Madison Keys fordert Aryna Sabalenka im Final
Madison Keys sorgt für die Überraschung im Halbfinal des Australian Opens. Die bald 30-jährige Amerikanerin schlägt Iga Swiatek und trifft in ihrem zweiten Grand-Slam-Final auf Aryna Sabalenka.
Madison Keys sorgt für die Überraschung im Halbfinal des Australian Opens. Die bald 30-jährige Amerikanerin schlägt Iga Swiatek und trifft in ihrem zweiten Grand-Slam-Final auf Aryna Sabalenka.

Während Keys mit dem 5:7, 6:1, 7:6 (10:8) zum ersten Mal in den Final von Melbourne vorstiess, greift Sabalenka nach ihrem dritten Australian-Open-Titel in Folge. Sie setzte sich im Halbfinal gegen Paula Badosa mit 6:4, 6:2 durch. Der Hattrick beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres gelang zuletzt im Frauentableau Martina Hingis, die von 1997 bis 1999 triumphierte.
Sabalenka ist in Australien seit Anfang 2023 eine Klasse für sich. Die 26-jährige Belarussin kassierte Down Under in den letzten sechs Turnieren nur eine Niederlage. Am Australian Open kam sie am Donnerstag gegen ihre gute Freundin Badosa, die Nummer 12 der Welt, zum 20. Erfolg in Serie. Am Samstag spielt sie um ihren vierten Major-Titel.
Im Halbfinal geriet Sabalenka nie gefährlich in Bedrängnis. Den heikelsten Moment hatte sie in der Startphase zu überstehen, als Badosa die intensiven Ballwechsel offen gestaltete. Die Spanierin hatte bei eigenem Service drei Möglichkeiten am Stück, um auf 3:0 zu stellen, musste aber ihre Gegnerin wieder herankommen lassen. Danach war sie machtlos, speziell bei Service Sabalenka. Ihr gelangen nach dem vielversprechenden Start nur noch zehn Punkte als Returnspielerin.
Shoppingtour für Badosa
Trotz der Niederlage kann Badosa mit dem Turnier in Melbourne zufrieden sein. Die in New York geborene 27-Jährige musste wegen Rückenproblemen noch vor einem Jahr um die Fortsetzung ihrer Karriere bangen. Seit Mitte der letzten Saison geht es für die einstige Nummer 2 des WTA-Rankings wieder aufwärts. In Australien erreichte sie zum ersten Mal überhaupt einen Major-Halbfinal.
«Ich bin sicher, sie hasst mich für die nächsten Stunden, den ganzen Tag. Das ist okay, ich halte das aus», sagte Sabalenka unmittelbar nach dem Sieg gegen ihre Freundin: «Wenn sie das sieht: Ich verspreche, dass wir shoppen gehen, und ich bezahle für alles, was sie will.» Später schränkte sie dann ein: «Ich werde ein Limit setzen, denn sie kann verrückt sein.»
Keys bestraft Siwateks Schwächen
Das erwartete Finalduell zwischen der Nummer 1 und der Nummer 2 der Weltrangliste liess Madison Keys platzen. Die Amerikanerin schaffte zehn Jahre nach ihrem ersten Halbfinal in Melbourne beim zweiten Versuch den Einzug in den Final. In einem von vielen Fehlern geprägten Match überzeugte Keys mit ihrem Kampfgeist. Schon im ersten Satz machte sie einen 2:5-Rückstand wett und später profitierte sie von den zahlreichen Schwächephasen von Swiatek.
Die polnische Nummer 2 der Welt war ohne Satzverlust in den Halbfinal gestürmt, zeigte sich an der Pforte zu ihrem ersten Endspiel in Melbourne aber fragil. Im zweiten Satz war sie komplett von der Rolle und im Entscheidungssatz alles andere als souverän. Sie tat sich schwer, ihre Chancen zu nutzen. Das späte Break zum 6:5 gab sie nach vergebenem Matchball wieder her, und im Super-Tiebreak verlor sie die letzten drei Ballwechsel.
Nach 2 Stunden und 35 Minuten verwertete Keys ihren ersten Matchball. Am Samstag bestreitet sie als noch klarere Aussenseiterin ihren zweiten Final auf Grand-Slam-Stufe. Den ersten verlor sie 2017 am US Open gegen ihre Landsfrau Sloane Stephens 3:6, 0:6.