Golfstar Matt Fitzpatrick im Fokus
Der Engländer Matthew Fitzpatrick, Sieger des US Open 2022, führt das Feld der 156 Golfprofis an, die ab Donnerstag das Omega European Masters in Crans-Montana bestreiten.
Der Engländer Matthew Fitzpatrick, Sieger des US Open 2022, führt das Feld der 156 Golfprofis an, die ab Donnerstag das Omega European Masters in Crans-Montana bestreiten.
Fitzpatrick gilt auf dem Walliser Hochplateau als Publikumsliebling und erster Anwärter auf den Siegercheck über 553'500 Dollar. Schon zum achten Mal startet er auf dem Walliser Hochplateau. Das gesamte Preisgeld beläuft sich auf 3,25 Millionen Dollar.
Was Fitzpatrick, der 28-jährige Profi aus Sheffield, zu leisten vermag, haben gerade die Fans am Schweizer Turnier der Europa-Tour erlebt. Er siegte im Wallis in den Jahren 2017 und 2018. Vor ihm war es 40 Jahre lang keinem Spieler mehr gelungen, am traditionsreichen Turnier zweimal in Folge zu gewinnen.
Fitzpatricks Vorgänger war Severiano Ballesteros als Sieger in den Jahren 1977 und 1978. Der grosse Spanier, 2011 mit 54 Jahren an einem Hirntumor gestorben, bleibt mit dem Turnier ewig verbunden. Ballesteros gestaltete den damaligen «Plan-Bramois»-Platz Mitte der Neunzigerjahre als Architekt neu. Seither trägt der Par-70-Parcours seinen Namen und zählt zu den spektakulärsten und schönsten Plätzen der Welt. «Seve» Ballesteros siegte 1989 zum dritten und letzten Mal in Crans-Montana. Matthew Fitzpatrick könnte in dieser Woche gleichziehen, nachdem er vor einem Jahr schon wie der sichere Sieger aussah, dann aber vom jungen Schweden Ludvig Aberg auf den letzten vier Löchern noch abgefangen wurde.
Vorjahressieger fehlt
Der 24-jährige Aberg fehlt diesmal in Crans-Montana. Dennoch ist Aberg ein guter Grund für die Schweizer Golf-Fans, diese Woche am Turnier vorbeizuschauen. Der junge Schwede gewann vor einem Jahr in Crans sein erstes Profiturnier. Er wurde danach auch wegen des Erfolgs am Omega European Masters in Europas Ryder-Cup-Team berufen und belegt mittlerweile in der Weltrangliste Platz 5.
In Crans-Montana sind schon oftmals und regelmässig Golfstars entdeckt worden. In der Siegerliste finden sich Namen wie Ian Woosnam, Nick Faldo, Craig Stadler, José Maria Olazabal, Colin Montgomerie, Lee Westwood, Ernie Els oder Sergio Garcia. Weil das Tour-Finale der US PGA Tour jetzt und auch in Zukunft in der Woche vor dem Omega European Masters stattfindet, hofft Turnierdirektor Yves Mittaz auf künftige Coups. Superstar Rory McIlroy will Mittaz in naher Zukunft wieder in Crans präsentieren.
Aber auch ohne Aberg und noch ohne McIlroy ist das Schweizer Top-Turnier hervorragend besetzt. Zehn Spieler aus den ersten 100 der Weltrangliste nehmen am Donnerstag die erste Runde in Angriff. Von den besten zehn in der Jahreswertung der europäischen Tour (Offizielle Bezeichnung: DP World Tour) starten vier im Wallis.
Girrbachs Chance
Trotz aller Fortschritte in den letzten Jahren: Die Schweizer Golfer nehmen das Turnier als Aussenseiter in Angriff. Joel Girrbach, der vor einem Monat an den Olympischen Spielen inmitten der Weltspitze eine gute Falle machte, und Benjamin Rusch qualifizierten sich aus eigener Kraft. Die beiden Thurgauer erspielten sich für dieses Jahr die Tourkarte für die europäische Tour. Und zumindest Girrbach dürfte auch im nächsten Jahr wieder mitspielen können. Mit einem guten Ergebnis am Heimturnier könnte er sich die Tourkarte vorzeitig sichern - und sich im Rennen halten, um im November am Saison-Finale der DP World Tour mitspielen zu dürfen.
Neben Girrbach und Rusch starten je drei Schweizer Profis und Amateure mit einer Einladung am Heimturnier. Letztmals spielte vor 16 Jahren mit Julien Clément ein Schweizer in Crans-Montana um den Turniersieg mit. Clément wurde damals Dritter hinter dem Franzosen Jean-François Lucquin und Rory McIlroy.
Für die Schweizer spricht diese Woche: Den Platz in Crans-Montana kennen sie in- und auswendig, und die Unterstützung der Zuschauer wird ihnen gewiss sein. Die Organisatoren hoffen, dass wegen des guten Wetters und wegen des Aufschwungs rund um den Schweizer Golfsport noch mehr als die üblichen 50'000 Zuschauer ans Turnier pilgern.