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«Im Hinterkopf habe ich immer die Olympischen Spiele»

Mit gerade einmal 20 Jahren ist Arno Lietha bereits Weltmeister der Tourenskifahrer und jetzt auch Bündner Sportler des Jahres. Im Interview mit TV Südostschweiz erzählte er von seinem persönlichen Award-Abend und von seinen Zielen.

Südostschweiz
15.06.19 - 16:17 Uhr
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Arno Lietha im Gespräch mit Thomas Kind über seine Auszeichung als Bündner Sportler des Jahres.

Es kam einer mittleren Sensation gleich, als am Freitagabend im GKB Auditorium in Chur der Name des neuen Bündner Sportler des Jahres ausgerufen wurde: Arno Lietha, 20-jähriger Tourenskifahrer. Nach einer kurzen Nacht fand sich der Prättigauer am Samstagmorgen im Medienhaus der Somedia ein, um über seine Wahl zu reden. Und, auch er selbst hatte überhaupt nicht mit seiner Wahl gerechnet – im Vorfeld hatte er sich als Aussenseiter gesehen –, wie er im Interview mit TV-Südostschweiz-Redaktor Thomas Kind sagte: «Im ersten Moment habe ich es gar nicht richtig realisiert.» Einen Mauro Caviezel nach dessen Supersaison schlagen zu können, hätte er kaum für möglich gehalten. «Da war ich im ersten Moment sehr überrascht.»

Etwas konkreter bewusst, was er da geschafft hat, wurde ihm dann am Samstagmorgen, als er gelesen hat, welch illustre Namen seine Vorgänger als Bündner Sportler des Jahres so sind – Olympiasieger Nevin Galmarini, NHL-Star und zweifacher WM-Silbermedaillengewinner Nino Niederreiter, um nur zwei zu nennen. «Ich war heute morgen doch beeindruckt, welche Namen da vor meinem stehen. Ich hoffe, dass meine Karriere auch so weitergeht, wie bei vielen von denen.» So richtig realisiert, habe er aber noch nicht, was er da erreicht habe. Es brauche wohl noch eine Weile, um zu verstehen, was das bedeutet.

«Hätte nicht gedacht, dass alles aufgeht»

Zwar betreibt Lietha mit Tourenskilauf eine Randsportart, dafür war er dabei umso erfolgreicher. So feierte er doch bereits bei der ersten Teilnahme an der Elite-WM einen Titel. Vor der Saison sei das Ziel eine Medaille bei der U23 gewesen, erzählt er im Interview. Direkt vor der WM habe er dann schon mit einer Medaille bei der Elite geliebäugelt, nachdem er im Weltcup schon Podestplätze erreicht hatte. «Dass dann aber genau an dem Tag alles aufgehen würde und ich die Besten schlagen kann, hätte ich nicht gedacht.»

Die Ziele gehen dem jungen Weltmeister aber nicht aus. Zuerst einmal wolle er bestätigen, was er bisher erreicht habe. «Nächstes Jahr werde ich zum ersten Mal an der Patrouille des Glaciers die volle Distanz laufen. Da habe ich aber noch keine Vorstellung, wohin es gehen kann», schaut ihr die nähere Zukunft. Mit dem Blick in die Ferne offenbart Arno Lietha seinen grossen Traum: «Im Hinterkopf habe ich immer so ein bisschen die Olympischen Spiele. Ob es überhaupt je möglich wird, liegt ja nicht in meinen Händen, aber falls es so weit kommt, will ich auf jeden Fall bereit sein.» Frühestens 2026 wäre es möglich, dass Tourenskilauf olympische würde, und da wäre er ja schon nicht mehr bei den Jüngsten. «So viele Chancen gibt es dann nicht mehr.» (ofi/kit)

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