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Grosses Kämpferherz reicht gegen slowenische Löwen nicht

Näfels gewinnt zwar das Rückspiel im Challenge Cup gegen Kamnik, scheidet aber dennoch aus. Beide Teams lieferten sich ein hart umkämpftes Duell auf Augenhöhe.

Südostschweiz
06.12.18 - 05:30 Uhr
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Kurzes europäisches Abenteuer: Der 3:2-Heimsieg gegen Kamnik reicht Näfels nicht zum Weiterkommen.
Kurzes europäisches Abenteuer: Der 3:2-Heimsieg gegen Kamnik reicht Näfels nicht zum Weiterkommen.
KÖBI HEFTI

Gestern Vormittag war er noch in Bern an der Bundesratswahl gewesen, an der die Frauen als grosse Siegerinnen gefeiert werden konnten. Am Abend unterstützte Nationalrat und Volley-Näfels-Präsident Martin Landolt sein Team moralisch im Rückspiel des europäischen Challenge Cup gegen Kamnik aus Slowenien. In diesem Wettbewerb waren die Männer wieder unter sich. Der Sieg war ihnen gewiss. Offen war nur, wer der Sieger sein würde: Näfels oder Kamnik?

Das Rennen um den Einzug in die Achtelfinals des Challenge Cup war lange offen. Nach einem unnötig verlorenen ersten Durchgang steigerte sich die Mannschaft von Präsident Martin Landolt und entschied die nächsten zwei Durchgänge für sich. Vor allem in der zweiten Hälfte des dritten Durchgangs spielte Näfels wie aus einem Guss und distanzierte Kamnik bis zum 25:19. Diese Pace konnten die Näfelser mit Abstrichen auch im vierten Satz bis kurz vor Schluss aufrechterhalten. Eine 20:15-Führung deutete auf einen Golden Set hin.

Aber die Ausgabe 2018/19 von Volley Näfels ist wie eine Wundertüte: Man weiss nie richtig, welche Überraschung sie bereithält. Die Mannschaft von Dalibor Polak ist aber auch noch nicht gefestigt. Sie zeigte Nerven und verlor diesen Durchgang noch mit 23:25. Die letzten vier Punkte in diesem Satz hatten den Gästen aus Slowenien gehört, die mit diesem Satzgewinn den Einzug in die Achtelfinals schafften. Keine Überraschung bei den Näfelsern: Sie verspielten erneut eine klare Satzführung. Dass sie den fünften Satz mit 15:10 für sich entschieden, war nur noch zweitrangig. Aber immerhin gingen sie am Schluss noch als Sieger vom Platz.

Bereits im ersten Durchgang waren die Näfelser auf dem Weg zum ersten Satzgewinn gewesen, jedoch nach einer 16:10-Führung davon abgekommen. In die Irre geführt wurden sie von den Schiedsrichtern, die einen Näfelser Linienball im Aus gesehen haben wollten. Statt 17:10 hiess es 16:11, und in der Folge verloren die Näfelser den Faden und bei 22:21 dann auch die Führung. Sie wehrten sich zwar noch vehement gegen den Satzverlust. Schliesslich verwertete Kamnik den vierten Satzball zur 1:0-Führung der Gäste. Wie schon bei der 0:3-Niederlage im Hinspiel reichte Näfels auch diesmal eine deutliche Führung nicht zum Satzgewinn.

Den Ausgleich geschafft

Die Geschichte wiederholte sich diesmal aber nicht. Näfels schien nach dem unglücklichen Verlust des ersten Durchgangs leicht angeschlagen und geriet zu Beginn des zweiten Satzes schnell 2:5 in Rückstand. Die Näfelser fingen sich aber und gingen bei 10:9 erstmals in Führung. Massgeblichen Anteil an dieser Wende hatte Damian Hudzik mit zwei Einerblocks. Obwohl Näfels gegen Satzende kurz wackelte, hielt es die einmal erspielte Zwei-Punkte-Führung bis zum Satzende und holte sich den zweiten Durchgang mit 25:23.

Meistens in Führung

Nun reist anstelle von Näfels Kamnik zum nächsten Gegner nach Finnland. Das hat für die Näfelser durchaus auch positive Seiten. Einmal können sie die Kasse wegen der wegfallenden Reisekosten entlasten und laufen weiters weniger Gefahr, Spieler zu verlieren. So haben Reto Giger (Polen) sowie Fabian Martinez und Konrad Formela (beide Italien) ins Ausland gewechselt, weil sie bei Europacupauftritten positiv aufgefallen waren.

«Gegen Kamnik lagen wir in sieben von acht Sätzen in Führung, gewannen aber nur drei. In den entscheidenden Phasen spielten wir zu wenig gut», analysierte der Näfelser Trainer Dalibor Polak. «Entscheidend war für mich der erste Satz im Hinspiel. Hätten wir diesen gewonnen, wäre die Serie anders verlaufen. Aber wir haben eine sehr junge Mannschaft. Da sind Aufs und Abs normal», so Polak. Und für Martin Landolt endete der Tag nicht so, wie er begonnen hatte: mit einem erwarteten Ausgang. «Schade. Wir spielten auf Augenhöhe mit Kamnik und hätten ebenso gewinnen können», meinte Landolt.

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