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Evenepoel, Wlassow oder einer der Ineos-Stars?

Die diesjährige Tour de Suisse führt von Küsnacht über fast 1350 Kilometer und mehr als 21'000 Höhenmeter nach Liechtenstein, wo am Schlusstag in Vaduz ein Zeitfahren über den Gesamtsieg entscheidet.

Agentur
sda
12.06.22 - 04:45 Uhr
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Alexander Wlassow (Mitte), vor einigen Wochen Sieger der Tour de Romandie, und der Gesamt-Zweite Gino Mäder (links) gehören auch bei der Tour de Suisse zu den Topfavoriten
Alexander Wlassow (Mitte), vor einigen Wochen Sieger der Tour de Romandie, und der Gesamt-Zweite Gino Mäder (links) gehören auch bei der Tour de Suisse zu den Topfavoriten
KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

DIE STRECKE I. Startort der 85. Tour de Suisse ist Küsnacht ZH. In der 1. Etappe am Sonntag sind bereits mehr als 2700 Höhenmeter zu bewältigen - für den Tagessieg kommt also nur ein kletterstarker Finisseur infrage. Die Fahrer erhalten zudem auch in den Tagen darauf bei den Ankünften in Aesch BL (2. Etappe), Grenchen SO (3.), Brunnen SZ (4.) und Novazzano (5.) nicht allzu weit vor dem Ziel jeweils noch Steigungen vorgesetzt.

DIE STRECKE II. Der Schluss der Landesrundfahrt ist mit den Bergankünften auf der Moosalp VS (6.) und im liechtensteinischen Malbun (7.) definitiv auf die starken Bergfahrer zugeschnitten. Die Entscheidung im Kampf um den Gesamtsieg fällt am letzten Tag im Zeitfahren über 25,6 flache Kilometer in Vaduz. Insgesamt haben die 154 Fahrer, unter ihnen 20 Schweizer, an den acht Renntagen mehr als 21'000 Höhenmeter und fast 1350 km zu absolvieren. «Es ist eine der härtesten Tours der jüngeren Vergangenheit», so die Ankündigung von David Loosli, dem Technischen Direktor des Rennens.

DIE TOPFAVORITEN. An erster Stelle zu nennen ist Remco Evenepoel. Das 22-jährige Supertalent aus Belgien feierte heuer schon acht Siege, einer davon beim Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich. Der Russe Alexander Wlassow seinerseits greift nach dem Double Tour de Romandie/Tour de Suisse - ein Unterfangen, welches zuletzt 1994 dem Waadtländer Pascal Richard gelungen ist.

DIE WEITEREN STARS. Das einmal mehr sehr stark besetzte Ineos-Team hat mit Geraint Thomas, Adam Yates und Daniel Martinez mehrere ehemalige Sieger von Rundfahrten im Aufgebot, dazu mit Youngster Thomas Pidcock auch den Mountainbike-Olympiasieger. Auf der provisorischen Teilnehmerliste steht zudem Peter Sagan. Der mittlerweile 32-jährige Slowake ist mit 17 Etappensiegen bei der Schweizer Landesrundfahrt überlegener Rekordhalter. Doch zu seinem Formstand gibt es viele Fragezeichen. Heuer ist Sagan noch ohne Sieg, sein letztes Rennen bestritt er Anfang April.

DIE ABWESENDEN. Mit dem Ecuadorianer Richard Carapaz (2021) und dem Kolumbianer Egan Bernal (2019) fehlen die letzten zwei Gesamtsieger der Schweizer Landesrundfahrt. Auch der Niederländer Mathieu van der Poel und der französische Weltmeister Julian Alaphilippe, die im Vorjahr für Spektakel sorgten, fehlen heuer auf den Schweizer Strassen, ebenso das slowenische Top-Duo Tadej Pogacar und Primoz Roglic.

DAS DRUMHERUM. Die diesjährige Tour de Suisse ist die erste seit drei Jahren, die im normalen Rahmen stattfinden kann. 2020 musste das Rennen coronabedingt abgesagt werden, im Vorjahr wurde es - unter dem Motto «Sofa statt Streckenrand» - (fast) ohne Zuschauer ausgetragen. Für die 85. Ausgabe der Rundfahrt erhoffen sich die Tour-Organisatoren um Direktor Olivier Senn «wieder Volksfeste an den Etappenorten».

DIE FRAUEN-TOUR. Die im Vorjahr wiederbelebte Tour de Suisse der Frauen führt heuer über vier statt zwei Tage. Der Auftakt erfolgt am 18. Juni in Vaduz, tags darauf steht gleichenorts wie bei den Männern das Zeitfahren über 25,6 km im Programm. Die Etappen 3 und 4 führen nach Chur und hinauf nach Lenzerheide (Bergankunft).

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