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Die Organisatoren entwickeln das Meeting stetig weiter

Weltklasse Zürich wird am Donnerstag wiederum ausverkauft sein. Der Leichtathletik-Anlass ist nicht ohne Zutun ein Dauerbrenner. Die Organisatoren im Hintergrund entwickeln das Meeting stetig weiter.

Agentur
sda
28.08.18 - 08:01 Uhr
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Der Letzigrund: Um ihn dreht sich die Schweizer Leichtathletik.
Der Letzigrund: Um ihn dreht sich die Schweizer Leichtathletik.
KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Neues Stadion, Swissness statt einzig internationale Stars, City-Events, Nachwuchsförderung mit dem UBS Kids Cup, Organisation einer Europameisterschaft, Projektarbeit mit den Schweizer Sprint-Staffeln, starke Präsenz in den sozialen Medien: Dies sind nur einige Punkte aus der jüngsten Vergangenheit, welche die Innovation von Weltklasse Zürich belegen.

«Das Meeting ist kein Selbstläufer, da steckt viel Arbeit dahinter», betont Felix Frei, seit 2017 quasi der Verwaltungsrats-Präsident von Weltklasse Zürich. Frei, zwischen 1992 bis 2003 Direktor von Swiss Athletics, Tourismus-Direktor in Lenzerheide und seit 2007 CEO der AG Hallenstadion in Zürich, präsidiert seit knapp anderthalb Jahren den «VfG/LCZ». Dieses sperrige Kürzel steht für Verein für Grossveranstaltungen des Leichtathletik-Clubs Zürich. Der legendäre Res Brügger hatte diese Institution 1983 ins Leben gerufen. Dank dem VfG als Trägerverein wurde die Meeting-Organisation schlanker, professioneller und beweglicher, eine Voraussetzung für den Erfolg auf den Gebieten des Sponsorings, der Fernsehrechte und der internationalen Kontakte.

Über eine halbe Million jährlich

Die Schweizer Leichtathletik spürt wieder Rückenwind. Dies belegen die vier Medaillen Anfang August an den Europameisterschaften in Berlin. Der Schub kommt auch von Weltklasse Zürich. «Wir pumpen jährlich 600'000 Franken in die Schweizer Leichtathletik, davon den grössten Teil in den LCZ», sagt Frei. «Die Förderung der Schweizer Leichtathletik liegt uns am Herzen.» Denn einheimisches Schaffen bildet selbst für ein Weltklasse-Meeting wie Zürich die Basis für den Erfolg. Der VfG setzt dabei nicht bloss auf das Prinzip Hoffnung, sondern greift tief in die Tasche, um die magischen Momente zu ermöglichen. Mit dem Geld werden Trainer angestellt, Trainingslager finanziert, vereinseigene Athleten unterstützt oder - das geht oft vergessen - auch Projekte ausserhalb des LCZ wie Staffeln oder Aushängeschilder anderer Klubs finanziert.

Die starke Schweizer Präsenz in den Hauptfeldern bringt allerdings noch kein volles Stadion, zumal das Umfeld in vielen Bereichen härter geworden ist. Die Regelkonformität von Firmen (Compliance Management) macht für Unternehmen die Einladungen von Geschäftskunden schwieriger. «Was über 100 Franken geht, liegt oft schon im roten Bereich», meint Frei. «Wir müssen mit gezielten Marketing-Massnahmen nachhelfen, um den Letzigrund zu füllen.» So ist in den vergangenen Jahren der Familiensektor stark gewachsen. Via UBS Kids Cup, der weit über 100'000 Jugendliche in einem Wettkampf vereint, werden die potenziellen Kunden über diverse Kanäle angesprochen. «Das führt auch dazu, dass wir bei unserem Publikum eine sehr hohe Quote an Sportinteressierten finden», sagt der Marketing-Fachmann.

Als Boss im Hallenstadion kann Frei den Vergleich mit unzähligen Veranstaltungen ziehen, die ebenfalls um die Gunst des Publikums kämpfen. In Sachen Events und Entertainment sieht er alles. «Als VfG-Präsident kann ich Weltklasse Zürich den Spiegel vorhalten: Wie verbessern wir die Hospitality? Hat sich die Zielgruppe verändert? Verschlafen wir einen Trend?», beschreibt der VfG-Präsident eine seiner Hauptaufgaben.

Zukunftsweisend

Frei glaubt Weltklasse Zürich auf Kurs, er sieht den Anlass innerhalb der Leichtathletik sogar als Trendsetter. «Was die Digitalisierung von Werbung oder die Arbeit mit den Social Media anbelangt, sind wir zukunftsweisend. Wir wissen, wie die jungen Leute auf dem Smartphone zu bedienen sind», hält er fest.

Weltklasse Zürich ist auch in den Fachgremien der internationalen Leichtathletik präsent. «Das Grundrauschen in der IAAF (internationaler Leichtathletik-Verband) und der Diamond League geht nicht an uns vorbei. Im Gegenteil: Wir gestalten aktiv mit», sagt Frei.

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