Der CHI Basel als erste Station des neuen Equipenchefs
Seit gut einer Woche ist Peter van der Waaij offiziell im Amt, ab Donnerstag hat der 29-jährige Niederländer beim CHI Basel den ersten Auftritt als Equipenchef der Schweizer Springreiter.
Seit gut einer Woche ist Peter van der Waaij offiziell im Amt, ab Donnerstag hat der 29-jährige Niederländer beim CHI Basel den ersten Auftritt als Equipenchef der Schweizer Springreiter.
«Ich fühle mich sehr willkommen. Das freut mich ausserordentlich», betont der 29-Jährige im Dezember bei seiner Präsentation im kleinen Kreis. Das ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber eben doch nicht ganz. Denn der neue Kaderverantwortliche und Equipenchef Elite Springen ist der erste Nicht-Schweizer in dieser Funktion.
Peter van der Waaij (wird «Piter fan der Wäi» ausgesprochen) ist der Nachfolger von Michel Sorg, der sich seit dem 1. Januar der neuen Aufgabe als Geschäftsführer des nationalen Verbandes «Swiss Equestrian» widmet. Die Sportmanagerin Evelyne Niklaus gibt bei der Vorstellung Van der Waaijs zu, dass die Suche nach einem geeigneten Nachfolger nicht einfach war.
Die Wahl fiel letztlich auf den Niederländer, weil man wie bis anhin eine Zwei-Personen-Lösung anstrebte. Gesucht wurde ein Teammanager, denn Thomas Fuchs als weltweit anerkannter Top-Coach war unbestritten. Diesen fand man in Van der Waaij, der zuvor zwei Jahre lang als Assistent des niederländischen Equipenchefs Erfahrungen sammelte.
Gleich ein Highlight mit Paris 2024
Der Amtsantritt des neuen Equipenchefs fällt gleich auf ein Olympiajahr. «In Paris 1924 gewann die Schweiz Einzelgold und Silber mit dem Team. Hoffentlich können wir genau 100 Jahre später diese Erfolge wiederholen», sagt der Pferdezüchter und -händler aus Eemnes, der auch einige Jahre als Pferdesport-Journalist und TV-Kommentator für einen Fachsender unterwegs war.
Durch diese Tätigkeiten kennt er auch die Schweizer Aushängeschilder im Springreiten, allen voran Steve Guerdat und Martin Fuchs. Dank den beiden gehören die Schweizer Springreiter ununterbrochen zu den Besten der Welt.
Um auf diesem Niveau weiterzufahren, äussert Van der Waaij folgende Vision: «Unser Ziel muss es sein, noch mehr Reiter näher an die Weltspitze heranzuführen und mehr Reitern die Möglichkeit zu bieten, an CSIO's Erfahrungen zu sammeln. Und die Jungen müssen wir gemäss einem festen Plan fördern.» Der Niederländer verweist dabei auf die Arbeit, die im neuen Nachwuchsprogramm «Swiss Equestrian Talents» für die drei olympischen Disziplinen Springreiten, Dressur und Vielseitigkeit angelaufen ist.
League of Nations als Neuigkeit
In Basel, wo das Weltcupspringen vom Sonntag den Höhepunkt bildet, wird Peter van der Waaij noch kaum Entscheide von grosser Tragweite fällen. Das ändert sich aber rasch, denn die Nationenpreis-Serie wird heuer vom Weltverband FEI unter dem Namen «League of Nations» neu aufgegleist. Das gänzlich überarbeitete Konzept macht die Serie exklusiver und verständlicher. So nehmen an den nur noch vier Qualifikationsturnieren für den Final in Barcelona immer die gleichen zehn Nationen teil, und das Preisgeld des Nationenpreises wird von 250'000 Euro auf 700'000 Euro erhöht.
Für Mitte Februar in Abu Dhabi und Mitte März in Ocala im US-Bundesstaat Florida werden schon bald die Nominationen vorgenommen und all die organisatorischen Fragen geklärt. «Wir wollen natürlich mit den besten Paaren antreten und uns mit den besten Teams messen», sagt der Equipenchef. St. Gallen Anfang Juni und Rotterdam Mitte Juni heissen die weiteren Stationen. «St. Gallen ist ein grosses Highlight. Dort wollen wir den Vorjahressieg wiederholen», betont der aus einer Pferdefamilie stammende Van der Waaij.