Portner: «Wollen Suter einen schönen Abschied bescheren»
Torhüter Nikola Portner, dem Captain des Schweizer Nationalteams, könnte es aktuell kaum besser laufen. Nun ist er in der EM-Qualifikation gegen Ungarn gefordert.
Torhüter Nikola Portner, dem Captain des Schweizer Nationalteams, könnte es aktuell kaum besser laufen. Nun ist er in der EM-Qualifikation gegen Ungarn gefordert.

«Ich kann mich nicht beklagen, es läuft sehr, sehr gut», sagt Portner im Gespräch mit Keystone-SDA. Er hat auf diese Saison hin nach sechs Jahren in Frankreich zum deutschen Meister Magdeburg gewechselt und ist dort die Nummer 1. Er kam deutlich mehr zum Einsatz als Goalie-Kollege Mike Jensen, und dies obwohl er sich am 23. Oktober im Final der Klub-WM gegen den FC Barcelona (41:39 n.V.) zwei Bänder im rechten Fussgelenk riss und deshalb in den zwei Monaten bis zur WM-Pause zu Beginn des Jahres stark handicapiert war.
Das unterstreicht, welch grosses Vertrauen Trainer Bennet Wiegert in den Schweizer hat. Für Portner ist das ein «grosse Zeichen. Ich habe ihm gesagt, dass ich sehr dankbar dafür bin.» Magdeburg tanzt noch auf drei Hochzeiten. In der Meisterschaft liegt die Mannschaft aus der früheren DDR im 4. Rang und ist nach Verlustpunkten gleichauf mit den Topteams Rhein-Neckar Löwen und Füchse Berlin, im nationalen Cup hat sie das Final-Four-Turnier erreicht und in der Champions League steht sie im Viertelfinal. Den Titel im wichtigsten Vereinswettbewerb hat Portner 2018 mit Montpellier schon einmal gewonnen. «Das will ich definitiv nochmals erleben.»
Familiäres Umfeld
Portners guten Leistungen sind auch darauf zurückzuführen, dass er sich in Magdeburg äusserst wohl fühlt. Er schätzt das familiäre Umfeld, das im Klub herrscht. «Ob Spieler oder Vereinssekretär, es werden alle gleich behandelt», so Portner. «Zudem leben die Leute dort den Sport, die Stimmung an den Heimspielen ist sensationell.»
Der 29-Jährige ist jemand, der sich jeweils akribisch auf die 14 Feldspieler des Gegners einstellt - er studiert von allen die Wurfbilder. Dafür benötigt er etwa zwei Stunden Zeit. «Ich bin eher der Typ, der dem Zufall weniger Raum lässt, will auf alles vorbereitet sein», sagt Portner, der bei Magdeburg einen Vertrag bis 2024 besitzt.
Gute Ausgangslage
Vorerst aber gilt sein Fokus dem Nationalteam, das in dieser Woche in der EM-Qualifikation zweimal auf den Gruppenfavoriten Ungarn trifft. «Es ist eine sehr robuste Mannschaft. Wir sind jedoch überzeugt, etwas reissen zu können.» Dazu, dass Nationaltrainer Michael Suter 2024 durch den aktuellen Teamkollegen Andy Schmid ersetzt wird, sagt Portner: «Es ist, wie es ist. Sich damit zu beschäftigen, ist das Dümmste, das du als Spieler machen kannst.»
Portner hat zu beiden eine enge Beziehung und daran «wird sich nichts ändern.» Suter kennt ihn, seit er 15 ist. «Er hat mir enorm geholfen, was viele im Team sagen können. Wie er uns weitergebracht hat, das ist sensationell. Wir Spieler stehen nun in der Pflicht, ihm einen schönen Abschied zu bescheren. Er soll mit einem guten Gefühl aufhören können.»
Diesbezüglich befinden sich die Schweizer auf einem guten Weg. Sie haben die ersten beiden Spiele der EM-Qualifikation gegen Georgien (24:23) und auswärts gegen Litauen (27:26) gewonnen. Punkten sie auch gegen Ungarn, ist ihnen die Teilnahme an der EM-Endrunde 2024 in Deutschland kaum mehr zu nehmen.