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Vertauschte Rollen bei Gut-Behrami versus Vlhova

Lara Gut-Behrami punktet bei den Speedrennen in Val di Fassa fast maximal. Die Tessinerin sichert sich den Super-G-Disziplinensieg und im Gesamtweltcup einen beträchtlichen Vorsprung auf Petra Vlhova.

Agentur
sda
28.02.21 - 16:09 Uhr
Ski alpin

Zwar verpasste Lara Gut-Behrami im Trentino das Speed-Triple. Dieses war zuletzt der Amerikanerin Lindsey Vonn im Dezember 2015 in Lake Louise gelungen. Auch mit dem fünften Super-G-Saisonsieg hintereinander - was im Weltcup noch nie eine Fahrerin schaffte - wurde es für die Super-G- und Riesenslalom-Weltmeisterin aus dem Tessin nichts. Zu stark präsentierte sich die Italienerin Federica Brignone bei ihrem ersten Saisonsieg.

Hingegen die Schweizerin, seit Wochen im Form-Hoch und im Weltcup in acht Rennen in Folge in den Top 3, bekommt den Substanzverlust langsam zu spüren. Es seien zuletzt «lange Tage» gewesen und sie kämpfe «wie viele andere auch mit der Müdigkeit, gerade auch im Kopf», so Gut-Behrami. Als Folge davon konnte sie am letzten Tag in Val di Fassa nicht mehr so unwiderstehlich und kompromisslos wie in den zwei Abfahrten zuvor zu Tal fahren.

Anfang Jahr noch 350 Punkte zurück

Die Enttäuschung darüber hielt sich jedoch in engen Grenzen. Vielmehr sei der Sieg in der Super-G-Wertung, in ihrer Paradedisziplin also, «wunderschön und etwas ganz Besonderes. Schliesslich ist mein letzter Kugelgewinn schon viele Jahre her», so Gut-Behrami gegenüber dem Schweizer Fernsehen. Viele Jahre, das heisst in diesem Fall deren fünf. Im Frühjahr 2016 wars, als die Schweizerin auf dem Zenit ihres Könnens angelangt war. Damals sicherte sie sich, zum zweiten Mal nach 2014, Super-G-Kristall.

2016 behielt die damals 24-Jährige auch im Gesamtweltcup gegen die deutlich erfahrenere Amerikanerin Lindsey Vonn die Oberhand. Heuer lautet die Affiche Gut gegen Petra Vlhova. Noch Anfang Jahr betrug der Vorsprung der vier Jahre jüngeren Slowakin über 350 Punkte. Doch in Val di Fassa überflügelte Gut-Behrami ihre Konkurrentin, welche nicht über die Ränge 9, 12 und 32 hinauskam, deutlich.

Die Rollen haben sich getauscht. Die Schweizerin ist von der Jägerin zur Gejagten geworden. Sie steigt mit 187 Punkten Vorsprung in die verbleibenden acht Saisonrennen. Wobei Vlhova, zusammen mit Mikaela Shiffrin die stärkste Slalom-Fahrerin der letzten Jahre und in diesem Winter schon dreimal siegreich, in ihrer Paradedisziplin noch viermal an den Start gehen darf.

Gut-Behrami: «Zu Hause abschalten»

Sicherlich ein Vorteil für die Slowakin, aber nicht nur zum Nachteil von Gut-Behrami. Diese will dafür die freien Tage nutzen, um sich zu erholen und wieder Kräfte zu tanken. «Zu Hause abschalten, das ist das, was ich jetzt am meisten benötige.» Das hat schon während und unmittelbar nach der für sie so erfolgreichen WM sehr gut funktioniert. Wie von Cortina ist es auch von Val di Fassa nach Udine, wo sie mit ihrem Mann Valon Behrami ein Haus besitzt, nicht weit.

In den kommenden zwei Wochen steht für die sechsfache Saisonsiegerin nur ein Weltcuprennen auf dem Programm. Am Samstag findet in Jasna der Riesenslalom statt. Anschliessend folgen - ebenfalls in der slowakischen Skistation sowie in Are - drei Slaloms. Die Entscheidung im Gesamtweltcup fällt Mitte März beim Weltcup-Finale in Lenzerheide, wo noch pro Disziplin je ein Rennen ausgetragen wird. Als letztes bei den Frauen am 21. März der Riesenslalom und damit der Disziplin, in welcher Gut-Behrami vor zwei Wochen Vlhova als Weltmeisterin ablösen konnte.

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