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Das spezielle Lauferlebnis muss in die Quarantäne

Der Klöntalerseelauf am 26. Juni findet nicht statt. Diesen Entscheid hat das Organisationskomitee bereits vor der gestrigen Medienkonferenz des Bundesrates gefällt.

Ruedi
Gubser
30.04.20 - 04:30 Uhr
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So weit die Füsse tragen: 2020 werden diese Läuferfüsse am Klöntalersee geschont.Bild Rudolf Etter
2020 werden diese Füsse am Klöntalersee geschohnt.
RUDOLF ETTER

Jetzt hats auch den Klöntalerseelauf erwischt. Wegen des Coronavirus muss er in die Quarantäne und findet deshalb am 26. Juni nicht statt. «Der Klöntalerseelauf 2020 ist aufgrund der Covid-19-Pandemie abgesagt. Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme im 2021. OK Klöntalerseelauf», heisst es kurz und bündig auf der Homepage des Veranstalters.

Soziale Verantwortung

Mehr gibt es dazu auch nicht zu vermelden, war doch die Absage sozusagen die logische Folge der Massnahmen des Bundes. Das OK um Präsident Martin Hess wollte bei ihrem Entscheid die Art der Lockerungen, die der Bundesrat gestern an einer Pressekonferenz bekanntgegeben hat, gar nicht erst abwarten. Dazu OK-Präsident Martin Hess: «Kurz nach der Bekanntgabe des Ausstiegsfahrplanes des Bundesrates am 16. April wurde die Absage im OK thematisiert und der Entscheid dann am 22. April getroffen.» Dass eine Chance bestehen könnte, den Lauf Ende Juni durchführen zu dürfen, sei dem OK bewusst gewesen. «Die Planungsunsicherheit sowie das Wahrnehmen der sozialen Verantwortung, eine zweite Ansteckungswelle zu verhindern, haben aber schliesslich zu diesem Absage-Entscheid geführt», so Hess weiter.

Geringer finanzieller Schaden

Die Absage hat für die Läufergruppe Glarus, aus deren Reihen das OK zusammengesetzt ist, keine einschneidenden Konsequenzen. In der Vorbereitung sind erst die Schritte unternommen worden, die bis zu diesem Zeitpunkt jedes Jahr auf dem Programm gestanden hatten. Dazu gehörten beispielsweise die Einholung von Bewilligungen sowie die Ausschreibung des Laufes in den verschiedenen Medien. Da das Anmeldefenster für Läuferinnen und Läufer beim Zeitpunkt der Absage noch nicht geöffnet war, ergab sich für das OK kein Mehraufwand.

Der Mehraufwand hält sich auch im finanziellen Bereich in Grenzen. «Der Klöntalerseelauf verfolgt jeweils keine finanziellen Ziele, ausser eine schwarze Null zu schreiben. Da noch nicht viel ausgegeben wurde, ist der finanzielle Schaden sehr überschaubar», sagt Hess.

Eine Verschiebung in den Herbst kam für das OK nicht in Frage. Die Durchführung Ende Juni sei bewusst gewählt, da es am Abend lange hell sei, betont Hess. «Dies ist im Herbst nicht der Fall, weshalb wir den Lauf nicht nach den Sommerferien durchführen wollen.»

Schlechtwetter-Variante 2017

Eine komplette Absage des Klöntalerseelaufes ist ein Novum. Zweimal kam eine Ersatzvariante zum Einsatz: die Wende im Vorauen. Zuletzt war dies 2017 der Fall. Die «Wetterfrösche» hatten damals auf den Zeitraum des Rennens eine Regenzelle mit massivem Niederschlag im Glärnisch-Gebiet vorausgesagt, was die ohnehin viel Wasser führenden Bäche noch weiter hätten ansteigen lassen und eine Überquerung gefährlich gemacht oder gar verunmöglicht hätte. Aufgrund dieser Prognose wurde der Klöntalersee nicht umrundet, sondern es wurde im Vorauen gewendet und auf der gleichen Strecke zurückgerannt.

Guter Entscheid

Am Schluss des Tages blieb 2017 für das OK das Fazit, dass diese Massnahme nicht notwendig gewesen wäre, da es während des Rennens nur leicht tröpfelte. «Die Bäche führten aber auch so schon viel Wasser, und es war für die Läufer bestimmt angenehmer, auf der asphaltierten Strasse zu rennen, als über die Bäche zu steigen»,bemerkte der damalige OK-Präsident Hanspeter Marti.

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