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Bereit machen für grosse Aufgaben

Die Trainer setzen auf Ramon Caviezel: Der 20-Jährige bringt vieles mit, um ein toller Volleyballer zu werden. Zuerst muss der Aussenangreifer aus Jona aber Biss beweisen – und die fehlenden Ballkontakte wettmachen.

Linth-Zeitung
07.03.19 - 10:15 Uhr
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Ramon Caviezel  Aussenangreifer im TSV Jona
Ramon Caviezel Aussenangreifer im TSV Jona

Den Joner Volleyballern läuft es nicht rund. Nur sechs Punkte haben sie bisher in der Qualifikationsphase der Nationalliga A gewonnen. In der Tabelle belegen sie mit viel Rückstand den achten und letzten Platz.

«Wir sind ein junges Team», erklärt Ramon Caviezel das. 23 Jahre betrage das Durchschnittsalter der Equipe, rechnet der Aussenangreifer vor. Und die ersten beiden Monate bestritt Jona ohne ausländischen Verstärkungsspieler. «Uns fehlt die Routine. Wir haben immer wieder Leistungslöcher, die uns Punkte kosten.»

Endlich mehr Zeit

Caviezel steht selber erst seit vergangenem Herbst regelmässig in der höchsten Spielklasse am Netz. «Und ich spiele noch nicht lange Volleyball», berichtet der 20-Jährige. Erst acht Jahre genauer gesagt, nach Versuchen im Tischtennis und Unihockey. Zudem war während der Ausbildung zum Polydesigner 3D nicht viel Zeit fürs Training. «Ich hatte in meiner Karriere bisher zu wenige Ballberührungen, um schon konstant zu sein», erzählt er.

Im Sommer hat Ramon Caviezel die Lehre beendet. Seither arbeitet er Teilzeit (bei Manor in der Filiale Pfäffikon) und fokussiert auf Volleyball. Jetzt sehe er den Sport «ein wenig wie meinen Beruf», sagt Caviezel. Noch bis am 17. Mai ist er aber in der Rekrutenschule. Auch während des Militärdienstes ist der Besuch der abendlichen Übungseinheiten in Jona jedoch möglich. Und Caviezel bekommt von Denis Milanez mehr Einsatzzeit, als er erwartete. «Es freut mich, dass mir der Trainer Chancen gibt.»

Ein Spieler mit riesigem Potenzial

Das rührt daher, dass man viel vom 1,98 Meter grossen Nachwuchsspieler mit den langen Armen hält. Seit vier Jahren trainiert er im NLA-Team. Nun ist er fix aus der 1. Liga aufgerückt. «Er ist schnell, springt hoch und hat sehr gute Bewegungsvoraussetzungen», sagt Urs Winteler. Unter ihm besuchte Ramon Caviezel die Sport-Sek in Rapperswil-Jona und debütierte in der höchsten Spielklasse. «Sein Potenzial ist sehr gross. Es blitzt immer wieder auf: In der Höhe seines Schlages und in den Winkeln, die er schlagen kann. Aber ihm fehlt ganz viel Training», erzählt Winteler, der die letzten Jahre Trainer des Joner NLA-Teams war und nun Milanez assistiert. Caviezel müsse körperlich aufholen. Die Frage sei, ob er den Biss habe, das durchzuziehen. «Er wird auf Dinge verzichten müssen. Aber er könnte ein ganz Grosser werden», so Winteler.

Caviezel denkt nicht so weit. «Die Trainer haben mehr Pläne mit mir als ich», lacht er. Zuerst wolle er ein solider Spieler in der NLA werden. Was danach komme, da wolle er sich noch nicht festlegen. «Ich bin noch am Anfang meiner Karriere», sagt er. Es fehle ihm noch an Kraft und Erfahrung. Und seine Annahme sei mittelmässig. Er sei am Lernen vom zwei Jahre älteren Lars Bischof, dem Libero, mit dem er gemeinsam immer höher gekommen sei – bis in die Joner NLA-Equipe.

Das abgelehnte Aufgebot

Auch die Nationaltrainer haben Ramon Caviezel schon im Blick. Vor drei Wochen erhielt der Joner ein Aufgebot für Probetrainings im Hinblick auf die Teilnahme des Schweizer Teams an der Universiade in Neapel. Caviezel hat sich aber entschieden, dieses Jahr noch nicht einzurücken. «Ich bin erst gerade in die Nationalliga A gekommen. Es gibt viele junge Spieler, die grössere Chancen haben, für die Universiade selektioniert zu werden», erklärt er, und ergänzt: «Ich werde darum noch ein Jahr warten.»

«Ich hatte in meiner Karriere bisher zu wenige Ballberührungen, um schon konstant zu sein.»

Ein Talent auch an der Scheibe

 

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