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Schweizer Handballer in Finnland nicht gefordert

Die Schweizer Handballer werden ihrer Favoritenrolle in Finnland gerecht und sichern sich mit einem 32:19-Sieg im dritten Spiel in der EM-Qualifikation die ersten zwei Punkte.

Agentur
sda
11.03.21 - 20:05 Uhr
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Alen Milosevic brillierte in Finnland mit zehn Toren
Alen Milosevic brillierte in Finnland mit zehn Toren
KEYSTONE/EPA/MAURI RATILAINEN

Zwar lief in der Offensive der Schweizer zunächst noch nicht alles wie gewünscht - aus den ersten 15 Angriffen resultierten bloss sieben Tore - dennoch lagen die Gäste während der gesamten Partie nie im Rückstand. Den Finnen, die ohne Nico Rönnberg, ihren wichtigsten Spieler antreten mussten, fehlte schlichtweg die Klasse, um die Schweizer mit ihrer starken Verteidigung ernsthaft zu fordern.

Nach dem 6:4 in der 15. Minute zog die SHV-Auswahl bis zur Pause auf 15:8 davon. Der von Spielmacher Andy Schmid immer wieder herrlich in Szene gesetzte Kreisläufer Alen Milosevic zeichnete in der ersten Hälfte für sieben Tore verantwortlich, wobei er bloss einen Fehlwurf verzeichnete. In der zweiten Halbzeit kamen drei weitere Treffer hinzu. Schmid und Aufbauer Nicolas Raemy waren je fünfmal erfolgreich.

Goalie Nikola Portner überzeugte in seinem 100. Länderspiel mit zwölf Paraden und einer Abwehrquote von 46 Prozent. Zudem erzielte er das 8:4. Ab der 46. Minute durfte er sich erholen, wurde er durch Aurel Bringolf (2 Paraden) ersetzt.

Die 100er-Marke geknackt zu haben, bedeutet Portner «extrem viel». Sein Debüt im Nationalteam gab er am 2. November 2011 in Brixen gegen Italien (27:25). «Wenn ich nun zurückschaue, war es ein sehr, sehr, sehr weiter Weg. Ich bin extrem stolz, sehe es nicht als selbstverständlich. Wir haben uns heute die Partie sehr einfach gemacht, schöner kann ich es mir nicht vorstellen.»

Das Erfolgsrezept war für Portner, dass sie den Gegner respektiert hätten. «Wir waren der Favorit und es lag uns am Herzen, das von Anfang an zu beweisen, was uns gelang. Wir wussten, dass es einfacher wird, wenn wir Vollgas geben.» So bot die Partie Nationaltrainer Michael Suter eine ideale Gelegenheit, um auch der zweiten Garde Spielpraxis zu geben.

«Es war eine gute Teamleistung», bilanzierte Suter. In solchen Spielen dürfe nicht vergessen werden, zu verteidigen. «Das klappte tipptopp. Der Rückzug funktionierte gut, und die Torhüter hielten die nötigen Bälle.» Luka Maros, der die WM nach einem positiven Corona-Test verpasst hatte, sagte: «Die Achse Schmid/Milosevic war heute unglaublich und die Goalie-Leistung auch. Zudem halfen wir uns gegenseitig.»

Am Freitagnachmittag fliegen die Schweizer mit einem Linienflug von Helsinki aus zurück. Sie haben zusätzliche Plätze gekauft, damit der Abstand zu den anderen Passagieren gewahrt ist, und das Risiko einer Corona-Ansteckung minimiert wird. Am Sonntag um 14 Uhr treffen die beiden Teams in Schaffhausen erneut aufeinander.

Telegramm:

Finnland - Schweiz 19:32 (8:15)

Energia Areena, Vantaa. - keine Zuschauer. - SR Sondors/Licis (LAT). - Torfolge: 0:1, 1:2, 2:2, 2:5, 3:6, 4:6 (15.), 4:9 (20.), 5:9, 5:12 (26.), 8:15; 10:15, 10:19, 12:21, 13:21, 13:23, 14:23, 14:27 (51.), 15:27, 15:29 (55.), 16:30, 18:30, 18:32, 19:32. - Strafen: 1mal 2 Minuten gegen die Schweiz; 2mal 2 Minuten gegen Finnland.

Finnland: Roslander (5 Paraden)/Klama (ab 51./2 Paraden); Forss (1), Helander (3/1), Sjöman (1), Hellakoski (2), Sundberg, Martin (1), Syrjälä (3), Robin Granlund (3), Max Granlund (1), Säkkinen (1), Montonen (1), Söderlund, Tamminen (2), Tuominen.

Schweiz: Portner (1 Tor/12 Paraden)/Bringolf (ab 46./2 Paraden); Schmid (5/1), Rubin (3), Tynowski (1), Svajlen, Lier, Sidorowicz (2), Raemy (5), Röthlisberger (1), Maros (2), Schelker, Tominec, Zehnder (2), Milosevic (10), Novak.

Bemerkungen: Schweiz ohne Küttel (krank), Meister, Ben Romdhane (beide verletzt), Gerbl und Grazioli (beide überzählig). Andy Schmid übertritt beim Penalty die Linie (12./3:6). 100. Länderspiel von Nikola Portner.

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