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Weltklasse Zürich als Hort der Innovation

Die Diamond League reformiert sich. Ab 2020 findet nur noch ein Final statt. Dass dieser die nächsten zwei Jahre in Zürich stattfindet, ist kein Zufall. Weltklasse Zürich gilt als Hort der Innovation.

Agentur
sda
29.08.19 - 13:00 Uhr
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Weltklasse Zürich gilt als innovativ und fördert seit Jahrzehnten die Schweizer Leichtathletik
Weltklasse Zürich gilt als innovativ und fördert seit Jahrzehnten die Schweizer Leichtathletik
KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Das Meeting Weltklasse Zürich 2019 ist noch nicht vorbei, da laufen die Vorbereitungen für die Austragung 2020 bereits auf Hochtouren. Nicht nur die Diamond League, auch Weltklasse Zürich wird ab nächstem Jahr in einem neuen Kleid erscheinen. «Wir arbeiten mit Vollgas an der Zukunft», sagte Andreas Hediger, seit 2015 zusammen mit Christoph Joho Meeting-Direktor.

Neben dem Stabhochsprung sollen fünf weitere Disziplinen ausgelagert und auf einem öffentlichen Platz in der Stadt Zürich durchgeführt werden. «Wir wollen die Leichtathletik der Bevölkerung näher bringen», so Hediger. Alle Sportarten würden versuchen, in die Innenstädte zu kommen. «Die Leichtathletik bietet sich dafür an.» Wo welche Disziplinen ausserhalb des Stadions stattfinden werden, ist noch offen, seit Frühjahr laufen die Verhandlungen mit Stadt und Kanton. «Unser Ziel ist es, ein anderes Publikum zu erreichen, den Sport anders und innovativ zu präsentieren.»

Wie das geht, beweist Weltklasse Zürich seit Jahren. 2011 hallten erstmals Urschreie durch den Zürcher Hauptbahnhof, als die Kugelstösser ihren Wettkampf in der Bahnhofhalle durchführten. «Viele Athleten sagten uns damals, dies sei nach Olympia ihr zweitwichtigster Event», so Hediger. Später folgten die Stabhochspringer, die auch 2020 ihren Wettkampf im HB austragen werden.

Die Vision der Macher von Weltklasse Zürich ist, nicht nur technische, sondern auch Laufwettbewerbe in der Innenstadt zu veranstalten. Ihnen schwebt vor, eine Laufbahn zu errichten, die zwar nicht von der Länge, aber von der Beschaffenheit einer Stadionbahn entspricht. «Klare Reglementierungen gibt es nur bei einer 400-m-Rundbahn», so Hediger. «Aber eine solche kann man nicht in die Innenstadt legen.» Trotzdem sollen 2020 auch Finals in Lauf-Disziplinen ausserhalb des Letzigrunds stattfinden.

Vorreiter seit eh und je

Die Expansionspläne haben nicht allein mit der Reform der Diamond League zu tun. Diese erleichtere den Entscheid und sei für beide Parteien eine Win-Win-Situation, so Hediger. «Für uns war aber seit längerem klar, einen Schritt weiterzugehen.» Weltklasse Zürich war schon immer ein Hort der Innovation. Seit Jahrzehnten existiert das Format «Jugend trainiert mit Weltklasse», bei dem jedes Jahr hunderte von Kindern in den Genuss kommen, die Stars hautnah zu erleben. Auch andere Sportveranstaltungen wie der Spengler Cup («Jugend trainiert mit Spengler-Cup-Stars») oder der Swiss Cup Zürich («Giulia Kidz Day») bieten inzwischen ähnliche Plattformen an.

Auch beim 2011 eingeführten UBS Kids Cup spielte Weltklasse Zürich eine zentrale Rolle. In diesem Jahr massen sich über 180'000 Jugendliche im Sprint, Weitsprung und Ballwurf; die Besten werden am Samstag zum Abschluss der Woche im Letzigrund ihre Sieger küren. Die nach der Jahrtausendwende schwächelnde nationale Leichtathletik hat in den letzten Jahren vor allem auch dank der Plattform Weltklasse Zürich einen Aufschwung erlebt.

Von der Innovationskraft profitieren auch andere. «Das Meeting ist für die Stadt und den Kanton Zürich ein Schaufenster», so Hediger. «Von solchen Events gehen viele schöne Bilder um die Welt.» Und auch in der internationalen Leichtathletik-Szene nimmt Zürich eine Vorreiterfunktion ein. «Wir wollen zeigen, was alles möglich ist.» Inzwischen werden auch in anderen Städten einzelne Disziplinen ausserhalb der Stadien ausgetragen.

Das Meeting im Letzigrund-Stadion, das 2020 wieder an einem Freitag geplant ist, wird auch in der Zukunft das Herzstück von Weltklasse Zürich bilden. Die Erweiterung des Events in die Zürcher Innenstadt wird aber folgen. «Noch immer ist es erst eine Vision, da noch nicht alle Ampeln auf grün geschaltet sind», so Hediger. Diese Vision soll aber bereits im nächsten Jahr Realität werden.

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