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Ist es die letzte Saison?

Der 32-jährige Bonaduzer Beat Clopath schaut positiv auf die neue Schwingersaison. Wir haben ihm zuvor 4 Fragen gestellt.

18.04.17 - 10:13 Uhr
Schwingen
Schwinger Beat Clopath
Beat Clopath hängt nochmals eine Saison an - ist es seine letzte?
ARCHIV / YANIK BÜRKLI

mit Beat Clopath sprach René Weber

 

Beat Clopath, vor 15 Jahren haben Sie am «Bündner-Glarner» in Celerina Ihren ersten Kranz von 63 Kränzen gewonnen. Zufrieden geben Sie sich damit offenbar nicht.

Beat Clopath: Vor einem Jahr stieg ich mit den Gedanken in die Saison, dass nach Estavayer Schluss sein könnte. Der Aufwand für den Sport ist neben Beruf und Familie schon enorm. Alles unter einen Hut zu bringen, ist nicht immer einfach. Gleichzeitig bin ich aber noch immer motiviert. Einerseits hat mich natürlich das «Nordostschweizerische» in Davos dazu bewogen, eine Saison in Angriff zu nehmen. Andererseits denke ich, dass ich noch auf dem Niveau bin, um Armon Orlik in den Trainings fordern und ihn damit weiterbringen zu können.

 

Armon Orlik hat Sie zuletzt als Teamleader regelrecht überrundet. Ein Problem scheinen Sie damit nicht zu haben.

Nein, warum auch? Das wäre eine total falsche Anschauung. Wir haben es gut miteinander. Das Training mit ihm macht Spass. Für das Schwingen im Kanton ist es ein Glücksfall, dass wir einen Athleten wie Armon in unseren Reihen haben. Wir alle können von seiner Power profitieren. Er kann dafür von meiner Erfahrung etwas abschauen. Klar, jeder von uns will gegen ihn gewinnen – im Training wie im Wettkampf. Einfach, das muss ich wohl nicht erklären, ist das nicht. Darum geht es aber auch nicht. Wenn ich nach der Arbeit in den Schwingkeller gehe, kann ich mich zwei Stunden austoben. Das tut gut und macht einfach Spass.

 

Obwohl sich in den letzten Jahren der Aufwand fürs Schwingen wegen Ihres Berufs und der Familie reduziert hat, blieb der Erfolg. Neun Kranzfestsiege und 63 Kränze sind es mittlerweile. Was kommt noch dazu?

Mir fällt kein Zacken aus der Krone, wenn ich von einem Fest ohne Kranz nach Hause gehen muss. Grundsätzlich ist es schon so, dass ich viele Jahre sehr viel Zeit ins Schwingen investiert habe. Wegen besagten Gründen haben sich die Prioritäten in den letzten Jahren ein wenig verschoben. Das ist auch gut so. Um den Sieg mitmachen zu können, das ist aber schon motivierend. Ich glaube nicht, dass ich nicht mit Freude dabei wäre, wenn ich mehr verlieren als gewinnen würde. Grundsätzlich betreibe ich meinen Sport aber als Ausgleich zum Arbeitsalltag. Ich kann im Sägemehl abschalten – das tut gut.

 

Ihre Familie begleitet Sie meist an die Feste und wählt am Gabentempel mit Ihnen die Preise aus. Gibt es für Ihre wohl letzten Einsätze eine clopathsche Wunschliste?

Eine Liste haben wir nicht, nein. Meine Mädchen können natürlich nicht immer verstehen, warum ich einen Gutschein oder etwas Nützliches für die Familie dem Trampeltraktor vorziehe. Den bekommen sie dann sonst einmal.

René Weber ist Leiter Sport Online/Zeitung. Er führt die Online- und Printredaktion der Zeitungen «Südostschweiz» und «Bündner Tagblatt» sowie des Portals «suedostschweiz.ch». René Weber arbeitet seit dem Jahr 2000 für die Medienfamilie Südostschweiz. Er hat in dieser Zeit von Grossanlässen wie Olympischen Spielen. Ski-Weltmeisterschaften und Fussball-Weltmeisterschaften, aber auch von Kantonalturn- und Schwingfesten, regionalen Eishockey- und Fussballspielen oder von Schützenversammlungen berichtet. Seit der Gründung gehört er der Organisation des Bündner Sportnacht an. Mehr Infos

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