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Acht Episoden zum Swissalpine-Übergangsjahr

Der Swissalpine rund um Davos ist auch in seiner 34. Austragung die grösste Bündner Laufveranstaltung. Der Anlass befindet sich aber im Umbruch, wie folgende acht kurzen Episoden zeigen.

Südostschweiz
26.07.19 - 04:30 Uhr
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Am Swissalpine wurde an diversen Schrauben gedreht. Auch nächstes Jahr wird es zu Änderungen kommen.
Am Swissalpine wurde an diversen Schrauben gedreht. Auch nächstes Jahr wird es zu Änderungen kommen.
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1. Der Prolog

Insgesamt rund 270 Läuferinnen und Läufer haben vergangenen Samstag im Oberengadin den Prolog zum Swissalpine Irontrail bestritten. Im T43 über 43,5 Kilometer mit Start und Ziel in Samedan setzte sich der Aargauer Bernhard Eggenschwiler souverän durch. Einen Exploit landete Stefanie Schmidt. Nur gerade fünf Männer bewältigten den T43 schneller als die in Chur wohnhafte Deutsche. Sie erreichte das Ziel in 5:48:12,9 Stunden. «Es lief ausgezeichnet, ausser dass ich – ausgerechnet während der Passage eines Baches – stürzte», schilderte Schmidt ihr Rennen.

2. Die Strecken

Mit einem Relaunch wurde vergangenes Jahr auf die sinkenden Teilnehmerzahlen reagiert. Der K78, die ursprüngliche Königsdisziplin, wurde durch den T88 ersetzt. Dieser führt über die Stationen Pontresina – Muottas Muragl – Samedan – Fuorcla Crap Alv – Bergün – Keschhütte – Sertigpass von St. Moritz nach Davos. Die Gesamthöhendifferenz der 88,1 Kilometer beträgt 3980 Meter Steigung und 4270 Meter Abstieg. Gestartet wird am Samstagmorgen um 6 Uhr. Zielschluss ist Sonntag um 6 Uhr in Davos. Aber: Nächstes Jahr wird alles wieder anders (siehe Punkt 6).

Neben dem T88 werden am Swissalpine fünf weitere Wettbewerbe angeboten. Mit K43 und K23 finden in Davos Bergmarathon sowie Berghalbmarathon statt. In den Kategorien H20, H10 und Kids kommen Geniesser und Wanderer in weniger anspruchsvollen Formaten auf ihre Kosten.

Das Streckenangebot des Swissalpine ist breit. PRESSEBILD
Das Streckenangebot des Swissalpine ist breit. PRESSEBILD

3. Der Favorit

Bei den Männern trägt Tofol Castanyer die Favoritenrolle. Der Spanier gewann den T88 vor einem Jahr bei der Premiere in 8:20:43 Stunden. «Ein wirklicher Berglauf, wie auf mich zugeschnitten; da geht es gleich vom Start weg intensiv rauf und runter», sagte Castanyer damals nach seinem überlegenen Sieg im Ziel. Castanyers Pech: Die zweite Austragung des T88 ist gleichzeitig die letzte (siehe Punkt 6).

4. Die Abwesende(n)

Nicht mittun wird heuer die langjährige K78-Dominatorin (sieben Siege) und Lokalmatadorin Jasmin Nunige. Am Mittwoch gab die Davoserin ihren Startverzicht aus gesundheitlichen Gründen bekannt. Auch die Gewinnerin des Vorjahres fehlt heuer: Die in Pontresina wohnhafte britisch-deutsche Doppelbürgerin Julia Bleasdale tritt wegen Schwangerschaft nicht an.

Die siebenfache Swissalpine-Siegerin Jasmin Nunige muss auf den Start 2019 verzichten. ARCHIVBILD SWISSIMAGES
Die siebenfache Swissalpine-Siegerin Jasmin Nunige muss auf den Start 2019 verzichten. ARCHIVBILD SWISSIMAGES

5. Der Trailer

Der Swissalpine ist und bleibt ein Anziehungspunkt für die nationale und internationale Läuferfamilie. Weshalb das so ist, lässt sich bei Betrachtung der Bilder leicht nachvollziehen.

6. Die Derniere

Die zweite Austragung des T88 von St. Moritz nach Davos ist gleichzeitig die letzte. Die Premiere im Vorjahr war mit Vorbehalten seitens Wildhüter und Teilnehmer verbunden. Hauptgrund der Kritik: Viele Läuferinnen und Läufer erreichten das Ziel in Davos nicht vor Einbruch der Dunkelheit. Wie die Veranstalter bekannt gaben, wurde als erste Reaktion heuer der Start in St. Moritz um zweieinhalb Stunden auf 6 Uhr vorgezogen. Nächstes Jahr wird das Format gestrichen – und die Trail- und Berglauf-Wettbewerbe klar auf die Standorte St. Moritz und Davos verteilt (siehe Punkt 7).

7. Der Plan 2020

Im Engadin werden ab 2020 Trail-Läufe zwischen 20 und 160 Kilometern angeboten. In Davos wird an den bewährten Formaten K43, K23, H20, H10 und Kids festgehalten – und ein Nachfolger für den K78 lanciert. Ein Lauf über rund 70 Kilometer soll dann von Davos ins Sertigtal, weiter nach Monstein, Fanezfurgga, Sertigpass, Scalettapass und das Dischmatal zurück zum Ausgangspunkt nach Davos führen.  

Die Veranstalter haben sich für die Austragung 2020 einen K78-Nachfolger in Davos ausgedacht. PRESSEBILD
Die Veranstalter haben sich für die Austragung 2020 einen K78-Nachfolger in Davos ausgedacht. PRESSEBILD

8. Der Neue

Orchestriert wird der «neue» Swissalpine ab 2020 von Gian Gilli. Der bekannte Bündner Sportfunktionär übernimmt das Zepter an der Spitze der grössten Sommer-Laufveranstaltung Graubündens von Gründer Andrea Tuffli. Dieser bleibt Teil des neunköpfigen Vorstands.

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