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Radprofis sorgen an zwei Tagen für Ausnahmezustand im Linthgebiet

Die Königsetappe der Tour de Suisse endet dieses Jahr in Gommiswald. Einen Tag später startet die nächste Etappe im Atzmännig. An beiden Orten gibt es bunte Begleitprogramme. Die Tour bringt etliche Gäste ins Linthgebiet.

Christine
Schibschid
10.06.18 - 04:30 Uhr
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Vor etwa drei Jahren war es nur eine Idee dreier Männer: Sie wollten die Tour de Suisse nach Gommiswald holen. Inzwischen ist aus der Vision weit mehr geworden, der grosse Tag rückt immer näher. Am Donnerstag, 14. Juni, ist die Gemeinde Zielort der sechsten Etappe der Tour.

Die ursprünglich aus drei Personen bestehende Initiantengruppe ist inzwischen zu einem fast 20-köpfigen Organisationskomitee angewachsen. Rund 230 Helfer, mehrheitlich aus Gommiswald, packen am Donnerstag mit an. «Es soll das erste grosse Dorffest der vereinigten Gemeinde werden», sagt Daniel Schmucki vom OK.

«Das ganze Dorf ist dabei, jeder versucht, etwas zu machen. Ein Metzger hat eine spezielle Wurst hergestellt, ein Bäcker einen Velo-Riegel, und es wurde sogar ein eigener Wein produziert.» Gommiswald sei sehr gut vorbereitet. Das Ziel- und Festgelände liegt im Gewerbegebiet Hof.

Die ersten Helfer werden schon um 2 Uhr nachts im Einsatz sein. «Dann kommen die ersten Kühllaster und die Lastwagen vom Fernsehen an», sagt Schmucki. Insgesamt seien 120 Medienleute angemeldet. «Der Gemeindesaal wird zum Medienzentrum.»

Höhepunkt der Tour

Die Etappe, die in Gommiswald endet, ist nicht irgendeine: Es handelt sich um die Königsetappe, den Höhepunkt der Tour. Die Sportler starten an diesem Tag gegen 12.15 Uhr in der Gemeinde Fiesch im Wallis. Anschliessend müssen sie Furka- und Klausenpass bezwingen. Durchs Glarnerland geht es dann über Reichenburg, Benken, Kaltbrunnn und Uznach nach Gommiswald.

Dort werden die schnellsten Radrennfahrer ab 17 Uhr im Ziel erwartet, mit 3300 Höhenmetern in den Beinen. «Auch der Aufstieg von Uznach nach Ernetschwil hat es noch einmal in sich. Er ist steil und die Strasse ist kurvig», sagt Schmucki.

Als gute Aussichtspunkte für Zuschauer empfehlen die Organisatoren unter anderem das Kloster St. Othmarsberg und die Neumühle in Uznach, Kirche und alte Käserei in Ernetschwil oder die Postautohaltestelle Hinterernetschwil.

Wer Werbegeschenke abgreifen möchte, sollte die Werbekolonne abpassen – sie fährt die Strecke etwa eine Stunde vor den Radprofis ab. Tipp: Da sie sich im regulären Verkehr bewegt, gibt es nur am rechten Fahrbahnrand Präsente.

Rund 800 Übernachtungen

Nach der Königsetappe kommen Sportler und andere Beteiligte in Hotels im Linthgebiet und weiter weg unter. Laut Schmucki werden Betten für rund 800 Personen benötigt. «Es gibt eine lange Hotelliste. Neben den Rennfahrern müssen auch Personen wie Betreuer, Autofahrer oder Promis untergebracht werden.» Die Gäste seien in Unterkünften bis Wil, Wetzikon und Walenstadt einquartiert.

Start im Atzmännig

Der Startpunkt zur nächsten Etappe liegt dann am folgenden Tag ebenfalls im Linthgebiet: Am Freitag, 15. Juni, lebt der Tour-Trubel rund um die Talstation der Sportbahnen Atzmännig wieder auf. Dort startet die siebte Etappe. Vom Atzmännig geht es über Goldingen, Eschenbach, Neuhaus, St. Gallenkappel und Ricken in Richtung Wattwil, von dort weiter über Appenzell, Altstätten und das St. Galler und Churer Rheintal bis nach Arosa. Zuschauer können zur Talstation Atzmännig kommen. Als gute Aussichtspunkte werden auch die Rickenstrasse in Eschenbach und die Schule in St. Gallenkappel empfohlen.

Roger Meier, Geschäftsfürher der Sportbahnen Atzmännig, sagt: «Bei uns ist die Organisation etwas einfacher als in Gommiswald.» Der Start dauere weniger lang als die Zieleinfahrt, bei der zwischen erstem und letztem Radfahrer über eine Stunde liegen könnte. Die vorhandene Infrastruktur bei den Sportbahnen erleichtere die Organisation. «Der benötigte Platz, die Toiletten und Strom sind vorhanden.» Wie in Gommiswald gibt es auch im Atzmännig ein Rahmenprogramm. Im Startbereich hofft Meier auf bis zu 2000 Besucher.

Halle für 600 Gäste

Wie viele Leute in Gommiswald erwartet werden, kann Schmucki vom dortigen OK nicht genau sagen. «Das ist sehr wetterbedingt. Wir rechnen im Zielgelände mit 2000 bis 3000 Personen.» Sicher sei, dass ab Mittag rund 600 Schüler anwesend seien. Für sie gibt es ein eigenes Radrennen. Das ist aber nur ein kleiner Teil des Rahmenprogramms in Gommiswald.

Abends gibt es dort ein Fest für die lokale Bevölkerung, mit einem Unterhaltungsprogramm in der Halle der Holzbau Linth. 600 Plätze stehen dort zur Verfügung. «Die Halle wird randvoll sein, unter anderem mit Vertretern von Veloklubs und Sponsoren», sagt Schmucki.

Da der Platz begrenzt sei, gelte für nicht geladene Gäste «first come, first serve». Bei schönem Wetter sei der begrenzte Platz in der Halle kein Problem, dann könne man draussen Tische aufstellen. Unter anderem werden an dem Abend Sport-Awards für verdiente Sportler aus Gommiswald verliehen. Bei gutem Wetter wird die Party an der Zeltbar bis 2 Uhr nachts gehen.

Programm Gommiswald
8.30–11.30 Uhr Zirkus Mugg, Workshops Kindergarten/Primarschule
11.45–13 Uhr Schülerverpflegung in der Halle der Holzbau Linth
ab 13 Uhr Velorennen der Oberstufe (Start ab dem Burgerwald)
gegen 15 Uhr Siegerehrung Schülerrennen
ab 16 Uhr Guggenmusik Tanzbodensurris
gegen 16.30 Uhr Durchfahrt Werbekolonne
ab 17.00 Uhr Eintreffen der ersten Radfahrer, anschliessend Siegerehrungen
ab 18.30 Uhr Beginn Abendunterhaltung in der Halle der Holzbau Linth
gegen 19.30 Uhr Rede Gemeindepräsident Peter Hüppi
gegen 19.45 Uhr Talk mit Moderation durch Henri Gammenthaler
gegen 21 Uhr Übergabe Sports Award Gommiswald, anschliessend Verlosung
24 Uhr Ende der Veranstaltung
bis 2 Uhr Barbetrieb

Programm Atzmännig
9 bis 14 Uhr Brunch im Restaurant «Atzmännig Lodge» mit Frühschoppenkonzert
9 bis 15 Uhr Attraktionen im Start Village (E-Bike-Test, Kids-Parcours, Marktstände u.v.m.)
9 bis 10.30 Uhr Präsentation der Schulen (Ausschnitt Musical «Der Zauberer von Oz»)
9.30 Uhr Entertainment Sponsoren auf Showtruck
10.50 Uhr Start Werbekolonne
10.50 Uhr Fahrereinschreibung auf Showtruck
11.50 Uhr Start zur 7. Etappe

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