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Jonerinnen müssen sich für einmal mit Silber begnügen

Zumindest in der Halle ist die Dominanz der NLA-Faustballerinnen des TSV Jona gebrochen. Nach drei Meistertiteln in Serie unterlagen sie im Final den Herausforderinnen aus Diepoldsau knapp mit 2:3 Sätzen.

Linth-Zeitung
05.02.19 - 09:02 Uhr
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Ungewohnt: Nach dreimal Gold gab es  für die Jonerinnen diesmal «nur» die Silbermedaille.  Bild Mario Cibien
Ungewohnt: Nach dreimal Gold gab es für die Jonerinnen diesmal «nur» die Silbermedaille. Bild Mario Cibien

Im grossen Final im Kampf um den Schweizer Meistertitel bei den Frauen in der Halle kam es am Sonntag im thurgauischen Wängi zum Showdown der beiden derzeit stärksten Teams des Landes: Jona und Diepoldsau. Diese beiden Equipen hatten bereits den Final der vergangenen Feldsaison bestritten und hatten auch die Qualifikation der Hallen-Meisterschaft auf den ersten beiden Rängen beendet. In ihren jeweiligen Halbfinalduellen – Jona spielte gegen Kreuzlingen (3:0) und Diepoldsau gegen Oberentfelden-Amsteg (3:1) – setzten sie sich ebenfalls sicher durch.

Im Final stellte sich nun die Frage, ob die Herausforderinnen aus Diepoldsau es schaffen würden, die Seriensiegerinnen aus Jona, die indoor die letzten drei und outdoor gar die letzten sechs Titel eingestrichen haben, ins Wanken zu bringen oder gar zu stürzen.

Wende nach erstem Matchball

Zu Beginn sah es so aus, als ob alles seinen gewohnten Gang nehmen würde. Diepoldsau hielt zwar mehr oder wenig mit, die wichtigen Punkte gingen jedoch an Jona, das die ersten beiden Sätze mit 11:9 und 11:6 gewinnen konnte. Dann aber starteten die Rheintalerinnen eine furiose Aufholjagd, wehrten im dritten Satz einen Matchball ab und konnten die Partie danach dank drei Satzgewinnen in Folge tatsächlich noch drehen.

Eine nicht unbedingt erwartete Wende: «Nach dem 0:2-Satzrückstand hatten wir die Hoffnung schon fast aufgegeben», gestand Diepoldsaus Angreiferin Tanja Bognar. Doch dann hätten sie nochmals alles in die Waagschale und seien je länger je mehr in einen richtigen Flow gekommen. «Dass es am Ende tatsächlich noch gereicht hat, macht den Titel natürlich umso schöner», freute sich Nationalspielerin nach dem ersten Schweizer Meistertitel in der Vereinsgeschichte der Diepoldsauerinnen.

Ganz anders war die Gefühlslage kurz nach der Partie selbstredend auf der Seite der entthronten Serienmeisterinnen aus Jona. «Wir sind natürlich sehr enttäuscht, dass es nicht zum Titel gereicht hat», sagte Captain Natalie Berchtold. Gross Vorwürfe zu machen brauchten sich die Jonerinnen jedoch nicht, zumal sie in der Person von Janine Stoob (Bänderriss) einen gewichtigen Ausfall zu beklagen hatten. «Wir haben unser Bestes gegeben», meinte denn Berchtold, «müssen aber auch anerkennen, dass Diepoldsau super gespielt und verdient gewonnen hat.»

Zum Abschluss zeigte sich die 28-Jährige bereits wieder kämpferisch: «Wir werden in der nächsten Saison wieder angreifen und versuchen, den Titel zurückzuholen».

Bronze für Oberentfelden-Amsteg

Im Bronzespiel duellierten sich Oberentfelden-Amsteg und Kreuzlingen. In der letzten Qualifikationsrunde hatten die routinierten Oberentfelderinnen gegen die jungen Aufsteigerinnen aus der Ostschweiz noch klar mit 3:0 gewonnen. Diesmal verlief die Partie jedoch ganz anders: Die ersten beiden Sätze gingen klar und deutlich mit 11:3 an die Kreuzlingerinnen. Doch mit dem Rücken zur Wand fanden die eigentlich favorisierten Oberentfelderinnen zurück ins Spiel. Sie glichen die Partie mit zwei ebenso deutlichen Satzgewinnen aus und konnten den entscheidenden fünften Durchgang knapp mit 11:9 für sich entscheiden.

«Ich denke, dass uns die Erfahrung und die Routine in den entscheidenden Momenten geholfen hat», befand Sabrina Siegenthaler, Captain des STV Oberentfelden-Amsteg.

Hochdorf beerbt Ohringen

In Wängi wurden nicht nur die Medaillen vergeben, sondern auch die Abstiegsrunde ausgetragen. Dabei waren die Frauen aus Neuendorf erwartungsgemäss das stärkste Team. Mit zwei 3:0-Siegen sicherten sie sich den 5. Rang. Dahinter klassierten sich Schlieren und Embrach. Den letzten Rang belegte Ohringen, das damit nach zwei Jahren in der NLA den Abstieg in Kauf nehmen muss.

Den Platz von Ohringen in der höchsten Spielklasse übernimmt in der nächsten Hallensaison Hochdorf. Das Team, das bereits die NLB-Vorrunde nach Belieben dominiert hatte, blieb auch in den Aufstiegsspielen ungefährdet. Ohne Satzverlust setzten sich Hochdorf im Halbfinal gegen Walzenhausen und im Final gegen Elgg durch und sichern sich damit hoch verdient den NLB-Meistertitel. Den 2. Rang erkämpfte sich Elgg und Bronze ging an Rebstein.

Jona II steigt ab

In der Abstiegsrunde der NLB konnte sich die zweite Equipe des TSV Jona nicht retten. Die Jonerinnen blieben sowohl gegen Kirchberg als auch Diepoldsau II ohne Satzgewinn und stiegen folglich in die 1. Liga ab. Neu in die NLB aufgestiegen ist im Gegenzug Neuendorf II. (pd/lz)

«Wir haben unser Bestes gegeben, müssen aber auch anerkennen, das Diepoldsau super gespielt und verdient gewonnen hat.»

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