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Fabian Kindlimann und Marc Jörger Co-Sieger am Sertig-Schwinget

Den Schlussgang des diesjährigen Sertig-Schwingets bestritten der Zürcher Eidgenosse Fabian Kindlimann und der Emser Marc Jörger. Kindlimann ­gewann, dank des Punkte­vorsprungs durfte sich aber auch Jörger als Co-Sieger feiern lassen.

Davoser
Zeitung
05.08.22 - 12:00 Uhr
Schwingen
Der untere Schwinger konnte zumindest nicht behaupten, zu wenig Sägemehl erwischt zu haben.
Der untere Schwinger konnte zumindest nicht behaupten, zu wenig Sägemehl erwischt zu haben.
ps

Von Patrick Casanova*

Im dicht befrachteten Schwingkalender sind Terminkollisionen gerade in einer eidgenössischen Saison kaum vermeidbar. Neben dem hochklassig besetzten Brünig-Bergkranzfest, an dem sonntags die besten Nordostschweizer teilnahmen, fand mit dem Ricken-Schwinget noch ein zweites traditionsreiches Ostschweizer Regionalfest zeitgleich mit dem Treffen der Bösen im Davoser Hochtal statt. Das Sertig-Schwinget war so wie auch aufgrund verletzungsbedingter Absenzen an der Spitze dünner besetzt als auch schon. Dies eröffnete vor 800 Zuschauern gleichzeitig nachrückenden Schwingern Chancen auf ein Spitzen­resultat.

Gut besuchter Sertig-Schwinget, wie immer in herrlicher Umgebung.
Gut besuchter Sertig-Schwinget, wie immer in herrlicher Umgebung.
ps

Kindlimann mit «Gestelltem» im Anschwingen

Fabian Kindlimann, der einzige «Eidgenosse» im Teilnehmerfeld, stellte zum Auftakt gegen den Thurgauer Teilverbandskranzer Marco Oettli. Kindlimann wie Oettli gewannen ihre weiteren Gänge bis zum Mittag und blieben dadurch in Lauerstellung, derweil sich der zweite ­anwesende Thurgauer Teilverbandskranzer, Michael Steiner, mit einer Niederlage und einem Gestellten bereits früh aus der Entscheidung um den Tagessieg ver­abschiedete. Neben dem Sarganserländer Kranzer Kjetil Fausch wies auch der Emser Marc Jörger zur Mittagspause das Punktemaximum auf, sodass die Einteilung die beiden Führenden im vierten Gang aufeinander ansetzte. In einem hartumkämpften Duell behielt Jörger kurz vor Ablauf der Gangdauer das bessere Ende für sich und brachte sich dadurch in eine vorteilhafte Ausgangslage. Durch einen Sieg im fünften Gang gegen Oettli zog der 28-Jährige mit dem Punktemaximum in den Schlussgang ein.

Der zur Halbzeit ein Viertelpunkt hinter dem Spitzenduo liegende Schaffhauser Patrick Schwyn unterlag nach der Mittagspause Kindlimann, was den Zürcher Oberländer auf den zweiten Zwischenrang vorrücken liess. Den Einzug in die Endausmarchung schaffte der 32-jährige Favorit ohne Mühe durch einen Sieg gegen Fabian Herger.

Duell der «schweren Brocken».
Duell der «schweren Brocken».
ps

Jörger bereits vor Schlussgang Festsieger

Aufgrund des Vorsprungs von 1.25 Punkten stand Jörger bereits vor dem finalen Duell zumindest als Co-Sieger fest. So sollte es denn auch kommen – Kindlimann bettete den Emser nach knapp drei Minuten ins Sägemehl und feierte seinen ersten Sertig-Sieg. Jörger konnte sich mit Rang 1b trösten, sechs Jahre nach Beat Clopath verliess ein Bündner das höchstgelegene Schwingfest der Schweiz erstmals wieder als Sieger. Mit ebenfalls fünf Siegen auf den Rängen zwei und drei folgten Fausch sowie der junge Zürcher Oberländer Benjamin Nock.

Der einzige «Eidgenosse», Fabian Kindlimann, lässt sich im Sertig als Sieger feiern. 
Der einzige «Eidgenosse», Fabian Kindlimann, lässt sich im Sertig als Sieger feiern. 
zVg/Erwin Keller

Geschwächtes Bündner Team

Neben dem Ausfall des angeschlagenen Lokalmatators Christian Biäsch musste das Bündner Team in Davos weiterhin auch auf Roman Hochholdinger verzichten. Der Felsberger befindet sich nach der anfangs Juli erlittenen Adduktorenverletzung auf dem Weg der Besserung, einen Monat vor dem «Eidgenössischen» gilt es aber gleichwohl Vorsicht walten zu lassen. Da weitere Kranzschwinger wie etwa Enrico Joos ebenfalls verletzungsbedingt ausfielen, war Corsin Jörger neben seinem Bruder Marc der einzige noch zum Fest antretende Kranzschwinger des Heimteams. Er belegte bei nur einer Niederlage (gegen Fausch) Rang vier, wobei insbesondere sein Startsieg gegen Steiner für Aufsehen sorgte. Ebenfalls vier Siege erzielen konnten die jungen Untervazer Andreas Wagner und Niklas Lötscher, eine Reihe weiterer Bündner setzte sich mit je drei Siegen gut in Szene.

*Patrick Casanova schreibt für den Bündner Kantonalen Schwingerverband.

Ein aussichtsreicher Angriff wird lanciert.
Ein aussichtsreicher Angriff wird lanciert.
ps
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