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Gleichauf mit Federer: Nadal mit 20. Grand-Slam-Titel

Rafael Nadal gewinnt am French Open sein 20. Grand-Slam-Turnier und schliesst damit zu Rekordsieger Roger Federer auf.

Agentur
sda
11.10.20 - 20:24 Uhr
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Grandiose Leistung: Rafael Nadal holte am French Open seinen 13. Titel - den 20. bei einem Grand-Slam-Turnier
Grandiose Leistung: Rafael Nadal holte am French Open seinen 13. Titel - den 20. bei einem Grand-Slam-Turnier
KEYSTONE/EPA/IAN LANGSDON

Im Final deklassierte der Spanier, der auf dem Sand von Paris zum 13. Mal triumphierte, die Weltnummer 1 Novak Djokovic 6:0, 6:2, 7:5.

Nadal blieb damit im gesamten Turnier ohne Satzverlust und feierte zugleich seinen 100. Matchgewinn in Roland-Garros. Er hält neu auch den Rekord für die längste Zeitdifferenz zwischen dem ersten und (bislang) letzten Grand-Slam-Sieg. Der 34-jährige Spanier gewann seinen ersten Titel beim French Open 2005, also vor 15 Jahren. In der Weltrangliste bleibt er allerdings klar hinter Djokovic.

Ganz so einseitig, wie es das Resultat aussagt, war die Partie nicht, wie die Matchzeit von immerhin 2:41 Stunden andeutet. Nadal trat aber von der ersten Minute an sehr aggressiv auf und gewann fast alle wichtigen Punkte. So hatte Djokovic nie eine echte Chance auf seinen zweiten French-Open-Titel. Während er zu fünf Breakchancen kam, erarbeitete sich sein Gegner nicht weniger als 18 Möglichkeiten.

Die völlig anderen Bedingungen im Vergleich zum üblichen French-Open-Termin im Mai und Juni änderten damit nichts an Nadals Dominanz auf Sand. Dabei hatte der Linkshänder von der Insel Mallorca vor dem Turnier die feuchteren Plätze und die neuen Bälle moniert, mit denen es «fast unmöglich» sei, Sandplatztennis zu spielen. Auch gab es mit Rom nur ein Vorbereitungsturnier, bei dem Nadal im Viertelfinal an Diego Schwartzman scheiterte, so dass er ohne das gewohnte Selbstvertrauen nach Paris reisen musste. Und schliesslich wurde auch noch erstmals ein Final mit geschlossenem Dach gespielt. Am Ende spielte das alles keine Rolle: Auf den geliebten Courts des Stade Roland-Garros war er wie immer praktisch unschlagbar. Von nun 102 Spielen hat er gerade mal zwei verloren.

Nadals Zweifel, Djokovics Lob

«Ich hatte Zweifel vor dem Turnier, die Vorbereitung war nicht optimal», bekräftigte Nadal am Ende noch einmal. «Aber Zweifel sind gut, sie helfen einem, bescheiden zu bleiben. Mein Selbstvertrauen wurde aber von Tag zu Tag grösser.» Er freue sich sehr, vergass aber auch nicht die «traurige Situation» mit der weltweiten Pandemie zu betonen. Obwohl er im gesamten Turnier keinen Satz abgab, meinte er: «Ich möchte nie mehr unter diesen Bedingungen spielen müssen.»

Djokovic zog uneingeschränkt den Hut vor der Leistung Nadals. «Ich fühlte mich eigentlich gut in Form, aber heute wurde ich auf der ganzen Linie ausgespielt», erklärte der Serbe, dessen zuvor einzige Niederlage in diesem Jahr die Disqualifikation am US Open war. «Vor allem in den ersten beiden Sätzen spielte er praktisch perfekt.» Die Zahlen bestätigen diese Einschätzung. Im ersten Satz schlug Nadal zehn Winner und beging nur gerade zwei unerzwungene Fehler. Überhaupt ist seine Finalbilanz in Paris unfassbar: In 13 Finals verlor er nur gerade siebenmal einen Satz.

Mit 20 Grand-Slam-Titeln - 13 in Paris, 4 am US Open, 2 in Wimbledon und 1 in Australien - steht Nadal nun auf einer Stufe mit Roger Federer, der die Saison bereits im Februar abbrach und nach zwei Knieoperationen im Januar in Australien zurückkehren will. Auch die neu sechs Siege bei Grand Slams als Ü30 von Nadal sind ein Rekord. Djokovic bleibt nach der ersten sportlich erlittenen Niederlage in diesem Jahr (neben der Disqualifikation am US Open) bei 17 Titeln.

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