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Stroll erstmals auf Startplatz 1 - Auch Alfa Romeo im Regen stark

Lance Stroll feiert im Qualifying für den Grand Prix der Türkei eine unerwartete Premiere. Der Kanadier holt sich im Racing-Point bei Regen seine erste Pole-Position in der Formel 1.

Agentur
sda
14.11.20 - 22:24 Uhr
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Auch Pole-Setter Lance Stroll hatte im Qualifying mit den Tücken der nassen Strecke zu kämpfen
Auch Pole-Setter Lance Stroll hatte im Qualifying mit den Tücken der nassen Strecke zu kämpfen
KEYSTONE/EPA/OZAN KOSE / POOL

Das erste Qualifying in der Türkei seit 2011 verlief turbulent. Starker Regen sorgte früh für einen 40-minütigen Unterbruch. Das viele Wasser stellte die Fahrer auf der wegen des neu verlegten Asphalts ohnehin schon rutschigen Strecke im Istanbul Park vor eine noch grössere Herausforderung.

Doch Lance Stroll behielt im Chaos die Nerven. Auf abtrocknender Strecke distanzierte der Sohn von Team-Mitbesitzer Lawrence Stroll in seinem pinkfarbenen Racing-Point im entscheidenden letzten Versuch Max Verstappen im Red Bull um knapp drei Zehntel. Der Niederländer, der zuvor in allen drei Trainings und auch in den ersten beiden Phasen des Qualifyings mit Bestzeit überzeugt hatte, musste sich im Qualifying mit Platz 2 begnügen.

Stroll ist der erste Kanadier seit Jacques Villeneuve in dessen Weltmeister-Jahr 1997, der von ganz vorn in ein Formel-1-Rennen startet. «Mir fehlen die Worte. Ich hatte das nicht erwartet», sagte der WM-Elfte, der in dieser Saison als Dritter in Monza bereits auf dem Podest gestanden hat. In seinen letzten vier Rennen blieb er jedoch ohne Punkte. Den Grossen Preis der Eifel Mitte Oktober musste er aufgrund einer Coronavirus-Erkrankung auslassen.

Frontreihe erstmals ohne Mercedes

Stroll beendete in der Türkei eine lange Phase der Überlegenheit der Fahrer von Mercedes. Zuletzt hatten sich Lewis Hamilton und Valtteri Bottas saisonübergreifend 15 Mal in Folge den besten Startplatz unter sich aufgeteilt. Am Samstag beklagten sich beide über die zu geringe Bodenhaftung ihrer Autos. Am Ende blieb WM-Leader Hamilton nur Startplatz 6, Bottas wird das Rennen zwei Reihen dahinter als Neunter in Angriff nehmen.

Trotz des schlechten Qualifyings ist für Hamilton der Weg zu seinem siebten WM-Titel und der Egalisierung der Bestmarke von Michael Schumacher frei. Fährt der Brite am Sonntag im viertletzten Rennen der Saison vor seinem Teamkollegen Bottas ins Ziel, steht sein Triumph fest. Bottas ist der einzig verbliebene Rivale und muss seinerseits acht Punkte mehr als Hamilton einfahren, um dessen Titelgewinn zumindest hinauszuzögern.

Beide Alfas in den Top 10

Gross war die Freude im Lager von Alfa Romeo. Die Hinwiler Equipe, die in der Türkei ihr 500. GP-Wochenende in der Formel 1 bestreitet, wusste aus der Situation Profit zu schlagen und stiessen zum ersten Mal in dieser Saison mit beiden Autos in den dritten Teils des Qualifyings vor. Kimi Räikkönen wurde Achter, Antonio Giovinazzi Zehnter. Beide Autos auf den ersten zehn Startplätzen, das gab es seit Beginn der Partnerschaft mit Alfa Romeo Anfang 2018 für Sauber Motorsport erst viermal.

Eine weitere Enttäuschung setzte es derweil für Ferrari ab, den Motorenpartner von Alfa Romeo. Sowohl Sebastian Vettel (11.) als auch Charles Leclerc (12.) verpassten den letzten Teil des Qualifyings.

Kurtköy. Grand Prix der Türkei. Startaufstellung: 1 Lance Stroll (CAN), Racing Point-Mercedes 1:47,765 (178,321 km/h). 2 Max Verstappen (NED), Red Bull-Honda, 0,290. 3 Sergio Perez (MEX), Racing Point-Mercedes, 1,556. 4 Alexander Albon (THA), Red Bull-Honda, 2,683. 5 Daniel Ricciardo (AUS), Renault, 3,830. 6 Lewis Hamilton (GBR), Mercedes, 4,795. 7 Esteban Ocon (FRA), Renault, 4,857. 8 Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo-Ferrari, 4,980. 9 Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, 5,493.10 Antonio Giovinazzi (ITA), Alfa Romeo-Ferrari, 9,461. - Nach dem zweiten Teil des Qualifyings ausgeschieden: 11 Sebastian Vettel (GER), Ferrari. 12 Charles Leclerc (MON), Ferrari. 13 Pierre Gasly (FRA), AlphaTauri-Honda. - Nach dem ersten Teil des Qualifyings ausgeschieden: 14 Kevin Magnussen (DEN), Haas-Ferrari. 15 * Carlos Sainz (ESP), McLaren-Renault. 16** Lando Norris (GBR), McLaren-Renault. 17 Daniil Kwjat (RUS), AlphaTauri-Honda. 18 Romain Grosjean (FRA/SUI), Haas-Ferrari. 19 Nicholas Latifi (CAN), Williams-Mercedes. 20*** George Russell (GBR), Williams-Mercedes. - * Rückversetzung um 3 Plätze (Behinderung Perez). - ** Rückversetzung um 5 Plätze (Missachtung gelber Flagge). - *** Rückversetzung ans Ende der Startaufstellung (Wechsel Antriebs-Komponenten). - 20 Fahrer im Qualifying. - Tagesbestzeit: Stroll im dritten Teil.

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