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Schurter wird von Konkurrent übel beschimpft

Nach der ersten Etappe des Cape Epic am Montag ist der Bündner Mountainbike-Star Nino Schurter Opfer einer verbalen Attacke von Mitstreiter Henrique Avancini geworden.

Südostschweiz
19.03.19 - 09:57 Uhr
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Manuel Avancini zieht im Interview über Nino Schurter her.
Manuel Avancini zieht im Interview über Nino Schurter her.
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Am Cape Epic, dem härtesten Mountainbike-Etappenrennen der Welt, herrscht dicke Luft. Und mittendrin ist der Bündner Mountainbike-Star Nino Schurter. Nach dem Ende der ersten Etappe, die Schurter mit Kollege Lars Forster gewinnen konnte, holte der Brasilianer Henrique Avancini vom zweitplatzierten Cannondale-Team zum verbalen Rundumschlag gegen Schurter aus.

«Ehrlich, es wäre schön, wenn wir während dem Rennen Mikrofone tragen würden. Die Leute würden erfahren, wer «der wirkliche Nino» ist. […] Er behandelt alle Fahrer im Feld wie ein Stück Scheisse. Niemand kennt diese Seite von ihm; ich hasse das. Ich bin ein Typ, der ziemlich hart dafür arbeiten musste, um auf diesem Level zu fahren und an diesen Punkt meiner Karriere zu gelangen. Und er gibt einen Scheiss auf alle Fahrer, die ihm Angst machen und ihn bedrängen. Er mag es, der Boss zu sein und er ist auch der beste Fahrer. Aber in diesem Rennen ist er nicht der Kapitän des Schiffs und ich habe keine Angst vor ihm. Es ist eine lange Woche und ich hoffe, dass wir in den nächsten Tagen noch schöne Kämpfe austragen werden. Und Stück für Stück wird sich sein wahres Gesicht offenbaren.»

Hintergrund der unschönen Worte des Brasilianers ist ein Vorfall während der ersten Etappe. Nach hart geführten Positionskämpfen zu Beginn des Rennens kristallisierte sich an der Spitze ein kleines Feld heraus, zu dem auch das führende Team Scott mit Schurter und Forster sowie das Cannondale-Team mit Avancini und seinem deutschen Partner Manuel Fumic gehörten. Das Tempo wurde ausschliesslich vom Duo Schurter/Forster bestimmt. Die anderen Teams versuchten, im Windschatten der Beiden den Anschluss zu wahren. Ganz offensichtlich war diese Situation nicht nach dem Gusto von Schurter, der dies seinen Konkurrenten dann auch recht deutlich zu verstehen gegeben haben musste.

Angesprochen auf den Zwischenfall tätigte Schurter im Zielinterview folgenden Aussage: «Wir ziehen niemanden mit, besonders dann nicht, wenn es sich um die Gesamtzweiten handelt. Auch sie müssen arbeiten. Wenn sie denken, sie können einfach mitfahren, müssen sie sich ein anderes Team dafür suchen.»

Der verbale Schlagabtausch zwischen Avancini und Schurter

  • Avancini ab 2:34:20
  • Schurter ab 2:42:47

Später versuchten die beteiligten Athleten dann, die Wogen zu glätten. Avancini entschuldigte sich beim 32-jährigen Bündner. Dieser wiederum setzte auf Facebook eine weitere Erklärung ab.

«Die Meinungsverschiedenheit zwischen Avancini und mir im heutigen Rennen macht mich sehr traurig. Seine Entschuldigung nötigt mir Respekt ab. Trotzdem: Zu keinem Zeitpunkt gab ich ihm «shit», wie er es ausdrückte und nie war ich gegenüber meinen Mitstreitern grob, wie er erklärte. Ich respektiere alle meine Rennfahrer-Kollegen! Die Art und Weise, wie er die Dinge gegenüber der Öffentlichkeit und den Fans darstellte, ist eine Lüge, die ich von einem Champion wie ihm nicht erwartet habe. Lasst uns von nun an Spass haben.»

I’m very sad about where our disagreement went between Avancini and me in todays race. I give him credit for coming to...

Posted by Nino Schurter on Monday, March 18, 2019

Bereits nach der ersten Etappe ist das Cape Epic 2019 auf und neben der Strecke so richtig lanciert. (krt)

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