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Schurter: «Schlussendlich ist es für mich ein Fun-Rennen»

Während auf der Strasse keine Radrennen ausgetragen werden können, messen sich die Profis im digitalen Wettkampf. Von Mittwoch bis Sonntag finden «The Digital Swiss 5» statt. Im Wettkampf der Radrennprofis mischt auch Mountainbiker Nino Schurter mit.

Südostschweiz
22.04.20 - 10:46 Uhr
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Am «The Digital Swiss 5» tritt Nino Schurter gegen die versammelte Elite der Strassenrennfahrer an.
Am «The Digital Swiss 5» tritt Nino Schurter gegen die versammelte Elite der Strassenrennfahrer an.
KEYSTONE

Tour de Suisse und Tour de Romandie: abgesagt. Mailand-Sanremo, Paris-Roubaix, Flandern-Rundfahrt und Giro d'Italia: auf noch unbestimmten Zeitpunkt in diesem Jahr verschoben. Die Tour de France findet gemäss aktuellem Stand zwar statt, aber ab Ende August und damit zwei Monate später als ursprünglich geplant. Wegen der Coronavirus-Pandemie strampeln Radrennfahrer derzeit höchstens virtuell – von Mittwoch bis Sonntag nun beim Wettkampf «The Digital Swiss 5».

Die Zahl 5 bei «The Digital Swiss 5» steht für die Anzahl der kurzen Indoor-Cycling-Rennen. Diese werden jeweils ab 17 Uhr vom Schweizer Fernsehen live übertragen. An jedem Tag treten drei Fahrer der insgesamt 16 World-Tour-Teams und 3 Wildcard-Teams gegeneinander an  jeder bei sich zu Hause auf der Rolle. Von den knapp 60 Fahrern sind 15 per Video-Übertragung SRF2 zugeschaltet.

Gutes Training, aber geringer Stellenwert

Swiss-Cycling-Nationaltrainer Marcello Albasini konnte praktisch alle namhaften Schweizer World-Tour-Fahrer aufbieten. Dazu nominierte er auch Mountainbiker Nino Schurter. Er sei gespannt, so Albasini, «ob sich zwischen diesen Fahrern markante Unterschiede ergeben».

Schurter selber ordnet dem Rennen – er wird voraussichtlich die Etappe am Freitag von Fiesch auf den Nufenenpass bestreiten – einen geringen Stellenwert zu. Gegenüber der «Südostschweiz» erklärte der Cross-Country-Olympiasieger von Rio 2016, dass «ein 100 Prozent faires Rennen nicht gewährleistet sei.»

Da sich die Fahrer alle in unterschiedlichen Höhenlagen, unterschiedlichen Räumen und mit nicht genau gleich kalibrierten Messgeräten bewegten, sei die Aussagekraft der Resultate nicht sehr gross. Schurter findet «The Digital Swiss 5» trotzdem cool. Ohne Fahrtwind überhitze man schnell, jeder werde an seine Grenzen kommen. «Schlussendlich ist es für mich ein Fun-Rennen, es ist aber sicher ein gutes Training.»

Schurter erklärt, weshalb er am «The Digital Swiss 5» teilnimmt.

Schurters Einschätzung, welche Fahrer beim digitalen Rennen stark sein werden.

Letztlich werden die fünf Etappen wohl einem einstündigen Einzelzeitfahren ähneln, da beim Indoor Cycling grundlegende Dinge des Strassenrennsports wie Taktik und Windschattenfahren fehlen.

Die Fahrer sehen auf ihren Monitoren die Original-Streckenabschnitte ihrer Etappen der Tour de Suisse und in Echtzeit die Position ihrer Avatare im Wettkampf. Dabei gibt das Programm den jeweiligen Widerstand auf die Pedale  angepasst an die echte Topografie der Strecke. Ergänzt wird die virtuelle Streckensimulation mit Livebildern und Leistungsdaten der Profis.

Die Fans kommen trotz Social Distancing sehr nahe an ihre Idole heran. Denn jeden Abend um 19 Uhr kann sich die internationale Radgemeinschaft anlässlich des Fan-Rennens auf den identischen Streckenabschnitten mit der Elite vergleichen. (krt/sda)

So funktionieren digitale Radrennen (Beitrag SRF Sport)

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