel, Sandro Breu übernahm für den bemitleidenswerten Curdin Furrer. Doch nach etwas mehr als zwei Minuten im Mitteldrittel musste auch Breu ein erstes Mal hinter sich greifen. Jo Dennis Bärtschi nutzte den vielen Platz, denn die weiterhin desolat agierende Churer Abwehr den Malansern zugestand und erhöhte auf 8:1. Danach hätten die Schiedsrichter das Spiel eigentlich bereits abpfeifen können, denn was folgte, war nicht mehr allzu berauschend. Die Malanser verwalteten den Vorsprung und bauten aufgrund der klaren Führung deutlich ab, und die Churer waren bedient. So erklärte Bürer: «Ab dem zweiten Drittel war unsere Leistung besser, aber mit einem solchen Rückstand ist es natürlich schwierig, noch einmal zurück ins Spiel zu finden.»

Und so folgte eine Partie nach dem Motto «Spielen und spielen lassen». Chur und Malans trafen noch jeweils viermal bis zum Abpfiff. Somit hiess es am Schluss 12:5 für Alligator auf der Anzeigetafel. Insgesamt zehn verschiedene Torschützen trafen für die Malanser. Unter anderem auch Nett, der sich mit seiner Leistung zufrieden zeigte: «Da ich erst kürzlich von einer längeren Verletzungspause zurückgekommen bin, kann ich mit meiner Leistung sicher zufrieden sein.» Anders tönt es bei Bürer: «Wir müssen nun dieses Wochenende analysieren und die richtigen Schlüsse daraus ziehen.»

Patrick Kuoni ist Redaktor und Produzent bei Südostschweiz Print/Online. Er berichtet über Geschehnisse aus dem Kanton Graubünden. Der Schwerpunkt seiner Berichterstattung liegt auf den Themenbereichen Politik, Wirtschaft und Tourismus. Wenn er nicht an einer Geschichte schreibt, ist er als einer der Tagesverantwortlichen für die Zeitung «Südostschweiz» tätig. Patrick Kuoni ist in Igis (heutige Gemeinde Landquart) aufgewachsen und seit April 2018 fester Teil der Medienfamilie Südostschweiz. Mehr Infos

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