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«Wenn wir daran glauben, können wir jeden schlagen»

Ioannis Mantekas, der Senior bei Volley Näfels, ist überzeugt, dass sein Team das vorhandene Potenzial noch nicht ausgeschöpft hat und erfolgreichen Zeiten entgegenblicken kann.

Südostschweiz
15.02.19 - 04:30 Uhr
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Ioannis Mantekas sieht das Potenzial seines Teams noch längst nicht ausgeschöpft.
Ioannis Mantekas sieht das Potenzial seines Teams noch längst nicht ausgeschöpft.
KÖBI HEFTI

von Köbi Hefti

Ioannis, genannt Giannis, Mantekas bereitete sich in Griechenland bei Iraklis Xalkidas auf die Saison 2018/19 vor. Doch drei Tage vor dem Start zur Meisterschaft wurden alle Spieler entlassen, da das Geld für die Saläre fehlte. «In jüngeren Jahre hätte mich das beunruhigt und nervös gemacht», schildert Mantekas. Dank seiner Erfahrung und seines Alters habe er gelassen reagiert. Wenig später lag dann auch schon das Angebot von Biogas Volley Näfels vor.

Schnelle Entscheidung

Er musste nicht lange überlegen: «Es war eine schnelle Entscheidung. Ich liess meinen Job, mein Studium, meine Familie und Freunde hinter mir und kam in die Schweiz. Ich kam sehr gerne nach Näfels.» Und so spielt Mantekas nach Zypern und Bahrain zum dritten Mal ausserhalb Griechenlands. Die Schweiz sei für ihn Neuland gewesen, sagt er und ergänzt: «Ich habe aber sehr viel über die Schweiz gelesen und mir viele Bilder angeschaut. Dabei sind mir die Berge, der Schnee, die Seen und die Städte besonders ins Auge gestochen.»

Mantekas ist in Patras, der im Nordwesten des Peloponnes liegenden Hafenstadt, aufgewachsen. Zu seiner Heimat sagt er: «Griechenland ist ein sehr schönes, lebhaftes Land. Die Leute sind sehr freundlich, offen, laut und hilfsbereit. Doch Griechenland hat auch Probleme, wie alle wissen.» In der Schweiz sei alles weniger gedrängt, die Menschen sehr nett und ruhiger. «Doch Menschen sind überall Menschen und alle haben dieselben Bedürfnisse nach Familie und Freunden», relativiert er. Überraschendes sagt Mantekas zum Klima: «In Patras fühlt es sich im Winter wegen des ewigen Windes kälter an. Hier in Näfels ist es viel angenehmer.»

Einfach unglaublich schön

Was ihm in der Schweiz bisher besonders positiv auffiel, sind die Organisation, die Städte Zürich und Bern mit dem pulsierenden Leben, das ihn auch etwas an seine Heimat erinnert, und die landschaftliche Schönheit. Das bisherige Highlight erlebte er während der Weihnachtsferien: «Wir fuhren nach Laax und dort mit der Bahn hoch. Danach waren wir über dem Nebel. Der Schnee, die Berge, der blaue Himmel: Es war einfach unglaublich.»

Lange Suche

Seine Erwartungen bei Biogas Volley Näfels erfüllten sich weitgehend. «Näfels ist ein sehr gut organisierter Verein, hat klare Ziele, einen grossen Namen und eine beeindruckende Geschichte», schildert er. Überrascht war er, dass seine neue Mannschaft bei seiner Ankunft immer noch auf der Suche nach dem eigenen Charakter war und damit ihr Potenzial nicht abrufen konnte. «Dies ist bei einem neuen Team immer die grosse Herausforderung. Es gilt, den Team-Spirit aufzubauen und die eigenen Limiten auszuloten. Und wir arbeiten auch jetzt immer noch daran, haben das Ziel noch nicht erreicht, sind aber auf einem guten Weg», sagt Mantekas dazu.

An eigene Fähigkeiten glauben

Auch er selbst bekundete nach seinem ersten Spiel, in dem er gleich zum Best Player gewählt wurde, Mühe. Es sei schwieriger gewesen als er dachte, gesteht er. «Ich brauchte Zeit, um mich an das neue Land, das andere Niveau und die neue Teamkollegen zu gewöhnen», erklärt Mantekas. Mit seinen 33 Jahren ist er der unbestrittene Senior im Näfelser Team. Doch eine spezielle Rolle für ihn sieht er trotz seiner Erfahrung nicht. Er hofft aber, dass er mit seiner Haltung den Jungen helfen kann, sie von ihm auch profitieren können. Er sagt: «Ich möchte für die Jungs ein gutes Vorbild sein.»

Für die kommenden und entscheidenden Wochen strahlt Iaonnis Mantekas viel Zuversicht aus. Er spricht viel über das Vertrauen, den Glauben an die eigenen Fähigkeiten, die Power und das grosse Talent seiner jungen Mitspieler. «Die Siege, unter anderem im Schweizer Cup gegen Lausanne, waren sehr wichtig. Wir wissen jetzt, dass wir gegen jeden Gegner bestehen können, wenn wir daran glauben», meint Mantekas.

Mantekas’ Wunsch

Zum bevorstehenden Spiel gegen das zweitplatzierte Schönenwerd sagt er: «Ich kann nicht versprechen, dass wir gewinnen. Aber ich erwarte von mir und dem Team, dass wir aggressiv spielen, um jeden Ball kämpfen. Ich will die Gegner bluten sehen, wenn sie uns schlagen wollen. Wenn wir dies schaffen, werden wir auch gute Resultate erreichen.»

Zum Abschluss äussert Ioanis Mantekas noch einen Wunsch: «Ich lade alle ein, unseren Spielen beizuwohnen und uns lautstark zu unterstützen. Das gibt uns viel Kraft und erlaubt uns, besser und besser zu spielen.»

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