«Wir müssen Energie aus der Atmosphäre schöpfen»
Vier Jahre ist es her, seit die Young Boys letztmals im Stadion Rajko Mitic aufgelaufen sind. Damals wie am Mittwoch werden sie nicht nur elf Mann gegen sich haben.
Vier Jahre ist es her, seit die Young Boys letztmals im Stadion Rajko Mitic aufgelaufen sind. Damals wie am Mittwoch werden sie nicht nur elf Mann gegen sich haben.
Der Spielertunnel von den Katakomben hinaus ins «Marakana» genannte Stadion gleicht mehr einer U-Bahn denn einem Spielertunnel. Graffiti an den grauen Betonwänden, dazu die Polizei in Kampfmontur. Dies kann durchaus einschüchternd wirken - muss es aber nicht. Zumindest, wenn es nach YB-Trainer Raphael Wicky geht.
«Das Stadion wirst du nicht still kriegen»
«Ich war 2019 noch nicht dabei, deshalb hat das Spiel von damals für mich keine Relevanz.» Klar sei, dass es hitzig und laut werde, dass jeder Einwurf und jede Grätsche von den Heimfans gefeiert würden. «Daraus müssen wir Energie versuchen zu gewinnen. Denn genau hierfür, für solche Spiele, trainiert man.» Die Emotionen soll seine Mannschaft im Griff haben, sich nicht provozieren lassen. Denn eines ist für den Trainer klar: «Das Stadion wirst du nicht still kriegen. Wir müssen unser Spiel machen, viel Mut und Glaube an den Tag legen.»
In der Verantwortung, die Mannschaft auf einen besonders hitzigen Match vorzubereiten, ist für einmal nicht der Trainer, sondern sind die erfahrenen Spieler. Einer, der bereits 2019 mit dabei war, ist Ulisses Garcia. Zwar kam der Aussenverteidiger im Rückspiel der Champions-League-Qualifikation nicht zum Einsatz, die Stimmung aber hat auch er mitbekommen. «Hier herrscht schon eine besondere Atmosphäre. Aber wir Spieler lieben das.» Ausblenden könne man die 50'000 Fans nicht. Vielmehr sei es wichtig, kühlen Kopf zu bewahren und sich auf die eigene Leistung zu fokussieren. Etwas, das beim letzten Aufeinandertreffen dieser beiden Mannschaften nur halbwegs geglückt ist.
Wegweisendes Duell um Platz 3
Am Mittwochabend steht für beide Mannschaften einiges auf dem Spiel. Sowohl YB als auch Roter Stern haben ihre Auftaktpartie verloren. Allgemein wird ein Duell dieser beiden Mannschaften um den dritten Gruppenplatz erwartet. Umso wichtiger wäre es, mit einem positiven Resultat - sprich mindestens einem Punkt - aus der serbischen Hauptstadt abzureisen.
Für Wicky ändert die Tatsache, dass es in diesem Spiel wohl ums europäische Überwintern geht, nichts an seiner Herangehensweise. «Wir gehen in jedes Spiel, um es zu gewinnen. So auch am Mittwoch.» Personell kann der YB-Trainer, abgesehen vom verletzten Kastriot Imeri, aus dem Vollen schöpfen.