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Süper Lig oder Super League ist die Europacup-Frage

Die Schweizer Europacup-Woche steht im Zeichen der Duelle mit türkischen Klubs. Für drei von vier Super-League-Teams in den Playoffs führt der Weg in die Gruppenphase über die Türkei.

Agentur
sda
20.08.24 - 10:37 Uhr
Fussball

Die Young Boys treffen am Mittwoch in ihrem ersten Europacup-Duell mit Türken auf Galatasaray Istanbul, Lugano und St. Gallen messen sich am Donnerstag mit Besiktas Istanbul beziehungsweise Trabzonspor. Wie stehen die Schweizer Chancen? Wie fällt der Vergleich zwischen Süper Lig und Super League aus? Die beiden Meisterschaften im Vergleich.

Marktwert

In der höchsten türkischen Meisterschaft sind Spieler im Wert von 1,07 Milliarden Euro am Werk, während die Super League gemäss der Fachseite Transfermarkt knapp 315 Millionen Euro an Spielerwert vereinigt. Der Vergleich hinkt, weil in der Süper Lig 19 Mannschaften spielen und in der Super League nur 12. Aber auch der Transferwert im Schnitt pro Team spricht für die Türken: 56 Mio. zu 26 Mio. Euro.

Die Schweizer Gegner belegen innerhalb der Liga diesbezüglich die Plätze 2 (Galatasaray mit 210 Mio. Euro an Marktwert), 3 (Besiktas mit 142 Mio.) und 4 (Trabzonspor mit 99 Mio.). In der Schweiz ist Galatasarays Kontrahent YB mit 64 Mio. Euro mit Abstand am besten bestückt. Lugano ist mit 35 Mio. die Nummer 3 und St. Gallen mit 23 Mio. im 7. Rang der Super League.

Der potentiell teuerste Spieler der Schweizer Meisterschaft ist der Italiener Simone Pafundi von Lausanne-Sport (10 Mio.) gefolgt von gleich drei YB-Spielern (Meschack Elia/7,5 Mio., Filip Ugrinic/6 Mio. und Joël Monteiro/4,5 Mio.). In der Türkei ist der wertvollste Spieler der EM-Teilnehmer Ferdi Kadioglu von Fenerbahce Istanbul (30 Mio.) gefolgt von Galatasarays Baris Yilmaz (20 Mio. Euro).

Zuschauerschnitt

Auch wenn man es meinen könnte angesichts der vielen türkischen Fans, die vor einigen Wochen ins Thuner Stadion strömten, um Lugano gegen Fenerbahce mitzuverfolgen, ist der Zuschauerschnitt in der Türkei nicht höher als jener in die Super League. Letzte Saison verfolgten im Schnitt in beiden Ländern gut 11'000 Zuschauer Partien der höchsten Liga. Das Interesse in der Türkei konzentriert sich vor allem auf die Istanbuler Klubs.

Die Rangliste der sechs Europacup-Konkurrenten: 1. Galatasaray 43'000 Zuschauer im Schnitt pro Ligaspiel. 2. Young Boys 28'900. 3. Besiktas 23'600. 4. St. Gallen 17'800. 5. Trabzonspor 15'400. 6. Lugano 3400.

Internationale Erfolge

Galatasaray Istanbul ist der einzige türkische Klub, der jemals in einem Europacup-Final stand und diesen im Jahr 2000 auch gewann. Damals siegte der 24-fache Meister im UEFA-Cup-Final gegen Arsenal. Ein Schweizer Klub schaffte es noch nie über die Halbfinals hinaus. Aktuell belegt die Schweiz im UEFA-Ranking, das für die Verteilung der Europacup-Startplätze entscheidend ist, den 17. Platz, die Türkei ist an 10. Stelle. Vor allem in den letzten beiden Jahren sammelten die türkischen Klubs deutlich mehr Punkte als jene aus der Schweiz.

Direktbegegnungen

9 Siege, 5 Unentschieden und 21 Niederlagen lautet die Bilanz der Schweizer Klubs gegen türkische Vertreter seit Beginn des Europacups. Galatasaray Istanbul eliminierte in den letzten 50 Jahren alle seine sechs Schweizer Gegner, Trabzonspor scheiterte 2023 in der K.o.-Runde der Conference League an Basel, und Besiktas Istanbul spielte letzte Saison zweimal gegen Lugano (je ein Auswärtssieg). Das letzte schweizerisch-türkische Duell zwischen Lugano und Fenerbahce ging Ende Juli an den Süper Ligisten.

Auswärtsschwäche

YB, Lugano und St. Gallen tun gut daran, sich in den Heimspielen diese Woche ein Polster zuzulegen. Denn auswärts ist die Aufgabe historisch gesehen sehr schwierig. In 18 Europacup-Partien von Schweizer Klubs in der Türkei schafften bloss der FC Basel (2003 bei Malatyaspor) und Lugano im letzten Jahr gegen Besiktas Istanbul einen Sieg.

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