×

«Ich hatte immer nur den nächsten Punkt im Kopf»

Erstmals überhaupt hat Simona Waltert in der vergangenen Woche ein WTA-Turnier bestritten. Geht es nach der talentierten und ehrgeizigen Churer Tennisspielerin, sollen noch viele weitere folgen.

Roman
Michel
23.07.19 - 04:30 Uhr
Mehr Sport
Simona Waltert unterhält sich beim WTA-Turnier in Lausanne mit ihrem Coach Stéphane Bohli
Simona Waltert unterhält sich beim WTA-Turnier in Lausanne mit ihrem Coach Stéphane Bohli
KEYSTONE

Erster Auftritt im Hauptfeld eines WTA-Turniers, erster Sieg – und das gegen die Nummer 25 der Welt. Mit ihrem Erfolg gegen Julia Görges sorgte Simona Waltert letzte Woche bei den Ladies Open in Lausanne für eine kleine Tennis-Sensation. Mit einigen Tagen Abstand blickt die 18-jährige Churerin zurück.

Simona Waltert, unmittelbar nach Ihrem Sieg, sagten Sie im Platzinterview, es fühle sich alles sehr komisch an. Hat sich das mittlerweile etwas geändert?

Jein. Ich brauchte einige Tage, um zu realisieren, was ich erreicht habe. Auf dem Platz habe ich tatsächlich nichts gefühlt. Ich war irgendwie ganz leer, habe nicht realisiert, was abgeht.

Haben Sie während des Spiels gemerkt, was möglich ist?

Ich war voll im Tunnel, hatte immer nur den nächsten Punkt im Kopf. Vieles ist einfach passiert, ohne dass ich gross studieren musste. Dieses Gefühl ist schwierig zu beschreiben. Aber diesen Flow will ich unbedingt mitnehmen.

Waren Sie vor der Partie nervöser als sonst?

Ich bin zwar vor jedem Spiel nervös, aber es ist schon nochmals was anderes, wenn du deinen ersten Match im Hauptfeld eines WTA-Turniers machst und dann erst noch auf die Nummer 1 des Turniers triffst.

Sie lagen in den ersten beiden Sätzen gegen Görges mehrmals mit Break zurück, schafften aber immer wieder das Rebreak.

Ich wusste ja, dass mir eine extrem starke Gegnerin gegenüber stand. Darauf habe ich mich eingestellt. Manchmal kamen Bälle zurück, da staunte ich selbst ein bisschen. Aber ich habe bei meinem bisher grössten Auftritt meiner Karriere wohl mein bestes Spiel gemacht.

Der «Blick» betitelte Sie nach dem Triumph als neues «Tennis-Sternchen». Wie gehen Sie mit diesem Rummel um?

Solche Dinge sind zwar schön zu lesen, aber mein Weg ist noch weit. Ich bin stolz und happy über meinen Auftritt in Lausanne – mehr aber auch nicht. Der ganze Rummel um mich während des Turniers in der Romandie war für mich eine ganz neue Erfahrung. Ich habe erst ganz kurz vor Spielbeginn erfahren, dass die Partie im Fernsehen live gezeigt wird. Das war schon speziell.

Nach Ihrem Sieg gegen Görges scheiterten Sie in Runde 2 an Jil Teichmann. War die Luft draussen?

Nein, ich fühlte mich ganz gut, machte nur wenige Fehler. Aber Jil war einfach stärker. Trotzdem nehme ich viel Positives aus der Woche in Lausanne mit.

Roman Michel ist Leiter Sport. Er arbeitet als Sportreporter und -moderator bei TV Südostschweiz. Weiter schreibt er für die gemeinsame Sportredaktion der Zeitung Südostschweiz und suedostschweiz.ch. Roman Michel studierte Journalismus und Organisationskommunikation und arbeitet seit 2017 für die Medienfamilie Südostschweiz. Mehr Infos

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Mehr Sport MEHR