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Rückblick: Ghana so knapp am Halbfinal vorbei

Ghana stand an der WM 2010 in Südafrika kurz davor, als erstes afrikanisches Team in den Halbfinal einzuziehen. Doch in der Nachspielzeit der Verlängerung fehlte Asamoah Gyan die nötige Abgeklärtheit.

Agentur
sda
17.11.22 - 16:00 Uhr
Fussball
Der Moment, als Asamoah Gyans Penalty von der Latte abprallte
Der Moment, als Asamoah Gyans Penalty von der Latte abprallte
KEYSTONE/AP/LUCA BRUNO

Die Ghanaer waren untröstlich. Viele lagen auf dem Boden, das Gesicht in den Händen, und weigerten sich aufzustehen. Soeben hatten sie es verpasst, Geschichte zu schreiben. Als erstes afrikanisches Team hätte Ghana den WM-Halbfinal erreichen können - dazu noch, als das Turnier in Südafrika und damit erstmals auf afrikanischem Boden stattfand. Doch gegen Uruguay scheiterten die «Black Stars» im Penaltyschiessen.

Die besondere Tragik: So weit hätte es gar nicht kommen sollen. In der Nachspielzeit der Verlängerung bot sich Asamoah Gyan die grosse Chance, sein Team in die Halbfinals zu schiessen. Eine Minute davor hatte Uruguays Topstürmer Luis Suarez die Rolle des Torhüters übernommen und einen Kopfball auf der Linie geklärt - mit den Händen. Während Suarez mit Rot vom Platz gestellt wurde, trat Gyan in der 122. Minute zum Penalty an.

Der damals 24-Jährige war Ghanas prägende Figur an diesem Turnier. Mit zwei Toren - beide vom Penaltypunkt aus - schoss er das Team in die K.o.-Phase. In dieser traf Ghana erst auf die USA, die überraschend England hinter sich gelassen hatten. Die Partie ging in die Verlängerung, in der Gyan den siegbringenden Treffer erzielte. Der damals bei Stade Rennes engagierte Stürmer hätte der Mann des Turniers werden können.

Es sollte nicht sein. Gyans Schuss prallte von der Querstange ab, an der Seitenlinie jubelte der zuvor noch betrübte Suarez überschwänglich, die Verlängerung wurde abgepfiffen. Im folgenden Penaltyschiessen trat Gyan als Erster seines Teams erneut an und verwandelte sicher. Weil zwei seiner Mitspieler verschossen, schied Ghana dennoch aus.

Zwei Jahre später sollte Gyan ein Déjà-vu erleben. Im Halbfinal des Afrika-Cups verschoss er einen Penalty; sein Team scheiterte 0:1 am späteren Sieger Sambia. Darauf legte er eine Nationalmannschaftspause ein, kehrte dann aber wieder zurück und wurde sowohl zum Rekordspieler (109 Einsätze) als auch zum Rekordtorschützen (51 Tore) des Landes.

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