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Pirmin Reichmuth merkt, wie stark er ist

Pirmin Reichmuth schwebt im Hochgefühl, Samuel Giger muss seine Wunden pflegen. Diese und andere Favoriten erlebten am Eidgenössischen Schwingfest in Pratteln ganz unterschiedliche Samstage.

Agentur
sda
27.08.22 - 20:02 Uhr
Schwingen
Ein bärenstarker Pirmin Reichmuth jubelt nach seinem Sieg gegen Christian Stucki
Ein bärenstarker Pirmin Reichmuth jubelt nach seinem Sieg gegen Christian Stucki
KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS

Pirmin Reichmuth bodigte in den ersten vier Gängen vier Schwinger aus dem vermeintlich stärksten Verband, dem Berner. Schwingerkönig-Sohn Remo Käser, Schwingerkönig-Sohn Ruedi Roschi, Adrian Aeschbacher und Schwingerkönig Christian Stucki waren der Reihe nach seine Opfer.

Nach diesem schweren Parcours, den er auf beeindruckende Weise absolvierte, machte der 28-jährige Zuger in der Arena von Pratteln kein Hehl daraus, dass er nichts anderes im Sinn hat, als voller Selbstvertrauen Schwingerkönig zu werden.

Vor den Mikrofonen sagte er: «Ich habe heute endlich gemerkt, wie stark ich eigentlich bin. Ich habe heute ganz anders und besser gegriffen als an den letzten Festen. Ich habe viel mentales Training gemacht. In den letzten vier Wochen war ich sicher kein Angenehmer.»

Reichmuth will andererseits den Druck von sich selber nehmen. «Nach alle den schlechten Zeiten, die ich erlebt habe, werde ich mir am Sonntag sagen: Schwing doch einfach.» Er probiert also, eine gewisse Gelassenheit zu bewahren.

Wickis Loblied auf die Innerschweizer

In einem Hochgefühl schwelgt Pirmin Reichmuths Innerschweizer Teamkollege Joel Wicki - gerade wegen Reichmuth: «Ich freue mich, dass es 'Piri' am ersten Tag so weit nach vorne gereicht hat. Das ist nicht selbstverständlich, wenn man weiss, wie er in den letzten paar Wochen Sorgen um seine Schulter hatte. Ich glaube, die Innerschweiz ist stolz auf das ganze Team, wir haben sehr gut gekämpft.»

In seiner Bescheidenheit verschwieg der Sörenberger, dass er selber auch ein seriöser Anwärter auf den Königstitel ist.

Giger enttäuscht, aber weiter zuversichtlich

Der hohe Favorit Samuel Giger muss wie schon vor drei Jahren in Zug nun auch in Pratteln für sich einen komplett missratenen Samstag bilanzieren. Er hatte verständlicherweise keine grosse Lust, sich darüber zu äussern.

Dennoch sagte er etwas: «Heute ist die Enttäuschung vorhanden. Aber es ist immer erst nach dem letzten Gang fertig. Ich glaube nicht, dass es bei mir die Nervosität war, vielleicht hatte ich diesmal auch ein wenig Pech. Ich werde es jetzt noch in Ruhe anschauen.»

Stucki mehr als zufrieden

Christian Stucki wirkte nach seinem tollen Comeback mit drei Siegen in vier Gängen gleichmütig, wie es zu dem sanften Riesen passt: «Vor zwei Wochen hätte ich beinahe den Bettel hingeschmissen. Jetzt bin ich da und habe drei von vier Gängen gewonnen, verloren nur gegen einen starken Pirmin Reichmuth. Ich bin mehr als nur zufrieden. Wenn mit vor vierzehn Tagen einer gesagt hätte, dass ich am Samstag drei Gänge gewinne, hätte ich dafür sofort unterschrieben.»

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