Wicky träumt von einem zweiten Exploit gegen Manchester City
Raphael Wicky weiss, wie es ist, Manchester City zu schlagen. Viel lieber als in die Vergangenheit schaut der YB-Trainer aber nach vorne und will bei der Rückkehr in Manchester ein mutiges YB sehen.
Raphael Wicky weiss, wie es ist, Manchester City zu schlagen. Viel lieber als in die Vergangenheit schaut der YB-Trainer aber nach vorne und will bei der Rückkehr in Manchester ein mutiges YB sehen.
Natürlich wird Raphael Wicky auf die Vergangenheit angesprochen. Natürlich soll der YB-Trainer genau erklären, wie er es im März 2018 geschafft hat, als Trainer des FC Basel im Etihad Stadium einen historischen 2:1-Sieg gegen Manchester City im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League zu feiern. Einen Sieg, der die Basler nach dem 0:4 im Hinspiel zwar nicht in die Viertelfinals zu hieven vermochte, jedoch trotzdem europaweit für Staunen sorgte.
Doch als der 46-Jährige am Montagabend auf dem Podium des Medienraums ebendieses Etihad Stadiums sitzt, präsentiert er den Medienschaffenden nicht die Blaupause, um gegen die Skyblues zu gewinnen. Er bezeichnet Manchester City, den Titelverteidiger in der Champions League, vielmehr als beste Mannschaft der Welt, und er sagt: «Was ich aus der Erfahrung von vor fünf Jahren mitnehme, ist nichts Taktisches. Sondern den Glauben und das Wissen, dass ein Aussenseiter an einem Abend gegen jedes Team gewinnen kann.»
Citys eindrückliche Heimserie
Gelingt es den Young Boys, den Coup des FCB zu wiederholen, wäre es zweifellos einer der grössten Erfolge in der Vereinsgeschichte der Berner, der aufgrund des aktuellen Formstandes und der jüngsten Erfolge des englischen Triple-Gewinners noch höher einzustufen wäre als die Siege gegen Juventus Turin und Manchester United, welche die Young Boys in ihren vorangehenden Kampagnen in der Königsklasse verbuchen konnten. Und auch höher als jener Coup des FCB, der damals auf einen Gegner traf, der sich im Hinspiel bereits eine formidable Ausgangslage geschaffen hatte und dementsprechend nicht mehr mit letzter Konsequenz und Entschlossenheit agierte.
Doch genauso wenig wie sich Wicky mit einer weiteren magischen gelb-schwarzen Nacht beschäftigen will, möchte sich der Walliser den Kopf darüber zerbrechen, dass Manchester City in diesem Jahr restlos alle seine 22 Heimspiele gewonnen hat. «Wenn ich mich nur mit den Gefahren und der Qualität dieses Teams beschäftigen würde, würde ich wahrscheinlich nicht mehr schlafen», sagt Wicky und meint, er wolle sich primär auf sich und sein Team konzentrieren.
Fragezeichen bei Haaland
Entsprechend will der YB-Trainer auch keine Energie dafür aufwenden, zu überlegen, ob Erling Haaland seinem Team am Dienstag wieder gegenüberstehen wird. Der Norweger, beim 3:1 vor zwei Wochen in Bern zweifacher Torschütze, wurde am Wochenende beim 6:1-Sieg der Citizens gegen Bournemouth zur Pause angeschlagen ausgewechselt. Auch wenn der 23-jährige Starstürmer ausfallen sollte, werde ein sehr guter Spieler seinen Platz einnehmen.
Wicky richtet den Blick lieber auf seine Spieler, erinnert an den guten Auftritt im Wankdorfstadion, als das Skore bis zur 67. Minute und Haalands erstem Treffer ausgeglichen war, und sagt, er wolle sein Team wieder so mutig agieren sehen. «Wir werden auch in diesem Spiel unsere Möglichkeiten haben. Und die müssen wir nutzen.»