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Der wundersame Wandel von Näfels

Nach Monaten des Suchens hat Biogas Volley Näfels den Tritt gefunden und zuletzt starke Leistungen gezeigt. Alle sind überzeugt, dass sie für die entscheidende Phase der Meisterschaft bereit sind.

Südostschweiz
01.03.19 - 04:30 Uhr
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Das neue Gesicht: Seit Anfang Februar hat und macht Näfels wieder Freude, wie hier Nico Süess und Etienne Hagenbuch.
Das neue Gesicht: Seit Anfang Februar hat und macht Näfels wieder Freude, wie hier Nico Süess und Etienne Hagenbuch.
KÖBI HEFTI

Von Köbi Hefti

Wenn Biogas Volley Näfels am Samstag in der drittletzten Qualifikationsrunde auf das punktgleiche Chênois trifft, so verspricht dies eine spannende Affiche zu werden. Ein Blick auf die vergangenen Wochen zeigt, dass die Formkurven der beiden Teams unterschiedlich verlaufen. Der Erzrivale kämpft seit Januar mit seiner Form, nicht zuletzt wegen der verletzungsbedingten Absenz seines Top-Stars Luca Babic.

Näfels hingegen fand den Tritt immer besser. Die Glarner verloren zwar den Cup-Krimi am Sonntag gegen Überflieger Amriswil knapp, doch die gezeigte Leistung beeindruckte und fand viel Anerkennung. Der Trainer und die Mannschaft dürfen stolz auf das Gezeigte sein und das Finale der Qualifikation mit Selbstvertrauen in Angriff nehmen.

Mit einem klaren Sieg gegen Chênois könnte Näfels den fünften Rang festigen und sich eine gute Ausgangslage verschaffen, um im Play-off-Viertelfinale nicht gegen Lausanne oder Schönenwerd antreten zu müssen. Viel lieber würde Näfels dort Luzern herausfordern.

Team ist zusammengewachsen

Eine Umfrage bei den Näfelser Teamverantwortlichen bestätigt, dass die Zuversicht zurückgekehrt ist. Auf die Frage, was ihm zuletzt besonders gefiel, antwortet Teammanager Ruedi Gygli: «Mich hat der Kampfgeist beeindruckt, aber auch, dass die Spieler als Team gewachsen sind.» Trotz der positiven Entwicklung sieht er aber auch die Probleme, welche Näfels bei der Verwertung hochkarätiger Chancen hat. Er sagt: «Die Schwäche bei den entscheidenden Punkten kennen wir eigentlich schon die ganze Saison. Es fehlt der Killer. Ob wir diesen noch kreieren können, ist offen. Teils fehlt die Routine oder einfach die Klasse. Hoffen kann man immer noch.»

Auch Trainer Dalibor Polak zeigt sich von der positiven Seite. Er betonte immer wieder, dass sein Team im Training gut gearbeitet hätte. «Ich habe immer an die Jungs geglaubt und daran, dass sie das schaffen werden.» Entsprechend optimistisch schaut er auf den Abschluss der Qualifikation gegen Chênois und Bern daheim und das Auswärtsspiel in Amriswil. «Ich erwarte sechs Punkte. Wenn wir die gleiche Leistung wie im Halbfinal ge-gen Amriswil bringen, sollte dies klappen», erklärt Polak.

Klares Zeichen wirkte

Dass Näfels eine Wandlung ins Positive machte, hat viel mit dem Entscheid der Vereinsleitung von Anfang Februar zu tun, als man die Zusammenar-beit mit Lucas Yoder beendete. Nominell wurde so das Kader zwar geschwächt, doch das Team reagierte darauf positiv. Präsident Martin Landolt erläutert: «Wir haben damit ein klares Zeichen gesetzt, dass wir ein gemeinsam kämpfendes Team sehen wollen und nicht eine Zweckgemeinschaft aus Individualisten. Es ist inzwischen offensichtlich, dass dadurch der gewünschte Ruck durch die Mannschaft ging und jeder Einzelne nun massiv mehr Verantwortung übernimmt.»

Die Spiele geniessen

Captain Nikolas Papangelopoulos ist erleichtert, dass es seinem Team jetzt läuft. Dass es dafür Monate brauchte, überraschte ihn nicht. «Das Sprichwort ‘Aller Anfang ist schwer’ beschreibt unser Team ziemlich gut. Neun von zwölf Spielern waren neu, kannten sich nicht. Wir brauchten viel Zeit, um unseren Zusammenhalt zu finden und zu beweisen, was wir können», erklärt er.

Auf die Frage, wie er die Entwicklung seines Teams erlebte, antwortet der Captain: «Wenn Spiele so verloren gehen wie zu Beginn, verletzt dies unseren Stolz. Es war unmöglich, nicht auf diese Niederlagen zu reagieren. Wir haben viele Gespräche geführt, um herauszufinden, was los ist und wie wir doch noch den richtigen Weg finden.» Wie sich zeigt, hat die «Papa-Truppe» diesen Weg gefunden. Der Captain selber sagt, dass sie jetzt frei, ohne irgendwelche Angst und kämpferisch aufspielen könnten und dadurch jedes Spiel geniessen würden.

Für den weiteren Verlauf der Meisterschaft ist er deshalb sehr zuversichtlich. «Ich glaube, dass dies reicht, damit wir jedem Gegner gefährlich werden können, denn wir werden bis zum Ende kämpfen und geniessen», so Nikolas Papangelopoulos.

Männer, Nationalliga A: Näfels – Chênois, Lintharena, Näfels, Samstag, 2. März, 18 Uhr.

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