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Reais: «Die Goldmedaille ist das Ziel»

Am Freitag und Samstag finden in Basel die Schweizer Meisterschaften der Leichtathleten statt. Aufgrund der speziellen Saison gewinnen die Titelkämpfe an Bedeutung – auch für die Bündner Aushängeschilder Annik Kälin und William Reais.

Südostschweiz
11.09.20 - 11:19 Uhr
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Wicki gegen Reais lautet das mit Spannung erwartete Duell an den Schweizer Meisterschaften in Basel.
Wicki gegen Reais lautet das mit Spannung erwartete Duell an den Schweizer Meisterschaften in Basel.
KEYSTONE

Mit den Olympischen Spielen in Tokio und den Europameisterschaften in Paris standen gleich zwei Highlights im diesjährigen Terminkalender der Schweizer Topathletinnen und -athleten. Beide fielen der Coronavirus-Pandemie zum Opfer. Mit den nationalen Meisterschaften – der neue Termin in Basel stand schon Anfang Juni fest – gab es eine Perspektive, ein Ziel, auf das hintrainiert werden konnte.

Eines der Highlights des Anlasses hätte das 100-m-Rennen der Frauen werden sollen, das Duell zwischen Mujinga Kambundji und Ajla Del Ponte. Letztere ist in diesem Jahr durchgestartet. Die 24-jährige Tessinerin feierte Siege an den Diamond-League-Meetings in Monaco und Stockholm, ausserdem ist sie mit 11,08 Sekunden die schnellste Europäerin in diesem Jahr. Insofern wäre sie für Kambundji, die zum zehnten Mal in Folge über 100 m Schweizer Meisterin hätte werden können, mehr als eine ernstzunehmende Gegnerin gewesen. Der Konjunktiv verrät es, Kambundji fehlt in Basel. Die letztjährige WM-Dritte über 200 m hat die Saison Ende August wegen muskulärer Probleme im hinteren Oberschenkel vorzeitig abgebrochen.

Reais' Kampfansage 

Ein weiterer prominenter Abwesender ist Alex Wilson. Der EM-Dritte von 2018 über 200 m musste sich einer Leistenoperation unterziehen, weshalb er in diesem Jahr keine Wettkämpfe bestreitet. Auch der gebürtige Jamaikaner hätte mit Silvan Wicki einen starken Kontrahenten gehabt. Der 25-jährige Wicki, 2019 vom Pfeifferschen Drüsenfieber ausgebremst, ist in diesem Sommer so schnell wie noch nie, näherte sich mit 10,11 Sekunden bis auf drei Hundertstel dem Schweizer Rekord von Wilson. Zudem können sich die beiden nicht ausstehen, was ein Duell noch brisanter gemacht hätte. Nun ist Wicki in der Pole-Position, es wäre für ihn der erste Schweizer Meistertitel in der Königsdisziplin – doch aufgepasst auf den Churer William Reais, der ebenfalls über 100 und 200 m persönliche Bestzeiten aufgestellt hat. «Über die 200 m ist ganz klar die Goldmedaille das Ziel», verkündete Reais vor den Titelkämpfen in Basel (Video unten).

Trotz der beiden prominenten Abwesenden versprechen die Titelkämpfe einiges, zumal sich neben Del Ponte, Wicki und Reais mehrere weitere Teilnehmer in den vergangenen Wochen in Topform präsentiert haben. Zu ihnen gehört auch der 21-jährige Lokalmatador Jason Joseph, dem über 110 m Hürden zuzutrauen ist, den Ende Juli erzielten Schweizer Rekord von 13,34 Sekunden weiter zu drücken. Einer der Herausforderer Josephs ist der äusserst talentierte Mehrkämpfer Simon Ehammer, der heuer schon mehrmals auf sich aufmerksam gemacht hat, so auch mit 8,15 m im Weitsprung. Von der nationalen Bestmarke von Julien Fivaz aus dem Jahr 2003 trennen den 20-jährigen Appenzeller noch zwölf Zentimeter.

Dichtes Programm für Kälin

Die Mehrkämpferin auf die sich das Bündner Augenmerk richtet, heisst Annik Kälin. Die Grüscherin startet in den Einzeldisziplinen Weitsprung, Hürdenlauf und Speerwurf. Als Titelverteidigerin hat sie sich gerade in der Disziplin Weitsprung viel vorgenommen. Im Hürdenlauf und im Speerwurf nimmt sie persönliche Bestleistungen ins Visier. (sda/krt)

Reais’ und Kälins Einschätzung vor der SM

TV Südostschweiz, 11.09.2020.
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