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Gian Gilli: «Derzeit hätte Olympia bei einer Abstimmung wenig Chancen»

Der Bündner Gian Gilli will als Sportdirektor des Vereins «Olympische Winterspiele Graubünden» der Bevölkerung transparent aufzeigen, dass Olympia in Graubünden möglich ist.

Südostschweiz
05.01.12 - 15:00 Uhr

Chur. – Bis zur kantonalen Volksabstimmung Ende November ist Gian Gilli Sportdirektor des Vereins «Olympische Winterspiele Graubünden» («suedostschweiz.ch» berichtete). Im Interview mit Radio DRS sagte der Bündner, dass Olympische Spiele dem Sport etwas bringen können: «Die Begeisterung würde in den Verbänden Ressourcen schaffen. Und dank Investitionen in die Infrastruktur würde Olympia für Graubünden einen grossen Nutzen geben», so Gilli.

Auch der gesellschaftliche Wert der Umsetzung von Olympischen Spielen wäre hoch und würde einer Aufbruchstimmung gleichkommen. Gilli will als Sportdirektor des für die Region, den Kanton und nicht zuletzt für das sensible Berggebiet Modelle aufbauen und vorantreiben, sagte er im Interview weiter. «Wir wollen ferner aufzeigen, wie das Berggebiet in 25, 30 Jahren aussehen könnte.»

Keine Budgetangaben

Weiter sagte der Bündner, dass er in nun folgenden Machbarkeitsstudien Modelle von temporären Sportanlagen prüfen will. Es könne nicht sein, dass Teile einer Olympia-Infrastruktur nach den Spielen brach lägen, wie beispielsweise in Turin. «Dazu müssen wir technische und finanzielle Aspekte erhärten.»

Es könne fernen auch nicht sein, dass die öffentliche Hand nach den Spielen einen Schuldenberg zu tragen habe, so Gilli. Zu einem allfälligen Budget könne er aber noch keine Angaben machen, da ein Grossteil der Finanzen die TV-Rechte ausmachen würden, und diesbezüglich noch keine Zahlen vorliegen.

«Eine einmalige Chance»

Gilli möchte langfristig umweltverträgliche Spiele. Dazu würden innovative Lösungen gebraucht und die Möglichkeit einer langfristigen Planung. Neben dem Entscheid des Bundes im März stimmt die Bündner Bevölkerung im November über die Durchführung von Olympischen Spielen ab. Zuletzt müsste auch das Eidgenössische Parlament seine Zustimmung geben.

Bis dahin sei es ein langer Weg, so Gilli. Derzeit räumt er einer Abstimmung wenig Chancen auf ein positives Ergebnis ein. «Es fehlen die Fakten. Aber wir haben eine einmalige Chance und ich bin optimistisch, dass wir mit guten Konzepten und Transparenz der Bevölkerung aufzeigen können, dass Olympische Winterspiele in Graubünden Sinn machen.»

Gilli hat als Organisator profunde Kenntnisse und grosse Erfahrung. 2003 amtete er als OK-Chef der Ski-Weltmeisterschaft in St. Moritz, 2009 war er für die Durchführung der Eishockey-Weltmeisterschaft in Bern und Kloten verantwortlich. (phw)

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