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Keine Playoffs in der Super League

Im Mai sprechen sich die Vereine der Swiss Football League mit grosser Mehrheit für die Einführung von Playoffs in der höchsten Liga aus. Knapp ein halbes Jahr später wird die Idee wieder verworfen.

Agentur
sda
11.11.22 - 12:23 Uhr
Fussball
Die Opposition gegen Playoffs in der Super League war nicht nur bei den Fans zu gross
Die Opposition gegen Playoffs in der Super League war nicht nur bei den Fans zu gross
KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Die Vertreter der 20 Klubs der SFL sprachen sich an der Generalversammlung in Bern für den Antrag des FC Zürich aus, die Meisterschaft der Super League ab der Saison 2023/24 nach schottischem Vorbild auszutragen.

Widerstand formierte sich

Der Widerstand gegen Playoffs hatte sich in den letzten Wochen schnell formiert. Die Fans machten praktisch in allen Stadien Stimmung gegen Playoffs, weil diese unfair, ungerecht seien. Die Fangruppierungen sammelten fast 60'000 Unterschriften, selbst Profispieler (wie Breel Embolo) unterschrieben. Der FC Zürich reichte schliesslich den Antrag zur Abschaffung des Playoff-Modus ein. Viele Klubs schlossen sich dem Vorstoss von Zürichs Präsident Ancillo Canepa an.

Schon vor der freitäglichen Abstimmung war klar, dass es für die Befürworter von Playoffs knapp wird. Am Tag der Abstimmung hielt der FC Basel, der sich zuvor zurückgehalten hatte, in einem Statement fest, dass auch er sich gegen den Playoff-Modus stemmt.

Aufstockung bleibt

Nicht zur Diskussion stand die Aufstockung der Super League von 10 auf 12 Teams. Anstatt Playoffs entschieden sich die Vertreter von Super League und Challenge League für das sogenannte «Schottland-Modell». Dieser Modus sieht drei Runden à 11 Spiele vor. Danach wird das Feld halbiert, wobei die besten sechs Teams eine Finalrunde und die übrigen sechs Teams eine Abstiegsrunde spielen (je 5 Runden).

Dieser Modus stand schon vor zweieinhalb Jahren für die Super League zur Diskussion, wurde damals aber verworfen.

Mit dem Verzicht auf den Playoff-Final garantiert die Swiss Football League, dass auch in Zukunft das beste Team einer Saison der Schweiz um den Platz in der Champions League spielen wird. Mit einem Playoff-Final zwischen dem Ersten und dem Zweiten über maximal drei Spiele wäre das nicht gesichert gewesen. Dem Zufall wäre die Tür offen gestanden.

Andererseits verpasst es die Liga, die Spannung in die Meisterschaft zurückzubringen. In den letzten Jahren sicherte sich der Meister den Titel stets unbestritten und immer schon viele Runden vor Schluss. In den letzten acht Saisons betrug der Punktabstand zwischen der Ersten und Zweiten durchschnittlich 16,4 Punkte. Nie gab es einen Zufallsmeister, fast immer fehlte im Frühling die Spannung.

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