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Schweizer Radprofis litten, genossen aber das Heimspiel

Sportlich haben die Schweizer bei der Etappenankunft der Tour de France in Lausanne nichts zu melden. Speziell ist das Gastspiel der Frankreich-Rundfahrt in der Schweiz für das Quartett dennoch.

Agentur
sda
09.07.22 - 20:09 Uhr
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Stefan Küng (vorne) fährt mit einem Konkurrenten durch Lausanne - vor zehntausenden Zuschauern
Stefan Küng (vorne) fährt mit einem Konkurrenten durch Lausanne - vor zehntausenden Zuschauern
KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Silvan Dillier gab die Interviews bereits mit der Tochter auf dem Arm. Und auch der frischgebackene Vater Stefan Küng freute sich, seinen Sohn am Abend in die Arme nehmen zu können. «Das ist das Schönste heute bei der Ankunft in der Schweiz, schliesslich habe ich ihn und meine Frau mehr als eineinhalb Wochen nicht mehr gesehen», so Küng.

Der Thurgauer ist nach seiner Covid-Erkrankung vor der Tour de France noch nicht wieder komplett fit. Bei «90 Prozent» seiner Form sei er vielleicht, so der Fahrer der französischen Equipe Groupama-FDJ in Lausanne. Dennoch versuchte er - wenn auch erfolglos - in die Fluchtgruppe des Tages zu schlüpfen.

Küng genoss die Atmosphäre

Im Finale arbeitete Küng dann wie schon die ganze erste Tour-Woche für seinen Captain David Gaudu. Auf eigene Faust durfte der 28-Jährige nicht fahren. Dafür versuchte er, die Stimmung beim ersten Gastspiel der Tour de France in der Schweiz seit 2016 und der Ankunft in Bern aufzusaugen.

«Als ich meine Arbeit getan hatte und mich vor dem Schlussanstieg ausklinkte, konnte ich auf den letzten Kilometern die vielen Zuschauer geniessen», erzählte Küng. «Ich habe viele bekannte Gesichter am Streckenrand entdeckt. Es war unglaublich, die vielen Zuschauer.»

Hirschi lief es etwas besser

Nicht nur Stefan Küng erlebte von den Schweizern eine schwierige erste Tour-Woche. Überhaupt nicht auf Touren kam bisher auch Marc Hirschi. Der Berner kam am Donnerstag und Freitag jeweils nicht über den letzten Etappenrang hinaus.

Auf dem Weg nach Lausanne lief es Hirschi, der sich mit Knieproblemen herumschlägt und ebenfalls an den Folgen einer Covid-Erkrankung leidet, etwas besser. Er konnte seinen Captain, den Gesamtführenden Tadej Pogacar, gar mit Führungsarbeit an der Spitze des Feldes unterstützen.

Am Ende verlor Hirschi «nur» etwas mehr als sechs Minuten auf den Tagessieger Wout van Aert. «In den letzten Tagen habe ich richtig gelitten», so Hirschi, dem die Ankunft in Lausanne eigentlich entgegen gekommen wäre. Die fehlende Energie machen Spitzenergebnisse bei Hirschi derzeit aber unmöglich. Trotzdem sei es «mega cool», die Tour in der Schweiz zu erleben.

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