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Berthod erwartet starke Bündner in Wengen

Mit den Lauberhornrennen vom Wochenende steht für die alpinen Skirennfahrer ein ganz grosses Highlight auf dem Programm. Neben Topfavorit Beat Feuz traut der ehemalige Skirennfahrer und heutige SRF-Experte Marc Berthod vor allem den Bündner Athleten Spitzenleistungen zu.

18.01.19 - 05:07 Uhr
Ski alpin
Marc Berthod begleitet die Lauberhornrennen für das Schweizer Fernsehen.
Marc Berthod begleitet die Lauberhornrennen für das Schweizer Fernsehen.
KEYSTONE

Kombination am Freitag, Abfahrt am Samstag und Slalom am Sonntag: Am Wochenende ziehen die Lauberhornrennen wieder Skifans aus aller Welt in ihren Bann. Im Berner Oberland an vorderster Front mit dabei ist nach wie vor der ehemalige Bündner Skirennfahrer Marc Berthod, der die Rennen für das Schweizer Fernsehen als Experte und Kamerafahrer begleitet.

Vor dem grossen Saisonhighlight im Schweizer Ski-Kalender haben wir mit dem 35-jährigen St. Moritzer über die Perspektiven der Swiss-Ski-Fahrer, eine ganz spezielle Kamerafahrt sowie seine Aufgaben als SRF-Experte, Student, Trainer und Familienvater gesprochen.
 

Berthod über die Abfahrt am Samstag

Beat Feuz hat im Training gezeigt, dass mit ihm zu rechnen ist. Er hat gutes Material an den Füssen und fuhr am Mittwoch vor allem im Mittelteil stark. Dass er über eine Sekunde Vorsprung herausfuhr, macht ihn definitiv zum Favoriten. Sehr positiv gezeigt hat sich Mauro Caviezel. Er hat gesagt, dass ihm die Strecke liegt und er sie gerne fährt. Er kann ein sehr gutes Ergebnis herausfahren. Aus Bündner Sicht interessant ist Carlo Janka. Er liebt Wengen einfach. Er kommt hierher und hat von Beginn weg ein gutes Gefühl. Ich hoffe, er kann am Samstag ein gutes Ergebnis einfahren.
 

Berthod über den Slalom am Sonntag

In Wengen könnte es für einen Podestplatz reichen, weil Daniel Yule das Risiko eingehen wird, das es braucht, um ganz vorne mithalten zu können. Ramon Zenhäusern nimmt sehr viel Selbstvertrauen aus Adelboden mit. Bei den anderen Schweizern hoffe ich, dass sie es auf den Punkt bringen werden. Alle haben sie gezeigt, dass sie einen guten Speed haben. Sandro Simonet hat gezeigt, dass er einen sehr schnellen Schwung hat. Technisch kommt er Noël Clément nahe, der in Adelboden aufs Podest fuhr. Beide haben diesen kurzen, engen Schwung drauf, bei dem sie in der Mitte beinahe ins nächste Tor reinfliegen. Wie ich gehört habe, hat im Training kaum einer eine Chance gegen ihn. Bei ihm ist es eine Frage der Zeit, bis er es im Rennen wird umsetzen können.
 

Berthod über die bevorstehende Kamerafahrt-Premiere

Bruno Kernen und ich bestreiten vor der Abfahrt am Samstag die Kamerafahrt gemeinsam. Es soll für die Zuschauer zu Hause ein besonders schöner Einstieg ins Rennen werden. Wir haben das am Mittwoch ein erstes Mal getestet und es hat schon recht gut funktioniert. Bruno, der das schon länger macht, fährt mit der Kamera und ich darf während der Fahrt meinen Senf dazugeben. Wir überholen uns gegenseitig und ich versuche zu zeigen, wo die Schlüsselstellen sind und wie diese zu fahren sind. Es ist eine ziemliche Herausforderung. Wir haben das in St. Moritz schon einmal versucht, jedoch ohne Kommentar. Zur Strecke muss ich sagen, dass es nach dem Hundschopf schon ziemlich zur Sache geht. Das Brüggli-S ist glatt und eisig und ich muss mich erst wieder an die langen Abfahrtsski gewöhnen.
 

Berthod über seine Tätigkeit als TV-Experte

Ich versuche, Seriosität auszustrahlen, es aber gleichzeitig nicht zu ernst zu nehmen. Ich habe das Glück, von sehr guten Partnern durch die Sendung geführt zu werden. Das gesamt Team beim SRF ist super und wir kommen sehr gut miteinander aus. Das kommentieren macht Spass und ich hoffe, das kriegen die Zuschauer ebenfalls mit.
 

Berthod über die Vierfach-Belastung als HTW-Student, TV-Experte, Trainer und Familienvater

Es ist alles sehr spannend aber auch fordernd. Manchmal geht es im Studium nicht recht vorwärts. Als Experte will ich gut vorbereitet sein, zudem ist dort ein gewisser Druck da. Als Trainer am Sportgymnasium in Davos möchte ich den Ansprüchen der Athleten gerecht werden. Und zu Hause mit drei Kindern ist sowieso ständig was los.

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