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Eine der letzten Chancen auf das WM-Ticket

So spät wie noch nie finden am Freitag und Samstag in Basel die Schweizer Meisterschaften der Leichtathleten statt.

Agentur
sda
23.08.19 - 04:00 Uhr
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Kariem Hussein könnte an den Schweizer Meisterschaften noch sein WM-Ticket lösen
Kariem Hussein könnte an den Schweizer Meisterschaften noch sein WM-Ticket lösen
KEYSTONE/ANTHONY ANEX

Die Titelkämpfe bieten eine der letzten Chancen, sich noch für die WM in Doha (27. September bis 6. Oktober) zu qualifizieren.

Dass der Saisonhöhepunkt in Katar wegen den klimatischen Bedingungen zu einem Zeitpunkt durchgeführt wird, an dem die Saison normalerweise beendet ist, führt für alle Beteiligten zu einer besonderen Herausforderung. Neun Schweizer Athletinnen und Athleten erfüllten bislang in einer Einzeldisziplin die WM-Limite - die Qualifikationsperiode endet am 6. September. Nicht dazu gehören die 800-m-Läuferin Selina Büchel, zweifache Europameisterin in der Halle, sowie Kariem Hussein, Europameister 2014 über 400 m Hürden.

Büchel startet im Stadion Schützenmatte nicht in ihrer Paradedisziplin, sondern über 400 m. Es ist für die 28-jährige Toggenburgerin der erste Wettkampf seit Spitzenleichtathletik Luzern am 9. Juli. Sie wurde im Trainingslager in St. Moritz krank und verpasste deshalb sowohl das Citius-Meeting in Bern als auch die Team-EM vom vorletzten Wochenende in Bydgoszcz. Am kommenden Donnerstag bei Weltklasse Zürich sowie drei Tage später in Bellinzona erhält sie noch zwei Gelegenheiten, das WM-Ticket zu lösen. Dafür muss sie sich im Vergleich zu ihrer Saisonbestzeit von 2:01,49 Minuten um 89 Hundertstel steigern. Eine Erklärung dafür, warum sie bislang nicht wie gewünscht auf Touren gekommen ist, hat Büchel nicht: «Es läuft halt nicht immer am Schnürchen, das macht unseren Sport so spannend.»

Hussein (Ischiasnerv) verpasste die Team-EM ebenfalls. Der 30-jährige Thurgauer hat nach einer langen Verletzungspause (noch) nicht zur alten Stärke zurückgefunden. Eine bessere Zeit als die Ende Juni in La Chaux-de-Fonds gelaufenen 49,74 Sekunden schaute bislang nicht heraus - die WM-Limite beträgt 49,30 Sekunden. Es gelang ihm bislang nicht, die guten Trainingsleistungen im Wettkampf umzusetzen. «Ich habe die WM-Limite in den Beinen, das weiss ich», so Hussein. Die Zeit drängt jedoch, nach Basel steht nur noch Bellinzona in seinem aktuellen Programm.

Eine weitere Kandidatin auf ein WM-Ticket ist die Stabhochspringerin Nicole Büchler. Die 35-jährige Seeländerin, die im vergangenen Oktober einen Sohn zur Welt gebracht hat, sprang am letzten Sonntag in Arlesheim mit 4,50 m so hoch wie noch nie seit ihrem Comeback. Auf der Höhe von 4,56 m, dem geforderten WM-Wert, scheiterte sie nur knapp. Das Verpasste will sie nun in Basel nachholen. Auch Hochspringerin Salome Lang ist mit ihrem Saisonbestwert von 1,91 m nicht weit von der WM-Limite (1,94 m) entfernt.

Spannend verspricht der Final über 100 m der Frauen zu werden. Mujinga Kambundji strebt auf dieser Strecke den neunten Meistertitel in Serie an. Allerdings ist die 27-jährige Bernerin nicht die schnellste Schweizerin in diesem Jahr, sondern Salomé Kora, die in La Chaux-de-Fonds 11,13 Sekunden lief. Kambundji kam bislang nicht über 11,15 Sekunden hinaus. Zu den Herausforderinnen gehört auch Lea Sprunger - die Europameisterin über 400 m Hürden nutzt die SM für einen Schnelligkeitstest.

Wie Kambundji strebt auch Lokalmatador Alex Wilson in Basel das Double 100/200 m an. Der gebürtige Jamaikaner ist nach einer Wettkampfpause wegen Knieschmerzen wieder fit. Weltklasse-Langstreckenläufer Julien Wanders startet über 800 und 1500 m.

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