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Bauke Mollema in der Lombardei mit grösstem Sieg der Karriere

Bauke Mollema sichert sich in der 113. Ausgabe der Lombardei-Rundfahrt - dem letzten Klassiker des Jahres - solo den Sieg. Für den 32-jährigen Niederländer ist es der grösste Erfolg seiner Karriere.

Agentur
sda
12.10.19 - 18:18 Uhr
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Bauke Mollema jubelt über einen Sieg (Archivbild)
Bauke Mollema jubelt über einen Sieg (Archivbild)
KEYSTONE/AP/PETER DEJONG

Gut 220 der 243 Kilometer auf dem Weg von Bergamo nach Como waren zurückgelegt, als im letzten Radklassiker des Jahres der Moment der Wahrheit kam. Am Fuss des 4,1 km langen und durchschnittlich 10 Prozent steilen Anstiegs nach Civiglio lancierten zunächst der Franzose David Gaudu und der Kanadier Michael Woods, wenig später auch Alejandro Valverde erste Attacken - ohne jedoch entscheidend wegzukommen.

Wenig später nutzte Bauke Mollema gut 18 km vor dem Ziel - immer noch im Aufstieg nach Civiglio - die Rivalität unter den Topfavoriten wie Egan Bernal, Primoz Roglic und Valverde aus. Der Niederländer nahm die steile Abfahrt rund 20 Sekunden vor den ersten Verfolgern in Angriff. Weil sich diese nicht einig waren und Mollema volles Risiko nahm, vergrösserte sich der Vorsprung auf fast eine Minute.

Valverde gewinnt Sprint um Rang 2

Am Ende lag der Trek-Fahrer, der sich auf der langen Zielgeraden ausgiebig Zeit zum Jubeln nahm, noch um 16 Sekunden vor dem ehemaligen Weltmeister Valverde. Zeitgleich mit dem Spanier Dritter wurde der diesjährige Tour-de-France-Sieger Bernal aus Kolumbien. Der Slowene Roglic verlor gut eine halbe Minute auf den Tagessieger und wurde nur Siebenter.

Mollema - 2016 Sieger der Clasica Ciclista San Sebastian und 2017 Etappensieger der Tour de France - sorgte für den ersten niederländischen Sieg in der Lombardei-Rundfahrt seit 1981 (Hennie Kuiper).

Eines der ersten Opfer der Tempoverschärfungen nach Civiglio war Vincenzo Nibali gewesen. Der Italiener hatte den Eintages-Klassiker in seiner Heimat in den letzten vier Jahren zweimal gewonnen und einmal als Zweiter beendet.

Von den sechs gestarteten Schweizern konnte in der Endphase keiner mit dem Spitzenfeld mithalten. Mit zweieinhalb Minuten Rückstand klassierte sich der Luzerner Mathias Frank im 21. Rang. Der Walliser Kilian Frankiny (3:51 zurück) wurde 32. Der Berner Marc Hirschi gab das letzte Rennen seiner ersten Profi-Saison auf.

Letztes Rennen von Morabito und Müller

Mit Steve Morabito und Patrick Müller bestritten zwei Schweizer die Lombardei-Rundfahrt als letztes Rennen ihrer Karriere.

Morabito fuhr seit 2006, damals im Schweizer Phonak-Team, auf höchster Ebene Radrennen. Einer seiner nur vier Siege resultierte gleich im Debütjahr, als er eine Etappe der Tour de Suise gewann. Dazu sicherte sich der Walliser einmal das Trikot des Schweizer Meisters (2018). Als starker Helfer in den Bergen absolvierte Morabito 16 Grands Tours, zuletzt im September die Vuelta.

Der 36-Jährige hat den Übergang zu einem anderen Beruf nahtlos geschafft. Er gründete eine Beratungsfirma, die sich vor allem im Tourismusbereich engagiert. Dazu gehört Morabito dem OK der nächstjährigen Strassen-WM in Aigle und Martigny an.

Weniger gewollt ist der Rücktritt von Patrick Müller. Der erst 23-jährige Schaffhauser muss seine Profi-Karriere aus gesundheitlichen Gründen beenden. Seit Juniorenzeiten fährt der ehemalige Schweizer U23-Meister mit Schmerzen im linken Bein. Am Ende der letzten Saison wurde er an der Arterie operiert, um die Problematik des schlechten Blutflusses zu beheben. Die Resultate fielen jedoch nicht wie erhofft aus.

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