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Schnellste Frau der Welt mit prominentem Schweizer Fan

Die 100-m-Läuferin Julien Alfred bringt ihr Heimatland St. Lucia in Paris auf die Landkarte der Olympiasieger. Auf die Schweizer Karte der Leichtathletik hievte die Karibik-Insel bereits Jason Joseph.

Agentur
sda
06.09.24 - 06:44 Uhr
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Olympiasiegerin Julien Alfred aus St. Lucia (Mitte) war auch bei Weltklasse Zürich siegreich, rechts die Bernerin Mujinga Kambundji
Olympiasiegerin Julien Alfred aus St. Lucia (Mitte) war auch bei Weltklasse Zürich siegreich, rechts die Bernerin Mujinga Kambundji
KEYSTONE/AP/MICHAEL BUHOLZER

Jason Joseph aus dem Kanton Basel-Landschaft, der fast so gross ist wie St. Lucia, besitzt beide Pässe. «Ich hatte Hühnerhaut in Paris, als sie das 100-Meter-Gold holte», erzählt der Doppelbürger, der für die Schweiz vor einem Jahr über 110 m Hürden im WM-Final stand und vergangenen Juni in Rom als EM-Dritter vom Podest winkte. «Dieser Erfolg ist mega schön für unsere Insel, jetzt haben wir einen neuen Nationalfeiertag!»

Karibische Inseln gibt es mehr als 7000. Einige davon sind nur wenige Quadratmeter gross. Jene, die St. Lucia heisst, beheimatet immerhin knapp 200'000 Einwohnerinnen und Einwohner. Und einer davon war auch Jason Josephs Vater, der sich in der Schweiz niedergelassen hat und zu Beginn von Josephs Karriere dessen Krafttraining konzipierte und als Masseur wirkte.

Leichtathletik als Nationalsport

Der Kontakt zur Heimat ist nicht abgebrochen. Und Josephs Vater kennt auch die Familie von Julien Alfred - über den Sport, wie Jason Joseph sagt. Der Schweizer Rekordhalter und die berühmteste Einwohnerin von St. Lucia begegnen sich auf der Tour und wissen von der gemeinsamen Herkunft. «Wir sagen uns immer Tschüss und Hallo», erzählt Joseph. Er selber halte den Kontakt zur Insel in der Karibik aufrecht. «In der Regel fliege ich einmal pro Jahr dort hin.»

Karibische Sportler haben einen höheren Anteil an schnellen Muskelfasern. «Leichtathletik ist unser Nationalsport», betonte Joseph, dessen Nachnahme in St. Lucia noch häufiger ist als Müller in der Schweiz. «Wir sind Sprinter!» Klar werde auch Cricket und Fussball geschaut oder gespielt, aber die Leichtathletik sei jetzt endgültig die Nummer 1.

Alfred blieb nach Olympiasieg in Europa

In St. Lucia sei beim Olympiasieg die Hölle los gewesen. Dies dürfte auch beim Empfang der Sport-Heldin so sein, die nach dem Coup von Paris in Europa blieb. Die Athletin nennt einen Vorteil des kleinen Inselstaats, der seit 1979 existiert. «Ich musste keine Trials bestreiten. Ich hatte keinen Druck, das hat mir gut getan.» In Paris war sie nicht die Favoritin, die Augen waren auf andere gerichtet. Bei ihrem Empfang wird das dann anders sein.

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