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Djokovic nach Wimbledonsieg gleichauf mit Federer und Nadal

Novak Djokovic lässt sich auch von Matteo Berrettini nicht stoppen. Nach seinem Viersatz-Sieg im Final von Wimbledon hat der Serbe nun wie Roger Federer und Rafael Nadal 20 Grand-Slam-Titel.

Agentur
sda
11.07.21 - 21:01 Uhr
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Einmal mehr nicht zu schlagen: Novak Djokovic gewinnt zum 6. Mal in Wimbledon und zum 20. Mal bei einem Grand-Slam-Turnier
Einmal mehr nicht zu schlagen: Novak Djokovic gewinnt zum 6. Mal in Wimbledon und zum 20. Mal bei einem Grand-Slam-Turnier
KEYSTONE/AP/Alberto Pezzali

Tennis ist, wenn zwei Spieler zu einem Final antreten und am Ende heisst der Sieger immer... Novak Djokovic. Das bekannte Fussball-Bonmot trifft derzeit perfekt auf das Tennis zu. Nach den Australian und den French Open triumphiert der 34-Jährige auch in Wimbledon und schreibt weiter Geschichte. Und er wird nicht damit aufhören.

«Die Reise endet nicht hier», versprach der nun 20-fache Major-Champion. Für Djokovic liegen weitere Rekorde und herausragende Marken auf dem Präsentierteller. Bereits in zwei Monaten kann er am US Open alleiniger Führender werden, was die Anzahl Siege an Grand-Slam-Turnieren betrifft. Ausserdem hat er nun drei Viertel des Kalender-Grand-Slams geschafft. Alle vier Major-Turniere in einem Jahr zu gewinnen, ist bisher erst zwei Männern gelungen - Don Budge 1938 sowie Rod Laver 1962 und 1969. Davor winkt in Tokio noch die erste Olympia-Goldmedaille für Djokovic - wenn er dafür bei einem Event ohne Zuschauer die Motivation aufbringen kann.

Der Beste der aktuellen Generation

Bei solchen Zahlen ist es fast schon eine Nebensache, dass der Serbe in Wimbledon erst als vierter Spieler nach Björn Borg, Pete Sampras und Roger Federer dreimal in Folge triumphiert hat. Ob er sich als Grössten der Tennis-Geschichte sehe, wurde Djokovic nach seinem sechsten Wimbledon-Sieg gefragt. «Ich erachte mich als den Besten, denn sonst könnte ich nicht die Zuversicht haben, Grand-Slam-Turniere zu gewinnen. Aber der Beste der Geschichte? Die verschiedenen Ären sind schwer zu vergleichen.» Heisst aber auch: Gegenüber seinen aktuellen Mitkonkurrenten Federer und Nadal fühlt er sich schon vorne.

Matteo Berrettini tat sein Möglichstes, einen weiteren Sieg von Djokovic zu verhindern, aber am Ende fehlte ihm einfach die Qualität. Sowohl der italienische Final-Debütant als auch der Weltranglisten-Erste und Titelverteidiger begannen sehr nervös. Djokovic hätte eigentlich bereits den ersten Satz gewinnen müssen, doch er gab danach zu: «Ich fühlte mich tatsächlich etwas nervöser als sonst. Es war natürlich nicht toll, dass ich den ersten Satz verlor, aber ich war froh, als er vorbei war.»

Ab dem 2. Satz alles unter Kontrolle

Im zweiten Durchgang ging er gleich 4:0 in Führung. «Ab dem zweiten Satz hatte ich das Gefühl, das Spiel unter Kontrolle zu haben.» Berrettini verkürzte noch von 1:5 auf 4:5, von einer Wende war er danach aber weit entfernt. Der erste Italiener in einem Wimbledon-Final trug aber viel dazu bei, dass die Atmosphäre auf dem mit gut 15'000 Zuschauern komplett gefüllten Centre Court zunehmend elektrisierender wurde. Dank seinem starken Aufschlag hielt er sich lange im Spiel, eine echte Chance auf den Sieg hatte er aber nicht.

Dafür war er vor allem auf der Rückhand zu fehleranfällig. 57 Winner standen am Ende für den 25-jährigen Römer in der Statistik, aber eben auch 48 unerzwungene Fehler. Vorwürfe musste er sich keine machen, er musste das Risiko eingehen, da Djokovic in seiner gewohnten Art je länger je weniger zuliess.

In Finals fast unschlagbar

Am Ende war es wie so oft in den letzten Jahren. Wenn es darauf ankommt, ist Djokovic praktisch nicht zu schlagen. Seit seiner kurzen Krise im Jahr 2017 hat er acht seiner letzten neun Finals an einem Grand-Slam-Turnier gewonnen - die einzige Niederlage erlitt er im vergangenen Jahr am French Open gegen Nadal. Auf Twitter war Federer einer der ersten Gratulanten.

 

Novak Djokovic zollt beim Platzinterview nach dem Finalspiel Tribut an Roger Federer und Rafael Nadal:

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